Fischgeruch führt zum Allergieschock
Bei der Suche nach den Auslösern eines Allergieschocks
ist grundsätzlich kein Kontakt unverdächtig. Kennen Sie auch die seltenen
Auslöser? Und welche Strtategien helfen den Patienten?
Etwa 0,8 bis 5 % der Bevölkerung sind von einer Bienen
oder Wespengiftanaphylaxie betroffen, 2 bis 3 %
zeigen anaphylaktische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittelallergene. Hier zu Lande bereiten besonders
häufig Sellerie, Karotte, Milch, Eier oder Fisch Probleme, die häufig genannte
Erdnuss-Allergie hingegen steht besonders in Großbritannien und den USA im
Vordergrund.
Doch auch physikalische Einwirkungen wie Sonnenstrahlung
(bei Patienten mit Lichturtikaria) oder starke
Kältereize bei Kälteurtikaria können eine anaphylaktische Reaktion provozieren, heißt es im
"Weißbuch Allergie in Deutschland". Sogar Sperma oder Milbenallergene in Backwaren, Taubenzecken, Heroin sowie
Alkohol in Getränken wurden bereits als Auslöser dingfest gemacht.
In manchen Fällen sind schon kleinste Spuren eines
Allergens folgenträchtig: So kann etwa bereits der Geruch nach Fisch oder auch
die Kontamination eines Trinkglases mit Penicillin ausreichen.
Die Diagnose einer anaphylaktischen
Reaktion bereitet mitunter Schwierigkeiten auf Grund der unspezifischen
Symptome. Hilfreich kann hier etwa die Bestimmung der Mastzelltryptase
im Blut sein: Bei vielen anaphylaktischen Reaktionen
steigt sie zunächst an und fällt nach einem Tag wieder ab.
Anamnese sowie Haut- und Labortests helfen bei der
Identifizierung des Auslösers einer Anaphylaxie, so
dass dieser künftig gemieden werden kann. Doch nicht immer lässt sich der
Kontakt vermeiden. Daher benötigen Personen mit entsprechender Vorgeschichte
ein Notfall-Set mit Antihistaminikum, Glukokortikoid und Adrenalin. Bei Patienten mit Bienen-
oder Wespengiftanaphylaxie lässt sich auch durch Hyposensibilisierung eine gute Schutzwirkung erzielen.
Quelle: Weißbuch Allergie in Deutschland, Urban &
Vogel Medien und Medizin Verlagsgesellschaft München 2004