1971 Erster Vortrag_
erste Publikation
Erstes Drogenverbot
durch mich, Nachweis der irreversiblen Hirnschäden durch minimale Konzentration
(10 Tbl.)
500 000 DM
Schadenersatz von mir abgewendet
Aus dem Städt.
Krankenhaus München-Schwabing, I. Med. Abt. (Chefarzt: Prof. Dr. med. H.
Begemann)
und dem Institut
für Rechtsmedizin der Universität München (Direktor: Prof. Dr. med. W. Spann)
Rosimon-Neu (RN)
enthält pro Tablette 50 mg Aminophenazon, 20 mg Salicylamid und 150 mg Morazon.
Im Morazon liegt ein chemisch maskiertes Metamphetaminderivat vor (s.
Dann-Hauck). RN wird in der Bundesrepublik Deutschland z. Z. noch rezeptfrei
als Analgeticum verkauft. Im Jahre 1970 wurden in München gehäufte
Vergiftungsfälle mit RN, dabei zwei tödliche (Suicide) registriert. Eine
Untersuchung zeigte, dass RN eine der häufig gebrauchten sogenannten „weichen
Drogen" in der jugendlichen Drogenszene ist.
Klinik:
Therapeutisch wird
RN wegen seiner analgetisehantiphloggistischen Wirkung bei starken
Schmerzzuständen eingesetzt. "Von jugendlichen Rauschgiftkonsumenten wird
es jedoch als Psychostimulans in Verbindung mit Alkohol, Coffein oder anderen
Drogen missbraucht. Auf den Amphetamineffekt mit Bewusstseinserweiterung und
Verminderung des Schlafbedürfnisses folgt eine depressive Erregung, die zur
Neueinnahme des Präparates in steigender Dosierung oder bei ungünstiger
Psychokonstellation zum Suicid führt.
Zwei dieser
Vergiftungen endeten tödlich trotz intensiver Reanimationsversuche in unserer
Klinik.
Bei der ersten
Patientin handelte es sich um die unehelich geborene 14jährige WILHELMINE F. Das Mädchen hat sich unauffällig
entwickelt. Im 9, Jahr der Volksschule begann sie einen unsteten Lebenswandel.
Längeres Ausbleiben nach der Schule, später tagelanges Fortbleiben von zu
Hause. Aufenthalt in Gammlerkreisen.
Kam gelegentlich in
rauschähnlichem Zustand nach Hause.
Rosimon-,
Haschisch- und LSD-Gebrauch, wurden beobachtet, frühere Suicid-drohungen.
Wilhelmine nahm um
14.00 Uhr unter Zeugen 50 Tabletten RN in suicidaler Absicht ein. Vorher hatte
sie möglicherweise LSD eingenommen und einen Abschiedsbrief verfasst. Auf dem
Weg in die Klinik hat die Patientin im Funk-wagen angeblich gekrampft. Bei der
stationären Aufnahme um 15.45 Uhr war die Patientin somnolent, erklärte jedoch
auf Befragen dass sie über den Tod ihres Freundes Franz S. nicht hinwegkomme
und ihm nachfolgen wolle.
(Franz S. war 10
Tage vorher unter spektakulären Umständen auf einer Rauschgiftparty infolge
Rauschgiftüberdosierung [u. a. Morphin] verstorben.)
Bei der
Untersuchung fielen auf: Eine Hyperreflexie, ein Blutdruck von 170:100 mm Hg,
ein Puls von 100/min., ein Systolieum, weite, lichtstarre Pupillen, eine
Cyanose sowie Dyspnoe. Bei der Vorbereitung zur Magenspülung und
Infusionstherapie bekam die Patientin einen generalisierten Krampfanfall mit
Atemstillstand. Im EKG zeigte sich jetzt eine Bradycardie die in wulstartige
Kammerkomplexe überging. Sekunden später trat ein Herzstillstand ein. Trotz
sofortiger Herzmassage, Intubation, Bird-Beatmung, Infusionstherapie und
intracardialer Injektionen konnte die Patientin nicht mehr gerettet werden.
