Feinstaub-Grenzwerte
zu hoch
Erhöhte Rate
tödlicher Herzinfarkte und Schlaganfälle bei hoher Staubbelastung
Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass die
geplanten EU-Grenzwerte für Feinstaub unzureichend sind. So ist die Gefahr für einen
tödlichen Herzinfarkt und Schlaganfall in stark belasteten Gebieten um den
Faktor zwei bis drei erhöht, hat eine große Studie mit älteren Frauen ergeben.
Feinstaub
bremst die Entwicklung von Kinderlungen, verkürzt deutlich das Leben in stark
belasteten Gebieten, und an Tagen mit hoher Belastung müssen spürbar mehr
Patienten aufgrund kardiopulmonaler Erkrankungen in
eine Klinik - all das haben bisherige Studien ergeben.
US-Forscher
haben die Feinstaub-Diskussion jetzt weiter angefacht.
In der Studie Women‘s Health
Initiative (WHI) haben sie Daten ausgewertet zu kardiovaskulären
Ereignissen von knapp 66 000 Frauen nach der Menopause, die sechs Jahre lang
beobachtet worden waren. Die Daten verglichen sie mit der Feinstaubbelastung an
der Wohnorten der Frauen. Insgesamt kam es in der Zeit
bei 1816 Frauen zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen, 261 starben daran.
Nach den
Daten ist die Gefahr, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben, in
stark belasteten Gebieten mit durchschnittlich 20 µg/m3
lungengängigem Feinstaub (Partikelgröße unter 2,5 µm) um das Zweieinhalbfache
höher als in unbelasteten Gebieten (NEJM 356, 2007, 447). Zum Vergleich: Der
für 2015 geplante EU-Grenzwert für diese Partikelgröße soll bei einem Jahresmittel
von 25µg/m3 liegen.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/02/08/024a0102.asp?cat=/news