Ambrosie Beifußblättrige gefährliches
Allergen
Die Beifußblättrige Ambrosie
(Ambrosia artemisifolia) ist eine einjährige Pflanze,
die ursprünglich aus Amerika stammt.
Sie wurde nach dem 2.
Weltkrieg in Europa eingeschleppt und hat sich seither besonders in Südeuropa
etabliert. In Europa wird seit 1990 eine stetige Zunahme dieser Pflanzenart
beobachtet. In Niederösterreich wurden in diesem Jahr bei einem Workshop
Strategien gegen die Ausbreitung der Ambrosie
erarbeitet. In Frankreich, Italien und Ungarn wurden bereits gesetzliche
Grundlagen für die Ausrottung der Allergien auslösenden Pflanze geschaffen.
Pflanzenart:
Die Ambrosie ist ein einjähriger Korbblütler, also eine
Verwandte der Sonnenblumen. Andere Namen der Pflanze sind Beifuß- oder Wermutblättrige Ambrosie
sowie Aufrechtes Traubenkraut. Weiters eingebürgert hat sich die englische
Bezeichnung Ragweed.
Beschreibung:
Die Ambrosie wird 20-100 cm hoch. Die rötlichen Stiele sind
abstehend behaart, dies erleichtert die Unterscheidung zum unbehaarten Beifuß. Die gestielten Blätter sind doppelt gefiedert. Die
eingeschlechtigen Blüten sind sehr klein. Männliche Blüten bilden ährige Trauben (Namensgebung!). Diese erreichen eine Größe
von 4-5 mm und bestehen aus jeweils 5-12 Röhrenblüten. Die weiblichen Blüten
sitzen unterhalb der männlichen in den Blattwinkeln. Sie bestehen aus 1-7 kronenlosen Einzelblüten. Die Früchte sind 4-5 mm lang und
behaart. Ein Exemplar kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen produzieren. Die
Pflanzen keimen Ende Mai bis Anfang Juni aus, zur Blüte kommen sie zwischen
August und Oktober. Verbreitung
und Vorkommen:
Die Ambrosie bevorzugt gestörte Böden, also Wegränder,
Schuttplätze, Deponien sowie hitzegeschädigte
Standorte. Sie tritt ausschließlich in Tallagen auf
und benötigt im Sommer reichlich Niederschläge. In
vielen Gebieten ist sie unerwünschte Begleiterin in Sonnenblumenkulturen. In
Hausgärten wird sie meist mit Vogelfutter eingeschleppt. Ihre hirsegroßen Samen
weisen Dornen auf, so werden sie häufig anhaftend an den Reifen von
landwirtschaftlichen Maschinen verbreitet.
Gefahr für den Menschen:
Die Pollen der Ambrosie können beim Menschen zu heftigen allergischen
Reaktionen führen. Eine einzige Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollen ausbilden. Allergiker reagieren schon auf eine Anzahl von
10 bis 50 Pollenkörnern. Betroffen sind die oberen Atemwege, die Nasen- und
Augenschleimhäute. Häufig wird auch Asthma von der Ambrosie
ausgelöst. Besonders unangenehm für Allergiker ist die späte Blütezeit der
Pflanze, die Pollensaison wird durch sie um zwei Monate in den Herbst
verlängert. Häufiger Hautkontakt
mit der Ambrosie kann auch zu lokalen
Hautirritationen führen. Fachleute gehen davon aus, dass auch diese im
Extremfall zu einer Allergie-Sensibilisierung führen können
(„Kontaktallergie“).
Schutzmaßnahmen und Bekämpfung:
In Hausgärten
eingeschleppte Ambrosien können leicht mit der Wurzel
ausgerissen und entsorgt werden. Dies sollte in jedem Fall schon vor der
Blütezeit geschehen. Es wird empfohlen die Pflanze nur mit Handschuhen
anzufassen und Staubmasken zu tragen. Allergiker sollten die Pflanze nicht
selbst entfernen. In Hausgärten sollten ab Mai jene Stellen beobachtet werden, an denen im Winter Vogelfutter ausgestreut wurde.
Medizinische Hilfe:
Eine Therapie gegen
allergische Symptome hat nach Absprache mit einem Arzt zu erfolgen. Im
Vordergrund stehen dabei medikamentöse
Entzündungshemmung und das Lösen von Muskelkrämpfen. Auch eine Allergenkarenz,
also die Vermeidung von Allergieauslösern, ist anzustreben.
Pflanzenbestimmung und Beratung:
Die inatura-Fachberater
helfen gerne bei
Fragen zur Ambrosie. Um eine Pflanze sicher bestimmen
zu können, ist es nötig, zumindest Teile der Pflanze mit in die inatura zu bringen. Um eine Pollenausbreitung zu
verhindern, sollte der Transport in geschlossenen Plastiktaschen oder Gläsern
erfolgen.
inatura
Quelle: ORF 14.9.2006