Sehr geehrter Herr Dr. Daunderer,
ich wende mich an Sie da ich nicht recht weiss, was ich jetzt
genau machen soll.
Vor ca. 3 Wochen erzählte mir meine Mutter dass im Schlafraum meines
Vaters (84) eine alte Wetterstation (Barometer, Hygrometer usw.)
versehentlich heruntergefallen und zerbrochen ist.
Gestern hat mein Mann eine Glasblase (sah aus wie die eine Hälfte einer
Sanduhr) mit nach Hause gebracht. Er hatte diese auf dem Boden im Raum
meines Vaters gefunden und einfach in seine Jackentasche gesteckt um es
sich später genauer anzusehen. Die Stoffjacke habe ich gleich in die
Waschmaschine gesteckt. Ich hoffe das war richtig. Oder sollte ich die
Jacke lieber doch wegwerfen?
Ich habe mir das Glas mit grauem Inhalt
dann genau angesehen und festgestellt dass das kleine Glasrohr daran doch
offen war. Mir ist die alte Wetterstation eingefallen und dass dies ein
Teil sein muss der hiervon abgebrochen war.
Den Glasbehälter habe ich dann zu unseren
hiesigen Apotheke gebracht die ihn mir zum Glück abgenommen hat. Hier habe
ich auch die Bestätigung bekommen, dass es sich beim Inhalt um Quecksilber
handelt. Der Behälter war noch ca. 3/4 befüllt.
Nun ist mir im nachhinein eingefallen dass es
meinem Vater in den letzten Wochen ziemlich schlecht ging.
Er isst kaum noch etwas. Ständig ist er müde und in letzter Zeit klagt
er darüber dass er gar keine Kraft und Lebensfreude mehr hat und es
ist im ständig kalt und er friert auch wenn es warm ist. Auch scheint
er eine allergische Reaktion bzw. eine Augenentzündung zu haben und
bekommt hierfür schon seit mehreren Tagen Augentropfen.
Da mein Vater sich fast ausschliesslich in seinem Zimmer aufhält und
der offene Quecksilberbehälter dort unbemerkt ca. 3
Wochen gelegen hat, mache ich mir jetzt grosse
Sorgen um meinen Vater, da ich vermute dass er die giftigen Dämpfe
wochenlang eingeatmet hat.
Natürlich ist es mir klar, dass es schwierig ist bei einem älteren
Menschen zu sagen, welche Symptome jetzt nur eine normale Alterserscheinung
sind und welche von einer akuten Vergiftung sein könnten.
Ich habe dann den Raum meines Vaters (Laminatboden) gründlich mit dem
Staubsauger gereinigt und danach den Beutel gleich weggeworfen. Auch habe
ich alle Räume mehrere Stunden gut gelüftet.
Was kann ich sonst noch tun? Ich weiss nicht ob es sinnvoll wäre den
Hausarzt meines Vaters einzuschalten, da dieser wahrscheinlich keine
Erfahrung mit Quecksilbervergiftungen hat.
Wegen meiner eigenen Schwermetallbelastung habe ich noch DMSA
Pulverkapseln.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, was hier am
ratvollsten ist.
Ich danke Ihnen im voraus.
Mit freundlichen Grüssen
Martina K
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