Funkschäden bei der Marine
Eine auffällige Häufung von
Totgeburten und angeborenen Schädigungen haben Forscher bei Kindern von
Marineangehörigen festgestellt, die in den neunziger Jahren Dienst auf einem norwegischen Torpedoboot taten. Von 87 Kindern, die nach
dem Einsatz auf dem Schiff gezeugt wurden, kamen 6 tot zur Welt; bei weiteren 8 stellten die Mediziner zum
Teil schwere Missbildungen fest - und
damit viermal so viele wie in einer Kontrollgruppe mit
Marineangehörigen, die nicht auf dem Schiff gefahren waren. Über die
Hintergründe der Serie rätseln die Forscher. Zwar gab es auf dem Kriegsschiff,
das 1995 außer Dienst gestellt wurde, eine Reihe von Hoch- und Ultrahochfrequenz-Sendern, die bei Übungen zum
Teil über längere Zeit hinweg starke elektromagnetische Signale
ausgesendet haben. Doch ein kausaler Zusammenhang zwischen Wehrtechnik und
Geburtszwischenfällen lässt sich nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht
herstellen.
Der Spiegel 6/2006