1977 Gifthilfe für die Weltbevölkerung WORLD TOX CENTER
Gründung des WORLD
TOX CENTER in Rhiad/ München
Einer der vielen
Notarzteinsätze ging nach Saudi Arabien ins Königshaus. Eine schwere akute
Vergiftung war zu behandeln.
Eiligst wurde ich
Anfang Dezember in Klinikkleidung zum Flughafen
gebracht, während ein
Rettungswagen zuhause den Pass abholte. Der Lear-Jet mit dem Assistenten
Greither wurde feierlich in Riad empfangen.
In sechs weißen Rolls
Royce-Autos wurden wir ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde der Patient in
wenigen Tagen sehr erfolgreich behandelt.
Daraufhin verlangte
der König die Übernahme. Ich lehnte ab. Man wollte mich zwingen, ich würde das
Land nicht lebend verlassen.
Mein Assistent
bangte. Ich erklärte, falls meinem Wunsch nicht entsprochen würde, würde ich
das Rote Kreuz verständigen. Ich rief bei der Leitstelle in München an und
erklärte, ich hätte Schwierigkeiten. Falls sie binnen 3 Stunden von mir nichts
hörten, sollten sie die Presse verständigen, dann sei mir etwas zugestoßen. Das
Gespräch wurde aufgezeichnet.
Dann bat ich um einen
kurzen Ausflug in die Wüste. Die Wagenkolonne brachte meinen Assistenten und
mich in die nahe gelegene Wüste. Ich nahm in einer Plastiktüte für meine vier
Kinder Wüstensand mit und fotografierte üble Verkehrsunfälle.
Nach der Rückkehr war
alles wie umgewandelt. Der König akzeptierte wohl erstmalig den Wunsch eines
Fremden, belobigte uns, beschenkte uns fürstlich und organisierte den Heimflug.
Den Münchnern gab ich Entwarnung.
Zur Heimreise
erklärte er, dass mir noch einen großer Wunsch offen
stünde, eine Farm in Australien oder eine Jacht im Mittelmeer. Ich
lachte. Nein, es war
ihm ernst.
Im Heimflug
entwickelte ich mit dem Vertrauten des Königs einen Plan für einen Welt-Giftnotruf
der Saudis.
Daraus wurde ein
"World
München zur
Ausbildung der Mitarbeiter geplant war.
Baupläne und Modelle
der beiden Zentren umfassten Ausgaben von über 4 Milliarden Mark. Je mehr
offizielle Stellen eingeschaltet wurden, desto größenwahnsinniger wurde das
Projekt. Und dies alles, obwohl man weiß, dass es niemand gibt, der etwas von
Vergiftungsbehandlung versteht.
Probleme mit
Nachbarn, die ihr Land bedroht fühlten, waren für mich der ideale Anlass zum
Ausstieg. Die Pläne starben.
Zurück blieb mein TOX
CENTER.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)