Bestimmung von Kupfer, Quecksilber. Methylquecksilber, Zinn, Methylzinn und Silber in Körpermaterial von Amalgamträgern

Teil 1

 

 

 

Determination of copper, mercury, methylmercury, tin, methyl-tin and silver in body material of persons

with amalgam fillings

 

 

 

H.-W. Schiwara1, M. Daunderer2, H. Kirchherr1, C. Heß-Riechmann1, B. Harders1, H.-W. Hoppe1,

C. Molsern3, J. Engler1, M. Scholze1, B. Buchterkirche1, C. Buchterkirche1

 

 

 

1.   Labor Schiwara, von Winterfeld, Pfanzelt, Kunz, Köster,

      Bremen

 

2.   TOX CENTER, München

 

3.   Zahnarztpraxis Dr. Molsen, Bremen

 

 

 

Dr. H.-W. Schiwara

Straßburger Str. 19

D-2800 Bremen 1


Zusammenfassung: Kupfer, Quecksilber. Methylquecksilber, Silber, Zinn und Methylzinn wurden in

unterschiedlichem Körpermaterial von Amalgamträgern und amalgamfreien Personen bestimmt. Die

Konzentrationen von Quecksilber, Silber und Zinn im Speichel nach Kaugummikauen korrelierten

signifikant mit der Anzahl der Amalgamfüllungen. Die Quecksilberausscheidung im Harn nach DMPS-

Gabe korrelierte signifikant mit der Anzahl der Amalgamfüllungen und der Quecksilberkonzentration im

Speichel nach Kaugummikauen. Die Kupfer- und Zinnkonzentrationen im Harn nach DMPS-Gabe

korrelierten dagegen nicht mit der Anzahl der Amalgamfüllungen. Methylquecksilber wurde nach DMPS-

Gabe vermehrt im Harn ausgeschieden, die Konzentrationen korrelierten jedoch nicht mit der Anzahl

der Amalgamfüllungen. Methylzinn wurde im Harn nach DMPS-Gabe nicht nachgewiesen.

 

 

Schlüsselwörter: Quecksilber, Methylquecksilber, Silber, Zinn, Amalgamfüllungen.


Summary: Copper, mercury, methylmercury, silver, tin and methyltin were determined in various patient

body materials from persons with and without amalgam fillings. The concentrations of mercury, silver

and tin in saliva after chewing sugar-free gum correlated significantly with the number of amalgam

fillings. The mercury excretion in urine after application of DMPS correlated significantly with the number

of amalgam fillings and with the mercury concentration in saliva after chewing gum. The copper and tin

concentrations in urine after application of DMPS did not correlate with the number of amalgam fillings.

Methylmercury excretion in urine increased after application of DMPS. However, the concentration did

not correlate to the number of amalgam fillings. Methyltin was not detected in urine after application of

DMPS.

 

 

 

Key words: Mercury, methylmercury, silver, tin, amalgam fillings


Einleitung

 

Die Toxizität von Amalgamfüllungen wird kontrovers diskutiert (1 -8). In einigen klinischen und

epidemiologischen Studien wird ein Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Störungen und dem

Vorhandensein von Amalgamfüllungen abgelehnt (9 - 12), andererseits weisen kasuistische Berichte

auf die Verursachung des "Mikromerkurialismus" durch Amalgam hin (4, 13 - 15). Die Aufnahme von

Quecksilber aus Amalgamfüllungen im Verhältnis zur Quecksilberbelastung durch die Nahrung wird von

einigen Autoren als unbedeutend dargestellt (7, 16), neuere Publikationen sprechen jedoch dafür, dass

die tägliche Quecksilberaufnahme aus Amalgamfüllungen um ein Mehrfaches höher als aus der

Nahrung sein kann (17 - 19). Die höheren Quecksilberkonzentrationen in Gehirn und Nieren von

Amalgamträgern gegenüber amalgamfreien Personen beweisen ebenfalls die Belastung durch

Quecksilber aus Amalgamfüllungen (20 - 22). Auch die Anreicherung von Amalgambestandteilen in

Dentin, Pulpa, Gingiva und Kieferknochen (23 - 27) macht die Problematik von Amalgam als

Zahnfüllmaterial deutlich.

