Alzheimerentstehung

Deutsche und österreichische Wissenschaftler haben nun einen neuen Ansatz zur Alzheimer-Behandlung entwickelt. "Wir sind überzeugt, dass sich mit unseren Erkenntnissen eine einzigartige Möglichkeit bietet, die Zerstörung von Nervenzellen und die Bildung von Ablagerungen zu stoppen oder zu verhindern", sagte Hans-Ulrich Demuth, einer der beteiligten Forscher der "Mitteldeutschen Zeitung"

Das Team von Demuth blockierte in Versuchen mit Mäusen das Enzym Glutaminylzyklase (QC) und stellte dabei fest, dass sich so die Demenzerkrankung womöglich therapieren lässt. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten werde mehr QC gebildet als im Gehirn gleichaltriger, nicht dementer Menschen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature Medicine". QC wiederum sei für die Bildung einer bestimmten, für Nervenzellen schädlichen Variante des Amyloid-b-Peptids verantwortlich, welche die Bildung der für Alzheimer typischen Plaques anrege.

Neuer Ansatz besitzt Potential

In Tierversuchen seien die gefährlichen Ablagerungen bis zu 80 Prozent reduziert worden. Damit sei es gelungen, den Verlauf der Krankheit extrem zu verlangsamen oder zu stoppen. Nach Angaben der Forscher habe der Wirkstoff im Tierversuch keine Nebenwirkungen gezeigt. Im Gegenteil: Die orale Gabe des Wirkstoffs, der die Bildung von QC blockiert, hat bei Nagetieren sogar zu einer deutlichen Verbesserung der Gedächtnisleitung geführt.