1972 Allergien (MCS)
bekämpft Doxepin erfolgreich
Seit den 70er Jahren hatten wir die
ersten Notarztwagen der Berufsfeuerwehr in München mit Aponal
®- Ampullen (Doxepin) für allergische Notfälle ausgerüstet, für
Der Einsatz von Doxepin ersparte uns
viele Notfallversorgungen mit Cortison, Adrenalin, evt. Beatmung und
Herzdruckmassage.
Seit bekannt wurde, dass Doxepin den
Histaminspiegel am effizientesten senkt und die Beruhigung den schnellsten
Wirkungseintritt bewirkt, da im Schlaf der Histaminspiegel auf Null sinkt, bot
sich im Gegensatz zu den stark Sucht erzeugenden Benzodiazepinen („Valium“),
die noch die Gefahr eines Atemstillstandes bergen, dieses Präparat besonders
gut an.
Zugleich hatten wir damals entdeckt,
dass jede Form eines Drogenentzugs (Heroin, Kokain, Benzodiazepinen, Alkohol)
am besten hochdosiert mit Doxepin (3 x 100 mg geschluckt) funktioniert. (Heute
ist das durch die jeweils spezifischen Antagonisten Physostigmin, Flumazenil,
Naltrexon überholt!).
Doxepin hat gegenüber allen anderen den
Entzug dämpfenden Medikamenten den Vorteil, dass sämtliche Drogenabhängigen von
sich aus auf das Medikament verzichten, da es die anfangs erwünschte dämpfende
Wirkung nach etwa drei Tagen verliert. Danach haben hunderte bei der Entgiftung
im Krankenhaus oder auch zuhause auf das Medikament verzichtet. Es gab keinen
einzigen Fall einer Entstehung einer Abhängigkeit. Da Drogenabhängige im Entzug
oft sehr depressiv sind, muss man stets mit einer Überdosierung rechnen.
Erstens gaben wir nur 10 Tbl. á 50 mg aus und zweiten
hat man mit Physostiogmin ein effizientes Gegengift
zu Doxepin.
Daher ist es zum
Traummedikament in der Klinischen Toxikologie geworden.
Heute bessern sich fatale Zustände von
Allergien, insbesondere bei MCS- Kranken.
Die verzweifelten MCS- Patienten sind
für diesen vorübergehenden Ausweg aus der Misere besonders dankbar.
Natürlich ersetzt keine Spritze den lebensnotwendigen
Ausstieg aus dem Chemiefanatismus, aber die Reduktion der Nervosität kombiniert
mit einer schweren Depression durch das Gefühl der Hilflosigkeit in der
allgemeinen Chemie-Abhängigkeit ist sinnvoll.
Ohne kenntnisreiche Chemie-Meidung hat der
MCS- Kranke ohnehin keine Überlebenschance.
Leider enthalten die Tabletten bis 11
verschiedene Allergene, da im Verkauf die antidepressive Wirkung im Vordergrund
steht und hier immer noch nicht die allergische Ursache der Depression
berücksichtigt wird.
Allergiker müssen daher auf die Ampullen mit
der Reinsubstanz zu 25 mg zurückgreifen.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)