 

In dem folgenden Beitrag wird nach einer kurzen Beschreibung des Stoffwechsels und der Toxikologie

des Quecksilbers aus Amalgamfüllungen über die Messung der Amalgambestandteile in Speichel,

Zähnen, Stuhl und Harn berichtet. Die Ergebnisse der Bestimmung von Quecksilber, Methylquecksilber,

Zinn, Methylzinn und Silber im Harn nach Gabe von 2,3-Dimercapto-propan-1-sulfonsäure. Natriumsalz

(DMPS) werden ausführlich dargestellt.

 

Material und Methoden

 

DMPS-Test

 

Alle DMPS-Tests (4) wurden im TOX-CENTER München durchgeführt. Nach Entleeren der Blase

(Urin I) wurden 250 mg Dimaval (2,3-Dimercapto-propan-1-sulfon-säure, Natriumsalz) intravenös

injiziert. Nach 30 - 45 Minuten wurde Spontanurin gewonnen (Urin II). In Urin I wurden Kreatinin

und Zink, in Urin II Kreatinin, Kupfer und Quecksilber bestimmt. Bei einigen Patienten wurde zusätzlich

Silber und Zinn in Urin II gemessen.

 

Kaugummi-Test

 

Zwei Stunden vor Durchführung des Tests darf nicht gegessen werden. 5 ml Speichel werden

gesammelt (Speichel I). Anschließend wird 5-10 Minuten ein zuckerfreies Kaugummi gekaut. Während

dieser Zeit wird der Speichel gewonnen (Speichel II).

 

Analysenmethoden

 

Für die Bestimmung der Schwermetalle wurden die folgenden Methoden verwendet. Kupfer in Harn und

Speichel: Flammen-Atomabsorptionsphotometrie (28). Quecksilber in Harn, Kaugummi, Speichel und

Stuhl: Hydrid-Atomabsorptions-Technik (29). Organisches Quecksilber im Harn: Hydrid-Atomabsorp-

tions-Technik nach chromatographischer Trennung (30), MethylquecksiIber im Harn: Gaschromatographie (31), SiIber in Harn und Speichel: Atomabsorptionsphotometrie (32), Zinn in Harn

und Speichel: Hydrid-Atomabsorptionsphotometrie (33), Methylzinn im Harn: Gaschromatographie (34 –

36).


Probenvorbereitung

 

Quecksilber wurde aus Stuhl mit einem Salpetersäure-Schwefelsäure-Gemisch (23 ml 65 %ige

Salpetersäure, 15,6 ml konzentrierte Schwefelsäure in 1000 ml Wasser) extrahiert. Speichel wurde

durch Zugabe von 50 µl 50 g/l Natriumdodecylsulfat zu 5 - 10 ml verflüssigt. Kaugummi wurde mit

konzentrierter Salpetersäure eine Stunde bei 60°C aufgeschlossen. Material von den Zahnwurzeln wur-

de mit einem Diamantbohrer gewonnen. Der Aufschluß erfolgte mit konzentrierter Salpetersäure bei

60°C.

 

Präzision

 

Präzision in Serie und von Tag zu Tag, Wiederfindung und Meßbereich der verwendeten Methoden sind

in Tabelle 1-3 dargestellt.

 

Richtigkeit

 

Die Zuverlässigkeit der Analysenverfahren wurde durch die regelmäßige, erfolgreiche Teilnahme an den

Ringversuchen der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und des Robens Institute of Health and

Safety, University of Surrey, bestätigt.

 

Die Mittelwerte der Präzisionsmessungen in Serie und von Tag zu Tag lagen in den Sollwertbereichen,

die der Hersteller für Lyphoscheck 1 und 2 angibt (Tab. 1 und 2).

 

Ergebnisse

 

Toxikologie

 

Amalgame werden durch Vermischen etwa gleicher Gewichtsanteile von Quecksilber und einem

Legierungspulver hergestellt. Das Legierungspulver enthält minimal 65 % Silber, maximal 29 % Zinn,

maximal 15 % Kupfer, maximal 3 % Quecksilber und maximal 2 % Zink (37). Die ausgehärtete

Amalgamfüllung besteht also zu mehr als 50 % aus Quecksilber. Durch Korrosion können Metalle aus

den Amalgamfüllungen freigesetzt werden. Mundhygiene, Qualität der Amalgamfüllungen,

Speichelzusammensetzung, pH-Wert von Getränken sowie mechanische Belastungen beim Kauen und

Zähneputzen beeinflussen die Korrosion (38).

