Prof. Peter Krauß ermittelten bei 18.000 Proben eine
durchschnittliche Quecksilberkonzentration von 26,8 Mikrogramm pro Liter
Speichel in Ruhe und von 48,7 Mikrogramm nach dem Kauen
Amalgam war aufgrund seiner
sehr guten physikalischen Eigenschaften und seines günstigen Preises lange Zeit
aus der Zahnheilkunde nicht wegzudenken. Allerdings gab es schon lange
Hinweise, die Verträglichkeit des Materials gerade bei empfindlichen Personen
in Frage stellten. Der eigentliche Hauptbestandteil des Amalgams ist
Quecksilber. Dieser Gilftstoff ist zu mehr als 50 % enthalten.
Als ein Amalgam bezeichnet
man eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen. Der Zahnarzt verrührt
bei der Herstellung einer Amalgamfüllung die pulverförmigen anderen
Bestandteile mit einer entsprechenden Menge Quecksilber. Das Material ist
zunächst noch pastös und kann somit in den zu behandelnden Zahn gedrückt
werden. Da sich das Material bei der innerhalb weniger Minuten ablaufenden
Amalgambildung geringfügig ausdehnt, entsteht ein spaltfreier Verschluß der
schadhaften Stelle. Mittlerweile gibt es verschiedene Alternativen zu den
Amalgamplomben, so dass schlechte Füllungen vom Zahnarzt nicht nur erneuert
sondern gegen verträglichere Alternativen ersetzt werden können.
Für den Test sind zwei
Speichelproben nötig. Der Test darf nicht unmittelbar nach dem Schlafen
durchgeführt werden. Vorher darf die Testperson zwei Stunden nicht essen,
trinken oder sich die Zähne putzen.
In der ersten Probe wird die
Quecksilberkonzentration bestimmt, die sich ständig im Speichel befindet.
Während zehnminütigem Kauen eines Kaugummis wird die zweite Probe genommen, um
einen Wert bei Belastung zu erhalten. Aus der Differenz und Höhe der beiden
Werte ergibt sich die Quecksilbermenge, die aus den Amalgamfüllungen frei wird.
Für die Quecksilberaufnahme
hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen provisorischen Richtwert
veröffentlicht. Unter Berücksichtigung dieses PTWI-Wertes (provisonal tolerable
weekly intake) ergibt sich ein Speichelrichtwert von 40 µg/l. Das durch
Kaubelastung freisetzbare Quecksilber wird als Differenz der Werte der Kau- und
der Ruhephase angegeben. Ab einer Differenz von ca. 40 µg/l kann von einer
deutlichen Quecksilber-Freisetzung aus den Zahnfüllungen gesprochen werden.
Die Tübinger Forscher unter
Prof. Peter Krauß ermittelten bei 18.000 Proben eine durchschnittliche Quecksilberkonzentration
von 26,8 Mikrogramm pro Liter Speichel in Ruhe und von 48,7 Mikrogramm nach dem
Kauen.
Personen, deren Zähne mit
vielen Amalgamfüllungen versehen sind, haben deutlich mehr Quecksilber im
Speichel als diejenigen mit wenigen Füllungen. Bei ein bis fünf Plomben beträgt
die durchschnittliche Belastung 12,6 Mikrogramm Quecksilber pro Liter Speichel
vor und 20,2 Mikrogramm nach dem Kauen. Testpersonen mit 13 bis 16 Füllungen
weisen deutlich höhere Werte auf. Sie schlucken durchschnittlich 34,4 Mikrogramm
pro Liter und 67,0 Mikrogramm nach dem Kautest.
Wird Quecksilber aus
Amalgamfüllungen frei, löst sich ein Teil im Speichel und wird dort in die
anorganische Form umgewandelt. In diesem Zustand resorbiert es der Körper zu
sieben bis zwölf Prozent im Magen und Darm.
Untersuchungen von Gustav
Drasch aus dem Jahr 1992 zeigen, dass bei Personen mit vielen Amalgamfüllungen
die größte Belastung für Niere und Leber eben aus diesen Füllungen stammt.
Der andere Teil des
Quecksilbers verdampft, wird eingeatmet und zu 80 Prozent über die Lunge
aufgenommen. Das im Blu
Abhilfe und Alternativen
Sowohl bei einer erhöhten
Grundbelastung, als auch bei erhöhter Quecksilberfreisetzung empfehlen wir das
Gespräch mit dem Zahnarzt, beispielsweise im Rahmen der jährlichen
Untersuchung. Der Zahnarzt informiert optimal und individuell über mögliche
Vorbeuge- und Sanierungsmaßnahmen.
Zahnfüllungen im Vergleich |
Material
Verträglichkeit Funktion Ästhetik
Haltbarkeit Aufwand |
Amalgam
xx xxx x xxxx x |
Keramik-Inlay xxxx xxx xxxx xxxx xxxx |
Gold-Inlay xxxx xxxx xx xxxx xxx |
Kunststoff-Inlay xx xxx xxxx xxx xxxx |
Kunststoff- |
Composite xx xx xxx xx xx |
Compomere
xx xx xxx x x |
Zement x xx xx x x |
Eine
Wiederholungsuntersuchung des Amalgamtests - am besten jährlich - lässt eine
eventuelle Qualitätsminderung der Amalgam-Zahnfüllungen durch Alterung
erkennen. Sehr wichtig ist die richtige Zahnpflege, um Karies vorzubeugen. So
können weitere Zahnfüllungen vermieden oder doch reduziert werden: Geeignete
Zahnpflegemittel wie medizinisch geprüfte Zahnbürsten oder Zahnseide sind in
unterschiedlicher Ausführung in der Apotheke erhältlich. Der Zahnarz
Unser Testset beinhaltet
zwei Speichelsammelröhrchen, um den Speichel vor und während des Kauens des
beiliegenden zuckerfreien Kaugummis zu gewinnen. In beiden Proben wird der
Quecksilbergehalt bestimmt. Aus den gewonnenen Daten der Grundbelastung in der
Ruhephase und der Freisetzung während der Kauphase beurteilen wir die
Quecksilberbelastung aus den Amalgamfüllungen.