Giftabbaustörung durch Enzym-Gen-Defekt oder
Allergie
Zahlreiche genetische Giftabbaustörungen sind
bekannt (schnelle/langsame Acetylierer usw.). Enzymdefekte können angeboren
oder erworben sein. Viele Speichergifte wirken mutagen und führen zu Enzym-Gen-Defekten.
Am bekanntesten ist die Störung des Enzyms Glutathion-S-Transferase, das zur
Entgiftung sehr wichtig ist. Je niedriger seine Aktivität ist, desto weniger
Gifte kann der Körper abbauen, d. h. desto höher ist die Giftwirkung. Die
Erfahrung hat gezeigt, das nur die Entspeicherung von Giften die Aktivität des
Enzyms wieder erhöht. Die Zufuhr von Glutathion oder von Selen, das für seinen
Aufbau nötig ist, schaden hingegen.
Abbaustörungen
erhöhen die Giftwirkung
Der Nachweis der Abbaustörung macht erst
verständlich, warum niedrigere Giftwerte hohe Organschäden auslösen können.
Je stärker die
Abbaustörung, desto gründlicher muß die Giftmeidung sein.
Auch bei Allergien auf ein Gift gelten keine
Grenzwerte. Tödliche Allergien können eintreten, wenn auch keine
Giftkonzentration nachweisbar ist (z. B. Penicillin). Ohne Kenntnis seiner
individuellen Giftabbaustörung gilt jeder Vergiftete zunächst als psychisch
krank, bis die wirkliche Ursache vom Fachmann erkannt wurde.
Giftabbaustörungen
täuschen eine psychische Krankheit vor.
Eine exakte Diagnostik ist daher der beste Schutz
vor Diskriminierung. Wenn die beim Patienten gemessenen Giftwerte unter den
offiziell empfohlenen Grenzwerten liegen und der Patient trotzdem Beschwerden
angibt, kann er vom Vertauensarzt zunächst (ohne weitere Abklärung) in eine
mehrmonatige stationäre Psychotherapie geschickt werden.
Die Angaben der offiziellen Grenzwerte beziehen sich immer auf
erwachsene gesunde Männer. Schwache, alte oder kranke Personen werden bei der
Festsetzung der Grenzwerte jedoch nicht berücksichtigt.