 

Von den aus Amalgamfüllungen frei werdenden Schwermetallen ist Quecksilber toxikologisch am

wichtigsten. Quecksilber kommt in unterschiedlichen chemischen Formen vor. Elementares Quecksilber

(Hg°), ionisiertes Quecksilber (Hg2+) und Amalgamteilchen (HgA) sind typische Korrosionsprodukte von

Amalgamfüllungen (38). Methylquecksilber wird mit der Nahrung aufgenommen (17, 39). soll aber auch

in der Mundhöhle (40) und im Darm (41) durch Bakterien aus ionisiertem Quecksilber gebildet werden.

 

Die Toxizität des Quecksilbers hängt entscheidend von seiner chemischen Form ab. Elementares

Quecksilber (Hg°) in Dampfform ist stark toxisch, da es zu über 80 % in den Lungen

resorbiert wird (39). Elementares Quecksilber (Hg°) ist dagegen nach dem Verschlucken wenig

toxisch, da nur ca. 0,01 % gastrointestinal resorbiert wird (39).


Ionisiertes Quecksilber weist wegen seiner 10 - 15 %igen Resorbierbarkeit (38) eine mittlere Toxizität

auf, während Amalgampartikel wegen fehlender Resorption (38) im Magen-Darm-Trakt toxikologisch

wahrscheinlich unbedeutend sind. Als außerordentlich toxisch gilt das Methylquecksilber (39). Die

mittlere tägliche Belastung des Menschen mit den unterschiedlichen chemischen Formen des

Quecksilbers aus der Umwelt, aus der Nahrung und aus Amalgamfüllungen ist in Tab. 4

zusammengestellt.

 

Quecksilber aus Amalgamfüllungen gelangt auf mehreren Wegen in den Körper (Abb.1, Tab 5).

Elementares dampfförmiges Quecksilber (Hg°) wird inhaliert (Abb.1, 1) oder erreicht nach Resorption

durch die nasopharyngeale Schleimhaut auf neuronalen Bahnen direkt in das Gehirn (2, 42), (Abb.1, 2).

Die Korrosionsprodukte der Amalgamfüllungen werden verschluckt und teilweise im Darm resorbiert

(Abb.1, 3, Tab. 4). Außerdem penetriert Quecksilber aus Amalgamfüllungen in Dentin und Pulpa

(Abb.1, 4), (23, 27). Es kann auch außen entlang des Zahnes in den Peridontalraum und von dort in

Zahnwurzel und Alveolarknochen eindringen (24), (Abb.1, 5). Schließlich diffundiert Quecksilber aus

Amalgam direkt in die Gingiva (26), (Abb.1, 6).

 

Nach der Resorption der unterschiedlichen chemischen Formen des Quecksilbers bestimmt der weitere

Metabolismus seine toxischen Wirkungen. Das pulmonal aufgenommene elementare Quecksilber wird

z. T. in Erythrozyten und Leberzellen durch Katalase zu ionisiertem Quecksilber (Hg2+) oxidiert (39),

(Abb. 1). Als im Plasma gelöstes elementares Quecksilber kann es aber auch die Blut-Hirnschranke

überwinden und sich nach Umwandlung zu ionisiertem Quecksilber (Hg2+) im Gehirn anreichern (43).

 

Dampfförmiges elementares Quecksilber (Hg°) gelangt, wie bereits erwähnt, auch direkt auf dem sogenannten neuronalen Weg in das Gehirn (2, 42). Bei der chronischen Belastung mit Hg°-Dampf

stehen daher zentralnervöse Störungen im Vordergrund (39).

 

Von den verschluckten Korrosionsprodukten der Amalgamfüllungen passieren elementares Quecksilber

(Hg°) und Amalgampartikel (Hg A) den Darm nahezu unverändert. Nur ionisiertes Quecksilber (Hg2+)

wird bis zu 15 % resorbiert (38), reichert sich in den Nieren an (16, 17) und kann hier toxisch wirken.

Aus ionisiertem Quecksilber (Hg2+) entsteht möglicherweise im Darm Methylquecksilber (Me Hg). In

vitro wurde zumindest eine Methylierung von ionisiertem Quecksilber (Hg2+) durch Darmbakterien nach-

gewiesen (41). Methylquecksilber wird zu über 80 % intestinal resorbiert (17, 39), lagert sich in Gehirn,

Leber und Nieren ab und verursacht überwiegend neurologische Störungen (39).

 

Die Elimination des ionisierten Quecksilbers (Hg2+) und des elementaren Quecksilbers (Hg°) nach

Oxidation zu ionisiertem Quecksilber (Hg2+) erfolgt hauptsächlich mit dem Harn, zu einem geringeren

Teil mit den Fäces (16, 17). Methylquecksilber (Me Hg) wird überwiegend mit der Galle sezerniert,

teilweise demethyliert und mit den Fäces als anorganisches Quecksilber ausgeschieden. Das

verbleibende Methylquecksilber (Me Hg) unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf (39).

