Gasschnüffeln: tödliche
Gefahr
Kinder und
Jugendliche unterschätzen die tödliche Gefahr des Gasschnüffelns. „Schon wenige
Atemzüge Gas können tödlich wirken; auch beim erstmaligen Schnüffeln. Die jugendlichen
Schnüffler suchen den Rausch und finden den Tod“, warnte
Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller angesichts des aktuellen Todes eines
16-jährigen aus Weiden/Oberpfalz. Müller riet den Eltern, auf Anzeichen wie
einen hohen Verbrauch von Feuerzeuggas, Spraydosen oder Campinggasflaschen zu
achten, die offensichtlich nicht für den vorgesehenen Zweck eingesetzt werden.
Wie bei Drogenkonsum auch, können starke Veränderungen im Wesen, im Kontakt-
und Freizeitverhalten auf Suchtgefährdungen hindeuten.
Das Schnüffeln von
narkotisch wirksamen leichtflüchtigen Stoffen, Dämpfen oder Gasen zur
Rauscherzielung ist nicht neu. „Schnüffeln ist wegen der leichten
Zugänglichkeit der Suchtstoffe bisher bekannt als „Sucht der Straßenkinder“, in
Deutschland dagegen kein weit verbreitetes Suchtverhalten mit allerdings
schnell tödlichem Ausgang“, erläuterte Müller. Im Gegensatz zu den bekannten
Rauschmitteln, wie Heroin, Kokain, oder Cannabis, sind die beim Schnüffeln
verwendeten Substanzen überall im Alltag präsent und werden nicht als
potenzielle Rauschmittel erkannt. Suchtstoffe sind Lösemittel z.B. aus
Klebstoffen und wohl zunehmend Gase für technische Zwecke. Hierzu zählen das
Camping- oder Feuerzeuggas Butan und das unter dem Namen „Lachgas“ bekannte
Distickstoffoxid, das in den Kartuschen zum Aufschäumen von Sahne enthalten
ist.
Diese Substanzen
wirken auf das zentrale Nervensystem. Einerseits dämpfend und entspannend,
führen sie häufig über eine Zwischenphase körperlicher Abwehrreaktionen wie
Übelkeit letztendlich zur gewünschten Hochstimmung. Aber hierdurch können auch
Langzeitschäden an Leber, Nieren und Gehirn und starke
Persönlichkeitsveränderungen entstehen. Das akute Gefahrenpotenzial darf nicht
unterschätzt werden. Durch das Einatmen der Gase reichern sich diese in der
Lunge an. Dadurch kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff
versorgt werden. In der Folge können Atemstörungen und Bewusstlosigkeit mit
Todesfolge eintreten.