Giftschlangenbisse - erste
Hilfe im Ernstfall
Falls Ihnen jetzt
Karl May einfällt und Sie heldenhaft wie Old Shatterhand die Bisswunde
(natürlich kreuzförmig) einschneiden und aussaugen wollen - vergessen Sie’s!
Derlei Manipulationen
führen nach Worten von Dr. Norbert Neumann von der Universität Düsseldorf nur
dazu, dass die betroffene Gließmaße stärker durchblutet wird und das Blut noch
mehr Gift in den Körper schwemmt. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch
darauf verzichten, das Glied abzubinden. Sobald das Band gelockert wird, nimmt
die Durchblutung rasant zu.
Das Beste, was Sie
tun können, ist den Gebissenen und vor allem die Gliedmaße ganz ruhig
hinzulegen. Günstig ist es auch, den Arm oder das Bein hoch zu lagern und zu
kühlen. Und dann sollte der Patient schnellstmöglichst per Rettungswagen ins
Krankenhaus gebracht werden.
Es sind übrigens
tatsächlich die exotischen Schlangen in den Terrarien, die hier zu Lande die
meisten Bisse austeilen. Die heimischen Giftschlangen Kreuzotter und
Aspis-Viper sind nur ganz selten beteiligt, sie meiden den Menschen, wo sie
können. Bei den Bissunfällen daheim ist fast immer Alkohol im Spiel, der den
Schlangenliebhaber die gewohnte Vorsicht im Umgang mit seinem manchmal lebensgefährlichen
Liebling vergessen lässt.
Quelle: Med. Trib. 1/2005