 

Quecksilber, Silber und Zinn im Speichel

 

Nach dem Kauen von Kaugummi auf Amalgamflächen kommt es zu einer signifikanten Zunahme der

Konzentrationen von Quecksilber, Silber und Zinn im Speichel (Tab. 6). Die Quecksilber-, Silber- und

Zinnkonzentrationen im Speichel nach Kaugummikauen korrelieren signifikant mit der Anzahl der

Amalgamfüllungen (Tab. 7). Interessant ist, daß der Amalgamabrieb individuell sehr unterschiedlich ist.

Selbst bei mehr als 10 Amalgamfüllungen lag bei fast der Hälfte der Patienten die Quecksilberkonzen-

tration im Speichel nach Kaugummikauen unter 20 µg/l (Abb. 2).


Quecksilber im Kaugummi

 

Amalgambestandteile gehen nicht nur in den Speichel über, sondern reichern sich beim Kaugummi-Test

auch im Kaugummi an. In 24 auf Amalgamfüllungen gekauten Kaugummis wurden im Mittel 9560 µg/kg

(Bereich: 30 - 178000) Quecksilber gefunden.

 

Quecksilber, Silber und Zinn in Zähnen

 

Quecksilber, Silber und Zinn wurden in Zahnwurzeln bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 zusam-

mengefaßt. In den Wurzeln einiger Zähne mit Amalgamfüllungen wurden keine wesentlich höheren

Schwermetallkonzentrationen gefunden als in amalgamfreien Zähnen. In anderen Zähnen mit großen

Amalgamfüllungen oder Amalgamwurzelfüllungen lagen dagegen die Quecksilber-, Silber- und Zinn-

konzentrationen bis zu einem Faktor von über 1000 höher als in amalgamfreien Zähnen. Ähnliche Befunde wurden von anderen Autoren erhoben (24, 25).

 

Quecksilber im Stuhl

 

In Stuhlproben von 6 amalgamfreien Personen wurden im Mittel 2,3 µg/kg (Bereich: 0,4 - 6,7)

Quecksilber gemessen. In Stuhlproben von 22 Amalgamträgern lag die Quecksilberkonzentration im

Mittel bei 29,2 µg/kg (Bereich 2,4 - 267,6).

 

DMPS-Test

 

Die Quecksilberkonzentrationen im Blut und im Harn von amalgamfreien Personen und von

Amalgamträgern unterscheiden sich nicht (44, 45). Dennoch läßt sich zwischen den

Quecksilberkonzentrationen im Harn und der Anzahl der Amalgamfüllungen eine Korrelation

nachweisen (18, 46). Allerdings sind die Quecksilberkonzentrationen im Harn im

allgemeinen niedrig und liegen unterhalb des Referenzwertes von 4 µg/l (46, 47). Der ChelatbiIdner

DMPS (= 2,3-Dimercaptopropan-1-Sulfonsäure, Natriumsalz) komplexiert alle chemischen Formen des

Quecksilbers (Hg°, Hg2+, Me Hg) (48), mobilisiert nach intravenöser oder oraler Gabe besonders das in

den Nieren abgelagerte Quecksilber (48) und führt zu einer Quecksilberausscheidung im Harn, die den

Referenzwert um das Vielfache übersteigen kann (49). Auf dieser Eigenschaft basiert der von

Daunderer  eingeführte DMPS-Mobilisationstest zum Nachweis von Quecksilberdepots bei

Amalgamträgern (4).

In der Abb. 3 sind die Ergebnisse von DMPS-Tests bei amalgamfreien Personen und bei

Amalgamträgern dargestellt. Die von anderen Autoren (46, 49) beschriebene Korrelation

zwischen Quecksilberkonzentration im Harn nach DMPS-Gabe und Anzahl der Amalgamfüllungen wird

bestätigt (Tab. 7). Eine signifikante Korrelation fanden wir allerdings nur bei Frauen (Tab. 7).

 

Referenzwerte wurden in einem Kollektiv von 50 Personen, die nie Amalgamfüllungen hatten, ermittelt.

