Erdbebensimulation in Kalifornien
Die
Experten des US Geological Survey gehen davon aus, dass Kalifornien in den
nächsten 30 Jahren mit "Big One" rechnen muss. Laut einer im April
veröffentlichten Studie liegt die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Erdstoß
der Stärke 6,7 bis zum Jahr 2038 bei 99,7 Prozent.
Folgende
Ergebnisse brachten die Simulationen und Schadenskalkulationen:
- Alle nicht verstärkten gemauerten
Gebäude in bis zu 25 Kilometern Entfernung von dem gefährdeten Teilstück
des San Andreas Grabens werden vollständig zerstört, dabei sterben viele
Bewohner. Insgesamt 600.000 Gebäude werden beschädigt, darunter auch aus
Stahl gebaute Hochhäuser. Die Schäden an Gebäuden
summieren sich auf 33 Milliarden Dollar.
- Wichtige Verbindungen in Südkalifornien
werden unterbrochen, darunter die Interstate Highways 10 und 15 sowie
Strom- und Wasserleitungen und Telefonkabel.
- Die langfristig schwerwiegendsten
Folgen betreffen die Wasserversorgung. Die Schäden an den Leitungen werden
in einigen Regionen so groß sein, dass das gesamte System ersetzt werden
muss. Einige Gebäude müssten bis zu sechs Monate ohne Wasser auskommen.
Die Schäden an Leitungen summieren sich auf 50 Milliarden Dollar.
- Feuer, die infolge des Bebens
ausbrechen, verdoppeln die Schäden. Die Forscher rechnen mit 1600 Brandherden
in ganz Südkalifornien. Finanzielle Schäden infolge der Brände: 87
Milliarden Dollar.
- Zwei Drittel aller Krankenhausbetten in
den Counties Los Angeles, Orange, Riverside und San Bernadino stehen nicht
mehr zur Verfügung. Chaotische Zustände dürften herrschen, wenn zugleich
die rund 50.000 Verletzten behandelt werden müssen.
- Das Netz der State Highways, der vom
Bundesstaat Kalifornien betriebenen Autobahnen, übersteht die Erdstöße
weitgehend unbeschadet - auch wegen der aufwendigen Verstärkungen gegen
Bebenschäden, die sechs Milliarden Dollar gekostet haben. Einige Brücken
müssen jedoch gesperrt werden. Die erforderlichen Reparaturen dürften in
den Folgejahren zu höheren Brückenmauts führen.
Die
Experten haben jedoch auch eine gute Nachricht: Die Schäden seien vorhersehbar
und oft auch vermeidbar. Sie empfehlen den Bürgern der gefährdeten Gebiete,
ihre Häuser zu verstärken und somit erdbebensicher zu machen. Zudem sollten in
jedem Haus ausreichende Wasserreserven und ein Feuerlöscher vorhanden sein.