Die im
kleinbürgerlichen Milieu geborene Dagmar U. hat sich ebenfalls normal entwickelt. Im Alter von 14 Jahren deutlicher
Leistungsabfall in der Mittelschule. Schulschwänzen, Herumstreunen, erste
kleine Diebstähle. Dann wochen-langes Fortbleiben von zu Hause. In
verschiedenen Städten Europas aufgegriffen worden. In Gammlerkreisen gelebt.
6 Monate vor dem
Tod wird Heimerziehung erforderlich. Drei Monate vor dem Tod erster
Suicidversuch mit Tabletten. Daraufhin stationäre psychiatrische Behandlung,
der sie die durch ständiges Ausreissen entzieht. Die letzte Flucht führt nach
München, wo sie noch am Tage ihres Eintreffens die tödliche Dosis einnimmt.
An Drogenkonsum hat
sie Haschisch, LSD, AN 1 und Rosimon-Neu angegeben. Zahlreiche Einstiche an den
Unterarmen wurden von ihr als Bleistiftstiche erklärt.
Die Einnahme von 60
Tabletten RN erfolgte nach ihren Angaben um 17.00 Uhr, die stationäre Aufnahme
um 21.15 Uhr, der klinische Tod trat um 05.30 Uhr ein.
Bei der Aufnahme
war die Patientin ansprechbar, jedoch sehr müde. Auf Befragen konnte sie keine
sinnvollen Antworten geben. Klinisch fiel eine leichte Dyspnoe, ein Systolicum,
eine Tachycardie von 128/min- und ein Blutdruck von 150/90 mm Ilg auf. Während
des Versuchs einer Magenspülung traten tonisch-klonische Krämpfe mit Zungenbiss
und Cyanose auf, die sich trotz Therapie ständig wiederholten. Im EKG fanden
wir einen totalen av-Block mit einer Kammerfrequenz von 50/min.
Um 22.00 Uhr zwang
die oberflächliche Atmung und Cyanose zur Intubation und Bird-Beatmung. Trotz Alupent-Infusionen
verstärkte sich die Bradycardie; es trat intermittierend eine sekundenlange
Asystolie auf, die Herzmassage und einen intracardialen Schrittmacher
erforderte, im weiteren Verlauf beobachteten wir eine zunehmende erhebliche
Verzögerung der Erregungsausbreitung im gesamten Myccard mit ausgeprägten
Erregungsrückbildungsstörungen, Die Patientin verstarb um 05.25 Uhr an einem
therapieresistenten Kammer-flattern.
Morphologie:
Bei Wilhelmine F.
(Überlebenszeit 2-3 Stunden) fanden sich noch reichlich Tablettenreste im
Magen, während bei Dagmar U. (Überlebenszeit ca. 12 Stunden) makroskopisch
keine Tabletrenreste aufgefunden wurden. - Makroskopisch hatten wir bei Dagmar
U. entsprechend den klinischen Befunden den Eindruck einer toxischen Herzmuskelschädigung,
die aber histologisch nicht bestätigt werden konnte. Im übrigen fanden sich die
typischen Befunde eines akuten bzw. protrahierten Schockzustandes. Im Kleinhirn
von Wilhelmine F. fanden sich ausser Oedem und Blutfülle, keine besonders
charakteristischen Veränderungen, während das Kleinhirn der Dagmar U. das Bild
einer elektiven, frischen diffusen Körner-zellnekrose bot.
Bei dem
26jährigen Gotthard G. und der 19jährigen Bärbel H., die gemeinsam jeweils 20 Tabletten RN in
suicidaler Absicht eingenommen hatten, trat anfangs eine motorische Erregung
mit Koordinationstsörungen und unsicherem Gang auf. Beide irrten ziellos etwa 1
Stunde lang in einem Park umher, bis sie an verschiedenen Orten bewusstlos
zusammenbrachen. Bei der Aufnahme fanden sich bei beiden die gleichen Symptome:
Erhebliche Dyspnoe, Cyanose, oberflächliche Atmung, mittelweile Pupillen mit
träger Reaktion auf Licht, Tachykardie, Somnolenz, sowie Unfähigkeit klare
Antworten zu geben. Wir führten bei beiden eine Magenspülung durch und leiteten
eine Infusionstherapie ein. Das am folgenden Tag abgenommene EKG zeigte bei
beiden Repolarisations-störungen vom Innenschichttyp über Vorder- und
Hinterwand. Ausserdem bestand eine Amnesie ab dem Zeitpunkt der
Tabletteneinnahme, 6 Patienten mit einer leichteren Überdosierung zeigten die
bei Doppstadt, Stark und Wimmer beschriebenen Nebenwirkungen, wie Tachykardie,
Schwitzen, heisse Haut, Harndrang, Übelkeit, starkes Zittern und Redeschwall.
