EDTA hat so viele
Nebenwirkungen dass eine Dialyse vorgezogen wird
Koreanische Forscher haben einen neuen Ansatz zur
Therapie bei Bleivergiftung gefunden.
Bald bessere Hilfe bei Bleivergiftungen?
Blei aus dem Blut entfernen mit selektiven
Bleirezeptoren und Magnetnanopartikeln
Blei ist eines der gefährlichsten Schwermetalle und
vor allem für Kinder sehr giftig. Sichere, effektive Entgiftungsverfahren
werden gesucht. Wie in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichtet, hat ein
koreanisches Team um Won Seok Han und Jong Hwa Jung nun einen neuen,
vielversprechenden Ansatz entwickelt. Er beruht auf einem Fluoreszenzrezeptor,
der Blei-Ionen selektiv und stark bindet. Der Clou: Der Rezeptor ist an
magnetische Nanopartikel gebunden und ließe sich mitsamt seiner Blei-Ladung bei
einer Blutwäsche einfach mit Magneten abtrennen. Mithilfe der Magnetpartikel
gelang es den Forschern in vitro, aus mit Blei versetzten Blutproben 96 % der
enthaltenen Blei-Ionen zu entfernen.
Meist werden Blei und Bleisalze über Nahrungsmittel
oder das Trinkwasser aufgenommen. Bleirohre und bleihaltige Glasuren von
Keramikgefäßen sind oft die Bleiquelle. Häufiger als die akute ist die
schleichende Bleivergiftung, wenn kleinere Mengen des Metalls über einen
längeren Zeitraum akkumuliert werden. Symptome wie Muskellähmungen, Verwirrung,
Gedächtnisverlust und Blutarmut sind die Folge. Derzeit werden Bleivergiftungen
mit einer Chelattherapie behandelt, die
allerdings gravierende Nebenwirkungen hat: Außer Blei binden die Chelatbildner
weitere Mineralien und Spurenelemente und schwemmen diese lebenswichtigen
Stoffe aus dem Körper aus. Nun ist eine Alternative in Sicht.
Ausgangspunkt für die Idee der Forscher: Es gibt
spezielle Sonden, die zum spezifischen Nachweis verschiedener Metall-Ionen
eingesetzt werden, so auch von Blei. Bindet ein Blei-Ion an einen solchen
„Blei-Rezeptor“, wird dessen Fluoreszenz „angeknipst“, er beginnt zu leuchten.
Der Rezeptor bindet außer Blei keine anderen Metall-Ionen. Ein derart
selektiver Rezeptor ließe sich vielleicht nicht nur zum Blei-Nachweis, sondern
auch zur Entgiftung einsetzen, so die Überlegung. Die Wissenschaftler
synthetisierten einen Abkömmling des Blei-Rezeptors, den sie zusätzlich mit
einem speziellen chemischen „Anker“ ausstatteten. Über diesen Anker knüpften
sie die Rezeptormoleküle auf die Oberfläche magnetischer Nanopartikel aus
Siliciumdioxid-ummanteltem Nickel.
Eine Entgiftung könnte im Prinzip wie bei einer
Blutwäsche (Dialyse) erfolgen: Das Blut wird aus dem Körper geleitet und in
einer speziellen Kammer mit den biokompatiblen Magnetpartikeln versetzt.
Mithilfe von Magnetfeldern ließen sich die beladenen Magnetpartikel dann
entfernen. Das gereinigte Blut wird dem Patienten anschließend wieder
zugeführt. Anders als bei der Chelattherapie werden dem Körper dabei keine
lebenswichtigen Mineralien und Spurenelemente entzogen.
Angewandte Chemie 2009, 121, doi:
10.1002/ange.200804714 Nr. 02/2009
Kontakt: Jong Hwa Jung, Gyeongsang National
University, Jinju (Korea) Registrierte Journalisten können hier den
Originalartikel herunterladen: A Selective Fluoroionophore Based on
BODIPY-functionalized Magnetic Silica Nanoparticles: Removal of Pb2+ from Human
Blood
> http://www3.interscience.wiley.com/journal/40002873/home/press/200902p
> re >
ss.html?CRETRY=1&SRETRY=0
Dr.D.:
DAS
GLEICHE VERFAHREN GEHT AUCH BEI QUECKSILBER; DASS EINE WESENTLICH GRÖSSERE ROLLE
BEI
NERVEN - UND PSYCHOSCHÄDEN BESITZT! Während DMPS und DMSA keine Spurenelemente
aus dem Körper entfernen, macht dies EDTA in grossem Umfang. In Korea, dem Land
dieser Forscher gibt es nur EDTA als Blei Gegengift!