2012
"Genetische Disposition" anstelle "Umweltmedizin"
„hereditäre Krankheit“ / „genetische Krankheit“ /
„familiäre Erbkrankheit“
Prof. Widukind Lenz beschreibt bereits 1983 in
»Medizinische Genetik« , daß „phänische gleichartige Anomalien auf speziellen
Erbanlagen beruhen können oder auf Umwelteinflüssen, die den Embryo treffen.“
Auch sei mit den Thalidomid-bedingten Mißbildungen eine Mißbildung aufgetreten,
„die bestimmten genetisch bedingten Mißbildungen in vielen Einzelheiten
gleichen“. Es wird zudem an die durch Alkoholmißbrauch der Mutter erzeugten
Mißbildungen erinnert, die ebenfalls genetischen Mißbildungen vergleichbar
sind.
GS
„Zu den Merkmalen, deren Ausprägung von vielen Genen abhängt,
tragen viele biochemische Vorgänge bei. Sie bieten daher auch verschiedenen
exogenen Faktoren Angriffspunkte. Solche Merkmale sind „multifaktoriell“
bedingt ..“
„Die meisten häufigen Krankheiten mit teilweise
genetischer Ätiologie beruhen auf dem Zusammenspiel mehrerer Gene und
Umweltfaktoren. „
Und Prof.Werner Gottschalk schreibt 1989 in »Allgemeiner
Genetik«:
„Es ist verblüffend, welch gravierenden Einfluß
bestimmte Umweltfaktoren haben können.“
Generell ist deutlich, daß es sich bei der großen Mehrzahl
der »rezessiven Erbleiden« um Enzymdefekte handelt, dabei spielen exogene
Faktoren eine herausragende Rolle.
Heute sind über 4000 verschiedene genetische Erkrankungen
bekannt. Nur bei einem kleinen Teil dieser Erkrankungen konnte bisher festgestellt
werden, welches Gen bei monogenen Erkrankungen durch eine Mutation strukturell
verändert ist, und welches Genprodukt (Protein) dadurch mangelhaft gebildet
wird. Über viele polygene Krankheiten, für die
wahrscheinlich mehrere Gendefekte zusammen verantwortlich
sind, bestehen noch keine biochemischen Erkenntnisse.
Im Prinzip kann jedes unserer 50 000 bis 100 000 Gene und
damit Proteine von Mutationen betroffen sein.
Zahlreiche Medikamente wie z. B. Cytostatica,
Nahrungsmittelzusätze, und Chemikalien wie z.B. Pestizide oder Benzol (in
Benzin) können Mutationen auslösen, so daß die Mutagenitätsforschung eine große
medizinische Herausforderung ist und bleibt.
Gentoxizität von Chemikalien
Die Gentoxizität einer Chemikalie kann sich in verschiedenen
Formen äußern:
Wird das genetische Material von Keimzellen verändert, so
können Fertilitätsstörungen, embryonale Mißbildungen oder sogenannte
„Erbkrankheiten“ auftreten.
Wird das genetische Material von Körperzellen verändert,
so kann es zum
Ausbruch von Krebs kommen. Aufgrund morphologischer
Kriterien kann man außerdem verschiedene Mutationsformen
unterscheiden:
1. Genom-Mutation (Änderung in der Zahl der Chromosomen)
2.Chromosomen-Mutation (mikroskopisch erkennbare
Veränderung der äußeren Form der Chromosomen, wie z.B. Bruchstückverlust)
3.Gen- Mutation (Veränderung einzelner Gene, im Extremfall
nur eines Basenpaares, wobei man aber dann von Punktmutation spricht)
Soweit, so (nicht) gut.
Es sind das alles aber nur die chemischen Einwirkungen,
denen wir kaum noch widerstehen. Noch viel weniger wissen wir über gefährliche
physikalische Effekte und Gesundheitsschädigungen. Allein über die mechanisch
bedingten Schall- und Knall-Traumata („Lärmschaden“) ist pathophysiologisch
bisher nur wenig bekannt. Das gleiche
gilt für (Sonnen)Licht, Verbrennungen, Erfrierungen,
Verätzungen, Hitzeschäden, Kälteschäden, Reisekrankheit, Ertrinken,
Tauchkrankheit, Höhenkrankheit, Schwerelosigkeit (im Weltraum).
Ein bekannter Radiologe berichtete 1991 im „Deutschen
Ärzteblatt“: die Radon-Spezialisten würden fordern, so oft wie möglich wegen
der heutigen Strahlenbelastungen („ionisierende Strahlen“ durch Zerfall
radioaktiver Stoffe“) die Wohnung zu lüften. Eigentlich müßten aufgrund der
Messungen und der Strahlenschutzwerte „viele Häuser abgerissen“ oder umgebaut
werden.