Der obere Referenzwert für die Quecksilberausscheidung im Harn 30 - 45 Minuten nach intravenöser

DMPS-Gabe betrug 54,7 µg/g Kreatinin (95. Perzentile). Frauen sind offensichtlich stärker durch

Quecksilber aus Amalgamfüllungen belastet als Männer (Abb. 3, Tab. 7). Untergewichtige, besonders untergewichtige weibliche Amalgamträger scheinen größere Quecksilberdepots zu bilden als normal- oder übergewichtige Personen (Abb. 4, 5).


Jüngere Amalgamträger weisen eine höhere Quecksilberausscheidung nach DMPS-Gabe auf als ältere (Abb. 6). Nach Entfernen der Amalgamfüllungen werden deutlich niedrigere Quecksilberkonzentrationen nach DMPS-Gabe gemessen als bei Amalgamträgern. Sie sind umso niedriger je länger die Herausnahme der Amalgamfüllungen zurückliegt. Zwei Jahre nach Entfernen der Amalgamfüllungen werden Quecksilberausscheidungen nach DMPS-Gabe wie bei amalgamfreien Personen gefunden (Abb. 7).

Die Quecksilberausscheidung im Harn nach DMPS-Gabe ist individuell sehr unterschiedlich. Bei 51 %

der Patienten mit mehr als 10 Amalgamfüllungen lag die Quecksilberausscheidung im Harn nach DMPS

unter 50 µg/g Kreatinin, also wie bei amalgamfreien Personen (Abb. 8). In Einzelfällen war die

QuecksiIberausscheidung im Harn nach DMPS-Gabe jedoch bis zu 100-mal höher als bei

amalgamfreien Personen. Andere Bestandteile des Amalgams wie Kupfer und Zinn werden nach

DMPS-Gabe auch vermehrt im Harn ausgeschieden. Die Konzentrationen von Kupfer und Zinn

korrelieren aber nicht mit der Anzahl der Amalgamfüllungen (Tab. 7). Die Silberausscheidung nach

DMPS war relativ niedrig (x = 1,3 µg/g Kreatinin, Bereich: 0,5 - 10,2 µg/g Kreatinin, n = 132).

Eine Korrelation zu der Anzahl der Amalgamfüllungen konnte für dieses Kollektiv nicht berechnet

werden, da die Anzahl der Amalgamfüllungen nicht bekannt war.

 

Methylquecksilber, Methylzinn

 

Methylquecksilber wird hauptsächlich mit der Nahrung aufgenommen (17, 39), könnte aber auch im

Darm durch Bakterien aus anorganischem Quecksilber, das aus Amalgamfüllungen freigesetzt und

verschluckt wurde, gebildet werden. In vitro konnte eine Methylierung von ionisiertem Quecksilber durch

Darmbakterien nachgewiesen werden (41). Ob das toxische Methylquecksilber auch in vivo durch

Darmbakterien aus verschluckten Korrosionsprodukten des Amalgams entsteht, sollte durch die

Messung von organischem Quecksilber bzw. von Methylquecksilber im Harn nach Gabe von DMPS

geklärt werden. Es fand sich keine Korrelation zwischen der Anzahl der Amalgamfüllungen und der

Höhe der Ausscheidung von organischem Quecksilber bzw. Methylquecksilber (Tab. 7). Vielmehr waren

die Mittelwerte der Konzentrationen von organischem Quecksilber bzw. Methylquecksilber in den

unterschiedlichen Klassen der Histogramme nahezu identisch (Abb. 9, 10). Diese Befunde weisen eher

auf eine Grundbelastung mit Methylquecksilber aus der Nahrung als auf eine Methylierung von

anorganischem Quecksilber im Darm hin.

 

Auch eine Methylierung von anorganischem Zinn aus Amalgam durch Darmbakterien zu hochtoxischem

Methylzinn wird diskutiert (1). In 20 Urinproben nach DMPS mit einer Zinnkonzentration von 16,6 - 99,4

µg/l (Mittelwert: 32,3 µg/l) wurden jedoch ausschließlich Monomethylzinn-Konzentrationen von unter

1 µg/l gemessen.

 

Diskussion

 

Die Quecksilberbelastung aus Amalgamfüllungen ist höher als bisher vermutet wurde (7, 16) und kann

die Quecksilberaufnahme aus der Nahrung um ein Mehrfaches übertreffen. Das geht aus der neueren

Literatur hervor (17, 18) und wird inzwischen auch von Amalgambefürwortern anerkannt (19).