Die beschriebenen
Veränderungen bei den beiden tödlich verlaufenen Vergiftungen entsprechen den
von Hengen, Siemer und Doppstadt sowie Leuschner gefundenen Erscheinungen bei
einer toxischen Dosierung an Mäusen, wo Koordinationsstörungen, unsicherer
Gang, motorische Erregung und später ein komatöser Zustand, der durch
epileptiforme Krämpfe unterbrochen wird, auftraten. Die Pupillenweite blieb bis
zum Tode unverändert, kurz vor dem Tod jedoch trat eine Pupillenerweiterung,
pumpende Atmung und Cyanose auf. Bei den sofort nach dem Tod sezierten Tieren
waren die Herzvorhöfe noch in Tätigkeit, die Kammern kontrahierten sich jedoch
nur vereinzelt und unregelmässig, was dem klinisch gefundenen totalen av-Block
entspricht.
Früher beobachtete
Rosimon- Vergiftungen (im Gegensatz zu Rosimon- N e u) in gleicher Dosierung
verliefen komplikationslos, wie eine mittel-schwere Barbituratintoxikation.
Die beschriebenen
Fälle zeigen, dass es sich bei einer R o s i m o n - N e u-Vergiftung um eine
typische Amphetamin- Intoxikation handelt, dass eine leichte Überdosierung
komplikationslos vertragen wird, dass bei einer Einnahme von etwa 20 Tabletten
ausser einer bedrohlichen Depression des Atemzentrums, Veränderungen am
Herzmuskel auftreten, die einer akuten, toxischen Myocarditis entsprechen
könnten sowie bei einer Überdosierung von 50 bzw. 60 Tabletten eine schwere
Schädigung des Gehirns, sowie irreversible toxische Veränderungen am Herzmuskel
auftreten.
Sozialpsychiatrischer
Hintergrund:
Im Gespräch mit der
Münchner Drogenberatungsstelle und mit einigen besonders rosimonerfahrenen Drogenabhängigen
stellte sich heraus, dass es den typischen Rosimonschlucker ebenso wenig zu
geben scheint, wie den reinen Haschischraucher. Nach den Darstellungen der
Betroffenen gehört Rosimon-Neu zu den Einstiegsdrogen, die in der Drogenszene
leicht erhältlich sind und als harmlos gelten. Mehrfach hörten wir, dass RN
gerne entweder mit, oder nach längerem Captagongenuss genommen werde, weil es
angeblich die Captagon-Wirkung steigert und gleichzeitig dessen unangenehme
Wirkung dämpfen soll. Im übrigen wurde RN genommen, weil es ruhig und
gleichgültig mache, man fühle sich unter der Wirkung glücklich, entspannt,
könne sich mehr nach innen wenden, die Konzentrationsfähigkeit sei grösser, das
Denken fiele leichter, man geniesse die Fülle der Gedanken und der Fantasie,
vor allem aber die Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt.
Übereinstimmend
wurden als Folgeerscheinungen von RN-Missbrauch genannt:
-Innere motorische
Unruhe, Schlaflosigkeit, Gereiztheit mit Aggressivität, Konzentrationsschwäche
mit Gedankenflucht - vor allem aber quälende Depressionen.
Jürgen F., ein 20jähriger Fixer. In bürgerlichem
Milieu unehelich geboren. Volksschule, Maschinenbaulehre mit Gesellenprüfung,
hat praktisch alle psychotropen Drogen ausprobiert. Er begann mit 13einhalb
Jahren mit Captagon und Rosimon. Auf die Frage, was er an der Drogenwirkung
besonders schätze: Die schöne Wurstigkeit, die innere Ruhe.
Ich nehme Drogen,
um irrational zu leben; das normale Leben - vor allem in meinem Milieu -
befriedigt mich nicht.
Ich habe keine
Möglichkeit frei zu sein, dann möchte ich wenigstens die Illusion von Freiheit
- und diese ermöglichen die Drogen."
