Bakterien unter dem Silikon
Das
Infektionsrisiko nach einer Brustvergrößerung wird von vielen Ärzten und
Patientinnen unterschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt der schweizer Mediziner Didier
Pittet. Infektionen sind demnach „die häufigste Komplikation“ nach einem
derartigen Eingriff; sie trete bei 2 bis 2,5 Prozent der Patienten auf,
schreibt Pittet im Fachblatt „Lancet“. Entzündungen unmittelbar nach der
Operation gehen auf chirurgische Fehler zurück. „Häufig tritt die Entzündung
aber erst Jahre oder Jahrzehnte später auf“, so Pittet. Ursache kann eine
Infektion an ganz anderer Stelle des Körpers sein - etwa im Bauch oder an den
Zähnen. Die Bakterien wandern über das Blut zum Implantat. „Weil das
Immunsystem am Fremdkörper schlecht angreifen kann, reichen dort schon 10 bis
100 Bakterien, um eine Infektion auszulösen“, warnt der Professor vom
Universitätsklinikum Genf. Deshalb sollten Frauen etwa ihrem Zahnarzt
mitteilen, dass sie Silikonkissen haben, damit er ihnen bei größeren
Zahnbehandlungen vorsorglich Antibiotika verordnet. So sollen chronische
Entzündungen verhindert werden, die der Gesundheit, aber möglicherweise auch
dem Aussehen schaden: Der Bakterienherd könnte dazu führen, dass das Kissen
verkapselt wird, dann verhärtet und die medizinisch modulierte Brust entstellt.
Quelle: DER SPIEGEL, 6/2005
Dr.Daunderer: Bei Implantaten ist es
bekannt, dass wenige Bakterien eine Infektion auslösen können sowie dass hier
Antibiotika an anderer Stelle nötig sind.
Für die Zahnmedizin gelten
allgemeinmedizinische Kenntnisse nicht!!