Man könne trotz aller verfügbaren Daten keinen
Zusammenhang zwischen Exposition (gegenüber radioaktiver Strahlungen) und
Krebsentstehung beweisen.
Vielleicht helfe die Theorie der „Synkarzinogenese“
weiter; das gelte wohl auch für die Umweltmedizin überhaupt:
„Wir Menschen leben in einem Meer von natürlichen und
(hauptsächlich) künstlichen Umweltnoxen .. Alle diese Stoffe bestimmen
synergistisch die gesamttoxische Situation...“
So ähnlich wird es wohl sein.
Aber AmtsGutachter beurteilen im Einzelfall alles
durchgehend als: „psychisch, „endogen, „essentiell, „kryptogen“, „idiopathisch“
etc. Jede Strahlenexposition des menschlichen Körpers hat die Bestrahlung von
mehr als einem Organ oder Gewebe mit unterschiedlich hoher
Dosis zur Folge.
Strahlenbiologisch unterscheidet man vererbbare und
somatische Strahlenwirkungen:
Die vererbbaren werden durch Strahlenexposition der
Keimzellen (s.oben bei Chemie; =Zellen der Keimdrüsen in Hoden und Eierstöcken)
hervorgerufen, d.h. sie können sich in den Nachkommen der Strahlenbelasteten
manifestieren.
Die somatischen Wirkungen sind solche, die in den
Somazellen (=sämtliche Körperzellen aller anderen Organe außerhalb der
Keimdrüsen) auftreten und damit nur beim bestrahlten Menschen. Dominant und
rezessiv vererbbare Wirkungen sind Folge von strahlen- (oder chemie-)bedingten
Gen- oder Chromosomen-mutationen. Strahlen- (oder chemie-)induzierte
Veränderungen des genetischen Materials auf subzellulärer
Ebene sind zu unterscheiden von den klinischen Wirkungen, die durch solche
Veränderungen hervorgerufen werden und sich als vererbbare Krankheiten äußern.
Das Ausmaß solcher Erkrankungen reicht von leichten Anomalien wie Farbblindheit
bis hin zu schweren Leiden wie z.B. die sog. „mongoloiden“ Kinder, die in den
Dreissiger Jahren bei uns im Dritten Reich durch Weisung aus Berlin „behandelt“
werden mußten; in einigen Fällen, so hat Dahl festgestellt, haben dabei die
Ärzte offenbar gar nicht erst auf die Ermächtigung zum Töten gewartet (s. das
Buch „Endstation Spiegelgrund“ 1998/99).
Wir wissen noch kaum etwas über die patho-biologischen
Wirkungen von elektromagnetischen Feldern und Wellen:
weder Grundsätzliches, noch über das niederfrequente
magnetische oder elektrische Wechselfeld, noch über das hochfrequente
elektromagnetische Feld, noch über gepulste Mikrowellenentladungen /
Mikrowellenplasmen, gepulste phototermische Radiometrie, gepulste Laser, High
Energy Pulse (HEP-) Waffen, Sonolumineszenz, Cold Fusion etc.
(Julian Schwinger, Professor, Physiker, Nobelpreisträger
& Einsteins Erbe /USA).
Aber "wir wissen" seit den Zwanziger und
Dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts angeblich ganz genau, daß alle
unsere unerklärlichen Krankheiten endogen/psychisch bedingt sind, und
dementsprechend errichten wir immer mehr und mehr Irrenanstalten, um mit dem
Problem fertig zu werden.
Kein Betrag in Millionenhöhe ist uns dafür zu schade,
keine pseudowissenschaftliche Begründung zu läppisch und kein
Bezug zum Dritten Reich zu naheliegend.
Wer weiß denn wirklich, ob »Sonolumineszenz« oder »cold
fusion« à die viel und gern diagnostizierten „Somatisierungsstörungen“,
Psychosen und Psychopathien unserer Zeit auslösen ?
Neue Forschungsergebnisse erschüttern neuerdings die 30
Jahre alte Annahme über die Ursache des Down-Syndroms. Nicht ein dreifach
vorhandenes Gen, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist
demnach für das Leiden verantwortlich. "Die simple Idee, dass ein einziges
der vielen Hundert Gene auf dem Chromosom die Erkrankung auslöst, lässt sich
nicht länger aufrecht erhalten", sagt Roger Reeves, einer der Co-Autoren
der Studie. "Nun sollten Forscher einmal tief durchatmen, die Komplexität
des Down-Syndroms akzeptieren und nach vorne blicken."
Offensichtlich wird Trisomie 21, so die erste
Schlussfolgerung der US-Mediziner, durch ein komplexes Zusammenspiel von
genetischen
und
durch die Entwicklung bestimmten U m w e l t - F a k t o r
e n hervorgerufen (!)..
GS