Alzheimer muss man hinauszögern
Alzheimer – Erinnerungen werden unwiederbringlich aus dem Gedächtnis gelöscht, die Patienten verlieren ihre Orientierung und verlernen alle Fähigkeiten. Im fortgeschrittenen Stadium vergessen die Patienten sogar, wer sie sind.
Volksschauspielerin Heidi Kabel hatte Alzheimer, der Historiker Walter Jens und der frühere US-Präsident Ronald Reagan auch. Weltweit leiden mehr als 35 Millionen Menschen an der unheilbaren Krankheit, die Hirnzellen absterben lässt, das Gedächtnis zerstört und das Wesen verändert.
Wissenschaftler rechnen mit 115 Millionen Betroffenen bis zum Jahr 2050. In Deutschland leiden über 1,2 Millionen Menschen an Demenz, deren häufigste Form Alzheimer ist. Jährlich erkranken bis zu 250 000 Menschen neu.
Eiweißfragmente – Amyloid-Peptide – lagern sich im Gehirn ab. Diese Ablagerungen (Plaques) können nicht aufgelöst werden. Die Zellen schaffen es nicht, sie loszuwerden. Die Plaques stören die Reizübertragungen zwischen den Hirnzellen, die Zellen werden funktionsuntüchtig und sterben ab. Es gibt nur Vermutungen, welche Fehlsteuerung diesen Prozess auslöst.
So bleibt Ihr Gehirn fit:
7 Übungen für ein fittes Gehirn im Alter
Die Hirne älterer Menschen sind in vielen Bereichen nicht schlechter als bei jungen Menschen – mit der richtigen Übung können sie sogar leistungsfähiger sein. In seinem neuen Buch „Je älter desto besser“* erklärt der Münchner Hirnforscher Prof. Ernst Pöppel, wie ältere Menschen ihr Denkorgan richtig pflegen.
Die Hirne älterer Menschen sind in vielen Bereichen nicht schlechter als bei jungen Menschen – mit der richtigen Übung können sie sogar leistungsfähiger sein. In seinem neuen Buch „Je älter desto besser“* erklärt der Münchner Hirnforscher Prof. Ernst Pöppel, wie ältere Menschen ihr Denkorgan richtig pflegen.7
1. Lernzeiten und Ziele setzen!
Im Alter können Konzentration und Ausdauervermögen besser werden. Man lernt,
Überflüssiges zu vernachlässigen, sich auf Wichtiges zu konzentrieren. Zum
Trainieren mindestens eine Stunde am Tag Zeit nehmen. Erlerntes verankert sich
nur im Hirn, wenn beim Üben eine Erschöpfung eintritt – ähnlich wie beim Sport:
Muskeln wachsen nur bei Herausforderungen.
Geben Sie der Übung einen Sinn: z. B. wichtige Passagen aus einem
Theaterstück auswendig lernen (nicht zu kurze, das Hirn nicht
unterfordern!), bevor Sie ins Theater gehen. Verbindet ein emotionales Erlebnis
mit dem Trainingseffekt.
2. Gegenwart leben!
Unser Hirn arbeitet in einem 3-Sekunden-Rhythmus, die nächsten drei Sekunden
bilden unsere Gegenwart. Je älter Sie werden, desto stärker kann in Ihrem Hirn
die Gegenwart an Bedeutung gewinnen, was hilft, strukturierter zu denken.
Trainieren Sie Ihr Gegenwarts-Fenster, zum Beispiel durch Singen. Die
Verse entsprechen meist einem Drei-Sekunden-Takt – schaffen Konzentration auf
die Gegenwart.
3. Jeden Tag als Einheit leben!
Die Zellen im Hirn funktionieren nach einer inneren Uhr, brauchen Rituale, um
Sicherheit vermitteln zu können. Jeden Abend zehn Minuten Zeit nehmen, sich
fragen, was Sie am Tag gemacht haben. Verbessert das episodische Gedächtnis,
also die bildlichen Erinnerungen an Erlebtes.
4. Licht und Bewegung!
Ein winziger Teil Ihres Hypothalamus, der hinter den Augen liegt, braucht Licht
zum Arbeiten. Dieser Hirnteil steuert alle Organe, damit sie im Gleichklang
sind. Daher: Mindestens ein Mal am Tag spazieren gehen oder wenigstens ins
Freie setzen. Mangelndes Licht führt zu Depressionen.
5. Täglich in den Spiegel sehen!
Wirken Sie gepflegt und gesund, beeinflusst das den emotionsverarbeitenden
Bereich Ihres Hirns positiv, sogenannte Glückshormone werden vermehrt
ausgeschüttet. Deshalb: auf sich achten, jeden Tag in den Spiegel sehen –
stärkt den positiven Bezug zu sich selbst.
6. Auch mal was vergessen!
Wer alt ist, hat viel erlebt, oft aber auch Verletzungen und Enttäuschungen –
trauen Sie sich, so etwas zu vergessen. Sie können das Vergessen im Hirn aktiv
fördern: mit „Ich-nahen“ Dingen beschäftigen, also Sachen, die Spaß machen, in
die Sie sich vertiefen können.
7. Etwas Neues beginnen!
Ein Land bereisen, das Sie schon immer sehen wollten, ein Haustier zulegen –
neugierig zu sein und Neugierde zu befriedigen hilft dem Hirn. Die Achtsamkeit
für Neues in Ihrer Umwelt löst positive Emotionen aus. Außerdem
übernehmen Sie so Verantwortung für sich selbst.