-Captagon und
Rosimon bzw, Rosimon-Neu spielten auch später, als er bereits auf harte Drogen
umgestiegen war, noch eine gewisse Rolle, nämlich dann, wenn er an härtere
Sachen nicht mehr herankommen konnte. Zur Zeit des Fixens bestritt er seinen
Lebensunterhalt durch Rauschgifthandel, Rezeptfälschungen und
Apothe-keneinbrüche.
-Inzwischen steht
die Gerichtsverhandlung wegen mehrerer schwerer Apothekeneinbrüche bevor.
Seit Entlassung aus
der Untersuchungshaft bemüht er sich redlich von den Drogen ganz wegzukommen.
Seine Zukunft
hinsichtlich der Drogen sieht er nicht unkritisch und eher
skeptisch-resignierend.
Renate D., 16 Jahre alt, Oberschülerin, Vater Rektor,
Mutter Lehrerin-3 ältere Geschwister, die alle auf der Oberschule oder im
Studium sind. - Mit 15 Jahren zuerst Haschisch, dann mit verschiedenen Drogen,
auch LSD, herumprobiert. Der erste Heroinversuch führte zu einem Horrortrip,
wonach sie zunächst wieder Angst vor dem Fixen bekam. Sie glaubt aber dennoch
eines Tages endgültig ans Fixen zu kommen. - Nach dem ersten Herointrip blieb
sie hauptsächlich bei Rosimon und Rosimon-Neu. Für einen leichten Trip brauche
sie 3-6 Tabletten RN, dazu Alkohol und Kaffee. Den Wirkungsbeginn spüre sie
nach 1-2 Stunden. Sie würde sich dann ausserordentlich wohl-fühlen und alle
Welt lieben.
Mit geringerer
Dosis (3 Tabletten + Alkohol + Kaffee) fühle sie sich geistig aktiviert, sie
könne leichter lernen, könne besser dichten, aktiver Musik hören, die Gedanken
seien leicht und schwebend, sie habe wenig Schlafbedürfnis. Das Ende des
Rausches sei fast regelmässig mit Depressionen verbunden.
In einem
Rosimon-Captagonexzess mit hohen Dosen habe sie angeblich 7 Tage lang nicht
geschlafen.
Obwohl auch dieser
Exzess mit einer tiefen Depression endet, flüchtet sie immer wieder in den
Rosimonrausch.
Zeitweise geht sie
für ihren Freund, den sie als ausgeflippten Fixer bezeichnet, der nicht mehr lange
zu leben habe, auf die Strasse, um für seinen Lebensunterhalt und seinen
Drogenbedarf zu sorgen. Eines Tages nimmt sie in übermütiger Stimmung zu Hause
insgesamt 40 Tabletten Rosimon, Bier und Kaffee zu sich. In heiterer Stimmung
habe sie sich dann die Pulsadern geöffnet. Es habe Spass gemacht, sie habe ganz
heiter und leicht geschrieben, sie habe ihr Sterben interessiert, und ruhig,
fast belustigt beobachtet und ihr Leben mit eigenem Blut solange beschrieben
wie sie konnte.
Es sei schön
gewesen, das eigene Blut auf dem Papier und im ganzen Zimmer als letzte Spuren
ihrer Existenz zu verteilen.
- Sie wurde in
somnolentem Zustand von der Mutter gefunden und konnte in der Klinik gerettet
werden.
Nach dem Ergebnis
einiger Explorationen kann man sagen, dass die Motive, die zu Rosimon bzw.
Rosimon- Neu- Missbrauch führen, sehr ähnlich sind, wie bei anderen sogenannten
Speeddrogen: Reifungskrisen, gestörtes Verhältnis zur Umwelt, als übermässig
empfundener Leistungsdruck, soziales Versagen, Es handelt sich hauptsächlich um
jugendliche Menschen, welche zunächst die ergotrope und euphorisierende Wirkung
des Präparates suchen. Die Euphorie bringt die Kritiklosigkeit und die ersehnte
„Unabhängigkeit von der Umwelt", womit bereits eine gewisse Bahnung zur
Sucht gegeben ist.
