Wechseln zu: Navigation,
Suche
Strukturformel |
|||||||
Allgemeines |
|||||||
Name |
Arachidonsäure |
||||||
Andere
Namen |
|
||||||
Summenformel |
|||||||
506-32-1 |
|||||||
Kurzbeschreibung |
farblose bis gelbliche,
klare Flüssigkeit [1] |
||||||
Eigenschaften |
|||||||
304,46 g·mol−1 |
|||||||
flüssig |
|||||||
0,922 g·cm−3 [1] |
|||||||
−49 °C [1] |
|||||||
praktisch unlöslich in Wasser [1],
gut löslich in unpolaren Lösungsmitteln (Benzen) |
|||||||
Sicherheitshinweise |
|||||||
|
|||||||
Soweit möglich und gebräuchlich,
werden SI-Einheiten verwendet. Wenn
nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Arachidonsäure ist eine vierfach
ungesättigte Fettsäure. Arachidonsäure wird in
jedem tierischen Organismus aus der essentiellen Omega-6-Fettsäure Linolsäure
über die Zwischenstufen γ-Linolensäure
(GLA) und Dihomo-γ-linolensäure
(DGLA) synthetisiert oder über die Nahrung aufgenommen.
Arachidonsäure ist eine gelbliche Flüssigkeit. Sie
findet sich als Bestandteil von Lipiden, wie etwa Phospholipiden.
Bei Entzündungsprozessen und der Entstehung von Schmerzsignalen spielt sie
eine wichtige Rolle als Vorläuferin derjenigen Eicosanoide, die diese Prozesse verstärken (Serie-2).
Eine möglichst geringe Aufnahme oder Synthese von Arachidonsäure
scheint in diesem Zusammenhang in den meisten Fällen gesundheitlich sehr
wünschenswert zu sein. Bei entzündlichen Autoimmunerkrankungen (v. a. bei multipler
Sklerose, aber auch bei Autoimmunthyreopathien
und Rheuma) wird
oft eine Diät empfohlen, die arm an Arachidonsäure
ist. Eine Vielzahl von Medikamenten von Acetylsalicylsäure bis
hin zu Rheumamedikamenten beruhen in ihrer Wirkung darauf, die Entstehung
dieser Eicosanoide aus der Arachidonsäure
zu unterbinden.
Arachidonsäure ist in veresterter
(physiologisch inaktiver) Form als Lipidbestandteil
vor allem in den Zellmembranen lokalisiert und
kann durch die regulierte Aktivität des Enzyms Phospholipase A2 freigesetzt werden. Vitamin E
inhibiert die Phospholipase und kann so
Entzündungsprozesse vor allem bei Gelenkerkrankungen wie der aktivierten Arthrose und
weiterer Arthritis-Formen
positiv beeinflussen.
Der Name der Arachidonsäure leitet sich von der
Erdnuss (Arachis hypogaea)
her, aus der die Arachidonsäure zuerst isoliert
wurde.
Arachidonsäure findet sich in zahlreichen
Lebensmitteln. Besonders hoch ist ihr Anteil in Schweineschmalz (1700 mg
pro 100 g), Schweineleber (870 mg pro 100 g), Eigelb
(297 mg pro 100 g), Thunfisch (280 mg pro 100 g) und
Leberwurst (230 mg pro 100 g). Darüber hinaus kann es bei
zuckerreicher Ernährung zu einer verstärkten hormonell gesteuerten
Einschleusung in die Zellen kommen. Stark linolsäurehaltige Pflanzenöle und
davon abgeleitete Produkte enthalten selbst kaum die reine Arachidonsäure,
jedoch tragen die Baustoffe zu deren Bildung bei und unterdrücken zusätzlich
natürliche Gegenspieler der Arachidonsäure
(z. B. Omega-3-Fettsäuren).