Ein toxikologisches Risiko durch das aus Amalgamfüllungen aufgenommene Quecksilber wird von den

Amalgambefürwortern jedoch verneint, da die bei Amalgamträgern gemessenen Quecksilberkon-

zentrationen im Blut und im Harn die aus der Arbeitsmedizin bekannten Grenzwerte deutlich unter-

schreiten (19). In einer Zeit jedoch, in der die Menschen nicht nur durch Quecksilber, sondern durch

zahlreiche andere Umweltgifte belastet sind, und ungünstige Kombinationseffekte der unterschiedlichen

Noxen auftreten können (50), muß das toxikologische Risiko durch die Quecksilberbelastung aus

Amalgamfüllungen neu überdacht werden.


In unserem Beitrag werden die Ergebnisse der Messung von Amalgambestandteilen (Hg, Ag, Sn) in

Unterschiedlichem Körpermaterial dargestellt. Da dem Quecksilber die größte toxikologische Bedeutung

zukommt, beschränkt sich die folgende Diskussion im wesentlichen auf dieses Metall.

 

Kaugummi-Test

 

Mit dem Kaugummi-Test läßt sich die Abgabe von Quecksilber, Silber und Zinn aus Amalgamfüllungen

in den Speichel nachweisen. Die Konzentrationen der drei Schwermetalle sind im Speichel nach

Kaugummikauen bei Amalgamträgern signifikant höher als bei amalgamfreien Personen (Tab. 6).

Zwischen den Quecksilberkonzentrationen im Speichel nach Kaugummikauen und im Urin nach DMPS-

Gabe fand sich eine signifikante Korrelation (Tab. 7).

 

Das aus Amalgamfüllungen frei werdende toxikologisch relevante dampfförmige Quecksilber ist in der

Ausatemluft nachweisbar. Ein Maß für das aufgenommene Quecksilber ist das durch DMPS

mobilisierbare Quecksilber. Die Quecksilberkonzentrationen im Speichel nach Kaugummikauen

korrelieren sowohl mit den Quecksilberkonzentrationen in der Ausatemluft (51) als auch mit den

Quecksilberkonzentrationen im Harn nach DMPS. Der Kaugummi-Test müßte sich also für die

Beurteilung einer Quecksilberbelastung aus Amalgamfüllungen eignen. Eine weitere Evaluierung des

Test mit dieser Fragestellung ist erforderlich.

 

Da sich Quecksilber auch im Kaugummi anreichert, wäre zu prüfen, ob die Bestimmung von

Quecksilber im Kaugummi nach einer definierten Kauphase eine Alternative zur Speichelanalyse

darstellen kann.

 

Zähne

 

Die Messung von Amalgambestandteilen in Zahnwurzeln von Zähnen mit Amalgamfüllungen bestätigt

die Befunde anderer Autoren (24, 25, 27). Interessant ist, daß nicht in allen Wurzeln von Zähnen mit

Amalgamfüllungen hohe Konzentrationen von Quecksilber, Silber und Zinn gefunden wurden. Amalgambestandteile dringen offensichtlich nur in die Zahnwurzel ein, wenn bestimmte Voraus-

setzungen erfüllt sind (27).

 

Stuhl

 

Daß die Quecksilberausscheidung von Amalgamträgern größer ist als bei Personen ohne Amalgam-

füllungen, ist nicht verwunderlich, da schwer resorbierbare Korrosionsprodukte der Amalgamfüllungen

regelmäßig verschluckt werden.

 

DMPS-Test

 

Das durch DMPS aus den Körperdepots mobilisierbare Quecksilber kann bei Amalgamträgern

überwiegend aus dem Amalgam stammen. Dafür sprechen die Korrelation zwischen der Quecksilber-

ausscheidung nach DMPS-Gabe und der Anzahl der Amalgamfüllungen (Tab. 7), die Abnahme des mit

DMPS mobilisierbaren Quecksilbers nach Entfernen der Amalgamfüllungen (Abb. 7) und die Abhängig-

keit der Ausscheidung des anorganischen Quecksilbers (Gesamt-QuecksiIber – organisches Quecksil-

ber) im Harn nach DMPS-Gabe von der Anzahl der       Amalgamfüllungen (Abb. 9).

 

Die durch DMPS mobilisierbare Menge an organischem Quecksilber bzw. Methylquecksilber ist

dagegen unabhängig von der Anzahl der bestehenden Amalgamfüllungen (Abb. 9, 10) und reflektiert

offensichtlich die Vorbelastung des Gehirns.