- Die bei diesem
Präparat gesuchte Wirkung weist, wie die klinischen Befunde, auf den
amphet-aminartigen Charakter der eigentlich wirksamen Substanz hin. Die
gespenstischen Vorkommnisse mit Rosimon- Neu unterstreichen seine
Gefährlichkeit.
Besonders zu
beachten sind die negativen Nachwirkungen, welche erneute Flucht in den Rausch
mit Dosissteigerung und Gefahr der unbeabsichtigten Überdosierung zur Folge,
haben können oder direkte Suicidgefahr in der finalen Depression.
Zusammenfassung:
Rosimon-Neu (50 mg
Aminophenazon, 2G0 ms; Salicylamid und 150 mg Mora-zon pro Tablette) wird in
der BRD rezeptfrei als Analgeticum verkauft. Im Jahr 1970 wurden in München
gehäuft Vergiftungsfälle mit Rosimon-Neu (RN) dabei zwei tödliche (Suicide)
registriert. Eine Untersuchung zeigte, dass RN eine der häufig gebrauchten sog.
„weichen
Drogen" in der Drogenszene ist. Explorationen von RN-Schluckern zeigten,
dass das Mittel hauptsächlich wegen seiner ergotropen und euphorisierenden
Wirkung genommen wird. Übereinstimmend wurden Depressionen als Nachwirkung
berichtet.
Die finale
Depression kann entweder erneute Flucht in den RN-Rausch mit unbeabsichtigter
Überdosierung zur folge haben oder direkte Suicidgefahr.
Es wird der
klinische Verlauf von 10
RN-Intoxicationen beschrieben. Der typische Amphetamineffekt bei höherer
Dosierung wird hervorgehoben.
-6 leichtere
Überdosierungen wurden komplikationslos vertragen. Bei einer Einnahme von 20
Tabletten kam es ausser zu einer bedrohlichen Depression des Atemzentrums zu
Veränderungen am Herzmuskel (EKG), die einer akuten, toxischen Myokarditis
entsprechen.
-Bei einer
Überdosierung von 50-60 Tabletten traten eine schwere Schädigung des Gehirns
sowie irreversible, toxische Veränderungen am Herzmuskel auf, die bei zwei
14jährigen Mädchen zum Tode führten.
Morphologisch liess sich die klinische beobachtete Herzmuskelschädigung nicht
nachweisen.Bei einer Überlebenszeit von 12 Stunden nach Einnahme der Tabletten
fanden sich die Zeichen eines protrahierten Schockzustandes, insbesondere eine
elektive Körnerzellnekrose im Kleinhirn.
Summary:
One tablet of ROSIMON-NEU (RN) consists of 50 mg
Aminophenazone, 200 mg Salicylamide, and 150 mg Morazone.
Morazone is a chemical combination of Aminophenazone
and Phenmetrazine - which belongs to the family of Metamphetamine.
RN is hitherto being sold in W-Germany without medical
order as an analgetic drug. In 1970 there was an increasing number of
RN-intoxications observed in Munich, two of which ended fatal. An examination
proved, that RN is one of the so called "soft drugs", frequently used
in the drug-scene. Interviews with RN-users indicated, that the drug is mainly
taken for the sake of the ergotrope and euphorious effect. In accordance there
was reported psychic depression at the end of drug efficiency.
The final depression might either again cause escape
into a new RN-trip with unvoluntary overdose or immediate danger of suicide.
We described the clinical symptoms of ten
RN-intoxications. It is emphasized the typical Amphetaminelike effect of
RN-overdose.
Six cases of moderate Overdose did not cause
complications. The intake of 20 tablets caused,a dangerous depression of the
breathing-center and myocardial alterations like an acute toxic myocarditis
(ECG). The dose of 50 rsp, 60 tablets caused a severe brain-disorder and
irreversible myocardial alterations in two 14-years old girls who died 3 rsp.
12 hours after taking the drug. Histologically the myocarditis could not be
confirmed. In the case with death 12 hours after taking the drug we found the
morphological symptoms of a prolonged shock, especially an electiv necrosis of
the stratum granulosum in the cerebellum.
Breitenecker L.: Beiträge zur Gerichtlichen
Medizin.Bd.XXIX, Vlg.Deuticke, Wien, 1972
(Zusatz zu meiner neuen Biografie)
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