Amalgamvergiftung- Therapieerfahrungen

 

Unsere Erfahrungen bei 800 Amalgamträgern wurden schon 1989 veröffentlicht:

 

·        98% der Untersuchten hatten eine chronische Quecksilbervergiftung (> 50 µg/l Hg im Urin nach 3

      mg kg KG DMPS i.v.)

·        4% hatten schwerste Vergiftungen (Hg 1.000 - 22.570 µg/l im Urin n. DMPS i.v.)

·        3,5% hatten eine Mischintoxikation mit exogenem Quecksilber (Meerestiere bzw.

      Industrieemissionen) und Amalgam

·        Die Amalgamentfernung ohne besondere Schutzmaßnahmen für den Patienten führte zu einer

      hochsignifikanten Reintoxikation

·        Die Höhe der Quecksilber- und Kupferausscheidung korreliert stets linear mit der Schwere der

      Vergiftungssymptome

·        Die Höhe der Quecksilberausscheidung korreliert nicht exakt mit der Anzahl der Füllungen bzw. der

      Größe der occlusalen Defekte, sondern ist abhängig vom Körperzink, dem Säure-Basen-Haushalt,

      von Kaubedingungen, anderen Metallvergiftungen (Kupfer, Blei, Cadmium, Chrom und Nickel)

 

Die Vergiftungssymptome sind auch abhängig von

 

·        Vorschäden im neurologischen bzw. somatischen Bereich

·        Anderen Vergiftungen wie von Holzschutzmitteln bzw. Dioxinen und Metallsalzen

·        Einer begleitenden Allergie

 

Die vielfältigen neurologischen und somatischen Beschwerden beruhen ausschließlich auf giftbedingter, nicht psychischer Genese.

 

Zahnärzte und ihr Personal hatten hohe Werte.

 

Durchführung

 

Die Durchführung des Testes beruhte auf einer einmaligen langsamen i.v. Injektion von 3 mg/kg KG DMPS (Dimaval®) und Messung vor und 30 Minuten nach Injektion im Spontanurin. Durch Vergleich der Mobilisationswerte und erhöhte Kupferwerte wurde eine andere Quelle ausgeschlossen.

 

Komplikationen

 

1% der Patienten (alle Atopiker) bekamen flüchtige allergische Hautreaktionen. 2 vegetativ sehr labile Personen bekamen einen Kollaps infolge eines flüchtigen Blutdruckabfalls.

 

Im Gegensatz zu den Allergikern fühlten sich die Vergifteten nach der Injektion sofort wesentlich besser - auch bis zu 20 Jahre nach Entfernung zahlreicher Füllungen.

 

Konsequenzen

 

1.       Aufgrund der massiven geklagten Beschwerden und der sofortigen Besserung nach der

      Antidottherapie Vergifteter sowie der darunter gemessenen exzessiven Messergebnisse und der

      Korrelation mit der Anzahl, Größe und Alter der Füllungen, dem positiven Nachweis bei 98% der

      derzeitigen oder ehemaligen Träger von Amalgamfüllungen ist ab sofort das Einsetzen neuer

      Amalgame als ärztlicher Kunstfehler zu bezeichnen.

2.       Sofort muss mit den Krankenkassen über eine tragbare Alternative und dem Austausch der

      Amalgame bei den Patienten mit Beschwerden gesprochen werden.

3.       Umfassende Informationen über das typische Beschwerdebild müssen an Hausärzte und

      Neurologen ergehen.

4.       Umfassende Forschungen über die möglichen bleibenden Spätfolgen wie MS, Hirnschäden,

      Rheuma, Krebs oder mutagene Wirkungen müssen erfolgen.

5.       Haftungsrechtlich muss geklärt werden, wer für die möglichen Schadenersatzforderungen

      Betroffener zuständig ist.

6.       Möglichst viele Kollegen sollten sich ebenfalls mit dieser Problematik befassen.

 

Quelle: (Dr. M. Daunderer)

 FORUM des Praktischen und Allgemein-Arztes 28 (1989) Nr. 8

 

Dr.Daunderer: 16 Jahre später fragt man sich, warum noch nichts geschehen ist!

Ist die Medizin wirklich so schwerfällig??