Elektromagnetische Felder
Wir waren und sind von elektromagnetischen Feldern umgeben
bzw. durchsetzt. Einige davon sind natürlichen Ursprungs, wie z.B. elektrische
Wetterphänomene, bioelektrische Phänomene. Sehr viele hat aber die neuzeitliche
Technik mit sich gebracht, wie z.B. elektrische Beleuchtung und Heizung, Radio
und Fernsehen, elektrische Haushaltsgeräte, Computer, 'Handy', elektrifizierte
Verkehrsmittel, Hochspannungsleitungen,
Computer- und Kernspintomograph.
Neue Quellen elektromagnetischer Felder nehmen weiterhin
mit enormer Geschwindigkeit zu. In der BRD expandiert momentan stark der
Mobilfunkmarkt; dieser Markt gilt als wirtschaftlich wichtig und
hochprofitabel.
Die ganze Republik wird mit einem engmaschigen Netz von
Verstärkern überzogen, die sich den Ausstrahlungen von Radio- und
Fernsehsendern, militärischen und zivilen Radaranlagen noch überlagern.
Die Leistungsdichten dieser Sender sind im Nahbereich
(einige hundert Meter) oft vieltausendfach höher als weiter entfernt (KATALYSE
1997).
Elektromagnetische Felder bestehen aus einer elektrischen
und einer magnetischen Komponente, die miteinander in Wechselwirkung stehen.
Elektrische Felder entstehen bei Trennung von Ladungsträgern, wenn Spannung
aufgebaut wird; die elektrische Feldstärke ist proportional der Spannung.
Magnetische Felder entstehen, wenn Strom fließt; die magnetische Feldstärke ist
proportional der Stromstärke (KNAVE
1994, NEUBURGER 1996). Im Nahbereich (5-6 Wellenlängen um
den Ursprungsort) sind elektrische und magnetische Feldkomponente noch
getrennt. Wichtig für die biologische Wirkung sind folgende Unterscheidungen:
• statische oder Wechselfelder
• konstante oder gepulste Felder
• hochfrequente oder niederfrequente Wechselfelder.
Der Einwirkung dieser Felder sind wir alle unfreiwillig,
meist unwissend und symptomfrei ausgesetzt. Zusammengenommen wird diese
Belastungsquelle als 'elektromagnetische Umweltverschmutzung' bzw.
'Elektrosmog' bezeichnet, was die Parallele zur Luftverschmutzung andeutet. Die
über die Zeit kumulierten Feldstärken der vom Menschen gemachten EMF liegen
mehrere Zehnerpotenzen über denen natürlicher Felder und stellen damit einen in
der Evolutionsgeschichte neuen Umwelteinfluß auf den Menschen dar (KATALYSE
1997).
Für elektromagnetische Felder bzw. (im
Hochfrequenzbereich) Strahlung haben Menschen in der Regel kein Sinnesorgan,
außer in einem sehr spezifischen Frequenzbereich (sichtbares Licht) oder bei
sehr großer Stärke.
Dr.Schwinger