1976 Eiterkiefer
Erkennung in Daunderers Facharztzeugnis
Die Erkennung eines Eiterkiefers, die Daunderer seit 1969 bei der Facharzt-Ausbildung gelehrt wurde war wesentlicher Bestandteil für das Zeugnis als Internist. Sowohl die riesige Röntgenabteilung mit 12 Röntgengeräten unter Chefarzt Dr. Strohm, in der ich monatelang selbstständig tätig war als auch der klinikeigene Zahnarzt, der die Röntgenbefunde sanierte, waren die Grundsäulen meiner seit 37 Jahren praktizierten Kenntnisse.
Meine Kenntnisse über den Eiterkiefer haben bisher Tausenden das Leben gerettet oder zumindest unerträgliche Schmerzen gelindert.
Die Eiterkiefer-Beseitigung war vor 40 Jahren, zu Zeiten meines Vaters, eines Herd sanierenden Hausarztes, wesentlicher Bestandteil der Allgemeintherapie.
Grundsätzlich wurden jedem Schwerkranken vor der Einleitung einer Langzeit-Therapie jeder Eiterzahn gezogen und eine herausnehmbare (Teil-) Prothese als Ersatz eingegliedert.
Man ging davon aus, dass ein Zahnsanierter ein unendlicher Verlust für die Zahnärzte sei, denn Zahnprothesen kosteten damals 100,- DM. Nach 1996 erhielt ich eine herausnehmbare Vollprothese für die das Labor von der Barmer nur 100,- DM erhalten hatte (und ebenso schlecht war - andere Zahnärzte verlangten damals für sehr Gute bis zu 40.000 DM dafür).
Es kam Anfang der 70er Jahre die Lehre in der Zahnmedizin auf, bei eitrigen Zähnen so lange zu warten, bis entweder der Schmerz des langsam absterbenden Zahnes unerträglich wurde oder der Eiter an der Wurzel in einer Höhle zusammengeflossen („Granulom“) ist. Erst dann steht der Zahnarzt unter Zugzwang, da ein Einbruch ins Blut („Sepsis“) sofort tödlich sein kann.
An der Gesundheitsschädigung durch den bestehenden Eiter im Kieferknochen ändert sich durch die Wurzelfüllung nichts, der Eiter bleibt im Kieferknochen.
Bei einer abgestorbenen Zehe eines Rauchers wird – je nach Puls – der ganze Unterschenkel amputiert, bei abgestorbenem Vorderfuß der gesamte Oberschenkel.
s. Eiterknochen
erkennen und sanieren