Die Methylierung betrug nur maximal 0,3 % (41). Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, daß im

Einzelfall die Methylierung von anorganischem Quecksilber aus Amalgam eine Rolle spielt. Es wurde

bei Zahnärzten eine Methylierung von anorganischem Quecksilber nachgewiesen (52). Diese Befunde

wurden allerdings von anderen Autoren nicht bestätigt (53).

 

Bei amalgamfreien Personen lagen die Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach

intravenöser DMPS-Gabe unter 54,7 µg/g Kreatinin (95. Perzentile). Für den oralen DMPS-Test wird im

24-Stunden-Urin ein Referenzwert für Personen ohne Amalgamfüllungen von unter 5 µg/24 Stunden

angegeben (19). Da beim intravenösen DMPS-Test 10 - 20 mal höhere Quecksilberkonzentrationen im

Harn als beim oralen DMPS-Test gefunden werden (54), sind beide Referenzwerte durchaus vergleich-

bar.

 

Interessant ist, daß offensichtlich nicht alle Amalgamträger eine erhöhte Quecksilberbelastung aufwei-

sen. In einem Kollektiv von 643 Patienten, die alle mehr als 10 Amalgamfüllungen hatten, lagen bei

51 % die Quecksilberkonzentrationen im Harn nach DMPS-Gabe unter 50 µg/g Kreatinin, also im  Kon-

zentrationsbereich der amalgamfreien Personen. Bei 75 % fanden sich Werte unter 150 µg/g Kreatinin,

bei 81 % unter 250 µg/g Kreatinin (Abb. 8). Diese Ergebnisse stammen größtenteils von Privatpatien-

ten. Bei früheren Untersuchungen mit Kassenpatienten hatten nur 10 % der Patienten mit mehr als 10

Amalgamfüllungen Quecksilber-Konzentrationen im Harn von unter 60,5 µg/l. Bei 50 % der Patienten

betrugen die Quecksilber-Konzentrationen im Harn nach DMPS sogar über 250 µg/l (49). Sollten sich

unsere Befunde bestätigen, könnte der DMPS-Test eventuell zur Unterscheidung von quecksilberbela-

steten und quecksilberunbelasteten Amalgamträgern dienen.

 

Der noch vor kurzem heftig geführte Streit um die richtige Durchführung des DMPS-Tests (46) ist

müßig. Die Intravenöse Gabe von DMPS und die Messung der auf Kreatinin bezogenen Quecksilber-

konzentration in einer Spontanurinprobe nach 30 - 45 Minuten (4) hat gegenüber der oralen Verab-

reichung von DMPS und der Sammlung eines 24-Stunden-Urins mehrere Vorteile. Einflüsse auf die

Meßergebnisse durch unterschiedliche intestinale Resorption von DMPS und durch Sammelfehler

entfallen.

 

Außerdem wird im Spontanurin 30 - 45 Minuten nach intravenöser DMPS-Gabe ein 10 - 20 mal höheres

Meßsignal als im 24-Stundenurin erhalten (54).

 

Inzwischen wurde der DMPS-Test in unterschiedlichen Versionen von mehreren Arbeitsgruppen ein-

gesetzt (54 - 56) oder befindet sich in Erprobung (57). "Als toxikologisches Vergrößerungsglas" (54)

wird er zweifellos seinen Platz im diagnostischen Repertoire der Toxikologen erhalten. Für die

Beurteilung einer Quecksilberbelastung oder gar einer chronischen Quecksilber Intoxikation aus

Amalgamfüllungen muß der DMPS-Test allerdings noch genauer evaluiert werden. Eine Evaluierung

nach den strengen Kriterien der Therapieforschung (Phase 1-4), wie sie jetzt auch für diagnostische

Tests gefordert wird (58, 59). dürfte allerdings für den DMPS-Test schwierig sein. Zum einen fehlt für

die Diagnose der chronischen QuecksiIberintoxikation aus Amalgamfüllungen ein golden Standard, zum

anderen lehnen viele Schulmediziner die Existenz einer QuecksiIberintoxikation durch Amalgamfül-

lungen a priori ab (5, 7, 19). Gerade diese Problematik sollte vorurteilsfreie Kliniker, Toxikologen,

Epidemiologen, Analytiker und Biomathematiker zu einer intensiven interdisziplinären Forschung

herausfordern.


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Abb. 1.    Resorption und Metabolismus von Quecksilber aus Amalgamfüllungen. Im Darm sind auch

               die Resorption des Methylquecksilbers aus der Nahrung und die hypothetische Methylierung

               von Ouecksilberionen aus Amalgam dargestellt (Grafik: W. Schmitz).

