Alternative Medizin wertlos
Mindestens jeder zweite Krebspatient in
Deutschland nutzt alternative oder komplementäre Methoden, auch in der Diagnostik.
Dazu zählen etwa die Iris- oder die Pendeldiagnostik.
Die meisten Methoden wurden nach Angaben von
Dr. Karsten Münstedt von der Universitätsfrauenklinik
in Gießen nicht geprüft. Münstedt stellte beim
Deutschen Krebskongress Studien vor, in denen sowohl Irisdiagnostik als auch
Dunkelfeldmikroskopie zur Krebsdiagnostik erneut überprüft wurden. Beide
Studien bestätigten, dass die beiden Verfahren keinen Stellenwert in der
Krebsdiagnostik haben.
Das Problem sei, so Münstedt, dass die Ergebnisse solcher alternativmedizinischen
Untersuchungen Ausgangspunkt für weitere Nachuntersuchungen seien und damit
unnötige Folgekosten nach sich zögen. Nicht zuletzt könnten die Ergebnisse bei
falsch-positiver Diagnose Patienten verunsichern und bei falsch-negativer Diagnose
Patienten dazu verleiten, Krankheitssymptome zu ignorieren. Ärzte sollten daher
öfter kritisch prüfen, ob ihre Patienten solche Untersuchungen machen lassen. Ärzte
Zeitung, 28.02.2008