Arztpraxen müssen schließen Prognose
Die Bundesregierung sieht schwarz für Kassenarztpraxen - viele der rund
70.000 Praxen würden früher oder später schließen müssen. Das
Gesundheitsministerium sieht die Zukunft der ärztlichen Versorgung in anderen
Modellen.
Zwar werde es auch in Zukunft
noch Einzelpraxen geben, sagte der zuständige Abteilungsleiter im
Gesundheitsministerium, Franz Knieps, dem
"Handelsblatt". "Doch die Zukunft wird Gemeinschaftspraxen,
medizinischen Versorgungszentren und Ärztenetzen gehören." Die Medizin des
21. Jahrhunderts könne nun einmal "nicht in den Organisationsformen des
19. Jahrhunderts praktiziert werden", zitiert ihn die Zeitung. "Ohne
moderne Kooperationsstrukturen wird die ambulante Versorgung in Deutschland icht wettbewerbsfähig bleiben."
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Nach Ansicht Knieps' werden künftig auch
Krankenhäuser vermehrt ambulante Leistungen anbieten. "Für sie wird die
Überwindung der Sektorengrenze zur ambulanten Versorgung zu einer der
wichtigsten Fragen ihrer strategischen Ausrichtung", sagte Knieps. Allerdings müsse die Politik noch die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte in
Zukunft unter den gleichen Rahmenbedingungen arbeiten. Bislang werden ärztliche
Leistungen Kliniken und in Arztpraxen unterschiedlich bewertet.
Spiegel online 29. März 2006