 

Abb. 2.    Histogramm der Quecksilberkonzentrationen im Speichel nach Kaugummikauen.

 

Abb. 3.    Mittelwerte der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v.

               bei Männern und Frauen in Abhängigkeit von der Zahl der Amalgamfüllungen.

 

Abb. 4.    Mittelwerte der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v.

               bei Männern in Abhängigkeit vom Körpergewicht.

 

Abb. 5.    Mittelwerte der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v.

               bei Frauen in Abhängigkeit vom Körpergewicht.

 

Abb. 6.    Mittelwerte der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v.

               bei Männern und Frauen in Abhängigkeit von der Anzahl der Amalgamfüllungen und dem

               Lebensalter.

 

Abb. 7.    Mittelwerte der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v.

               bei Männern und Frauen nach Entfernen der Amalgamfüllungen in Abhängigkeit von der

               Anzahl der früher vorhandenen Amalgamfüllungen und dem Zeitpunkt ihrer Entfernung.

 

Abb. 8.    Histogramm der Quecksilberkonzentrationen im Harn 30 - 45 Minuten nach 250 mg DMPS

               i.v. bei Personen mit mehr als 10 Amalgamfüllungen.

 

Abb. 9.    Mittelwerte der Konzentrationen von Gesamt-Quecksilber und organischem Quecksilber im

               Harn 30 – 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v. in Abhängigkeit von der Zahl der

               Amalgamfüllungen.

 

Abb. 10.  Mittelwerte der Konzentrationen von Gesamt-Quecksilber und Methylquecksilber im Harn

               30 – 45 Minuten nach 250 mg DMPS i. v. in Abhängigkeit von der Zahl der

               Amalgamfüllungen.


Tab. 1.  Präzision von Tag zu Tag für die Bestimmung von Kupfer, Quecksilber und Zinn im Harn mit

            Atomabsorptionsphotometrie. Für die Messung von Kupfer und Quecksilber wurde

            Lyphoscheck 1 und 2 der Firma BIO-RAD, München, verwendet. Als Kontrollmaterial für die

            Bestimmung von Zinn diente ein aufgestockter Poolurin. Für die Bestimmung von Silber konnte

            die Präzision nicht ermittelt werden, da Silber im aufgestockten Poolurin instabil war.

 

Tab. 2.  Präzision in der Serie für die Bestimmung von Kupfer, Quecksilber und Zinn im Harn mit

            Atomabsorptionsphotometrie. Für die Messung von Kupfer und Quecksilber wurde

            Lyphoscheck 1 und 2 der Firma BIO-RAD, München, verwendet. Als Kontrollmaterial für die

            Bestimmung von Zinn diente ein aufgestockter Poolurin. Für die Bestimmung von Silber konnte

            die Präzision nicht ermittelt werden, da Silber im aufgestockten Poolurin instabil war.

 

Tab. 3.  Meßbereiche und Wiederfindung für die Bestimmung von Kupfer, Quecksilber und Zinn im Harn

            mit Atomabsorptionsphotometrie.

 

Tab. 4.  Toxikologie der unterschiedlichen Formen von Quecksilber, die aus der Umwelt, der Nahrung

Oder aus Amalgamfüllungen vom Menschen aufgenommen werden. Die wegen ihrer Menge

und Toxizität wichtigsten chemischen Formen des Quecksilbers sind durch Umrandung

hervorgehoben. * Aus der Atmosphäre. ** Berechnet für 20 Amalgamfüllungen.

 

Tab. 5.  Aufnahme von Quecksilber aus Amalgamfüllungen.

 

Tab. 6.  Vergleich der Quecksilber-, Silber und Zinnkonzentrationen im Speichel vor und nach

Kaugummikauen.

 

Tab. 7.  Spearman Rang Korrelationen. Sp II = Speichel nach Kaugummikauen, U II = Urin nach DMPS,

F = Frauen, M = Männer.

 

Tab. 8.  Silber-, Quecksilber- und Zinnkonzentrationen in Zahnwurzeln.

 


Abb. 1: Aufnahmewege von Quecksilber im menschlichen Körper

 

 

 

Abb. 2: Hg i. Sp. II bei mind. 10 Amalgamen (n = 264)

 

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Abb. 3: Quecksilbermittelwerte (Männer & Frauen, Anzahl n = 528)

 

 

 

Abb. 4: Quecksilbermittelwerte (Männer, Gewichtsklassen, Anzahl n = 275)