Gefrorenes Sperma hält Dekaden

Gesunder Junge durch künstliche Befruchtung / Spermien 21 Jahre lang gelagert

 

In Großbri-

tannien ist ein Junge nach künst-

licher Befruchtung gesund zur

Welt gekommen. Das Besondere

daran: Die verwendeten Sper-

mien waren 21 Jahr lang einge-

froren.

Wie britische Reproduktionsmedi-

ziner aus Manchester berichten,

wurden 1979 Spermien aus dem

Ejakulat eines damals l7jährigen

Krebspatienten eingefroren, bevor

der Mann wegen eines Hodentu-

mores radio- und chemotherapeu-

tisch behandelt wurde (Hum Re-

prod 19/6, 2004,1448). Nach meh-

reren Krebsbehandlungen galt der

Patient 1992 als geheilt. Drei Jahre

lang versuchte er, mit. seiner Part-

nerin Kinder zu bekommen.1998

wurde bei ihm schließlich eine

Azoospermie diagostiziert. Des-

halb entschied sich das Paar für ei-

ne in-vitro-Fertilisation (IVF) mit

intrazytoplasmatischer Spermien-

injektion (ICSI).

Nach Angaben der Wissen-

schaftler um den Embryologen Dr.

Greg Horne vom St Mary’s Hospi-

tal in Manchester entstanden erst

im vierten IVF/ICSI-Versuch ge-

nügend Embryonen, von denen

zunächst drei tiefgefroren wurden.

Im Jahr 2001 wurden sie schließ-

lich aufgetaut und zwei von ihnen

in den Uterus verpflanzt. Vor zwei

Jahren brachte die Partnerin nach

Angaben der Wissenschaftler ei-

nen gesunden Jungen mit einem

Gewicht von 3700 Gramm zur

Welt. Nach Ansicht von Dr. Eliza-

beth Pease aus Manchester ist dies

der erste wissenschaftliche Bericht

über die Verwendung von Sper-

mien für die IVF/ICSI, die länger

als 20 Jahre eingefroren waren.