BISPHENOL A erzeugt Diabetes
Bisphenol A ist in vielen Alltagsgegenständen enthalten und ist schädlich für die Gesundheit. Nun berichten Wissenschaftler, dass die Substanz möglicherweise auch Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen auslösen könnte. Die in vielen Alltagsgegenständen enthaltene
Chemikalie Bisphenol A erhöht möglicherweise auch das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Über diesen Verdacht berichtete der Würzburger Mediziner Gilbert
Schönfelder auf einem Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Leipzig.
Die Substanz gehört nach Angaben des Mediziners zu den am meisten produzierten
Chemikalien und wird unter anderem bei der Herstellung von Plastikverpackungen, der
Innenauskleidung von Lebensmitteldosen oder auch in der Innenverkleidung von Kraft-fahrzeugen eingesetzt.
Die Substanz wirke wie das Hormon Östrogen, so Schönfelder und könne in das Reproduk-tionssystem eingreifen. Bei Ungeborenen löse Bisphenol A Effekte aus, die normalerweise erst nach der Pubertät eintreten, warnte Schönfelder. Er nannte in diesem Zusammenhang
das Diethylstilbestrol, das in den USA zu Fehlbildungen und Tumorerkrankungen an den
Fortpflanzungsorganen von Mädchen und Jungen geführt habe.
Laut Schönfelder sind die genauen Auswirkungen solcher Substanzen noch nicht aus-reichend erforscht. Anzunehmen sei jedoch, dass die Dosis und der Zeitraum, in denen der Organismus ihnen ausgesetzt sei, für die Entwicklung unerwünschter Effekte ausschlag-gebend sei. Zudem gebe es keine lineare Beziehung zwischen Dosis und Wirkung von
Bisphenol A und ähnlichen Substanzen.
2008 hatte eine Untersuchung des staatlichen US-Gesundheitsinstitus
NIH gezeigt, dass BPA schwere Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns bei Föten und Neugeborenen
haben kann. Im vergangenen März verpflichteten sich daraufhin in den USA sechs große
Hersteller von Babyschnullern, kein BPA mehr zu verwenden. Außerdem wurde ein Ge-setzesentwurf eingebracht, der in den USA die Nutzung von BPA bei allen Arten von Lebens-mittelbehältern verbieten soll. Der Stoff wird aber auch in anderen Bereichen genutzt, unter
anderem bei Zahnersatz.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,druck-681524,00.html 03. 03. 2010
Programm des Symposiums in Giessen: http://www.giessen2009.de/download/programm.pdf