Allergie bei Katzen

Auch Katzen haben Allergien und leiden, ebenso wie Menschen, unter

ihnen. Die Symptome sind unterschiedlich und reichen von juckenden

Ekzemen bis hin zu Haarverlust und Atembeschwerden. Bei Allergien

reagiert der Organismus übermäßig auf eigentlich harmlose Substanzen in

der Umgebung wie Blütenpollen, Hausstaub, Hausstaubmilben oder

Futterbestandteile. Die erhöhte Bereitschaft zu solchen Reaktionen gilt

als erblich, doch hängt es von weiteren Faktoren ab, ob es zu

Krankheitserscheinungen kommt oder nicht.

 

Juckreiz ist eine häufige Reaktion, ist aber leider nicht immer als

solcher zu erkennen. Einige Katzen lecken sich stark (was als

verstärktes Putzverhalten gedeutet werden könnte), bei anderen Katzen

fällt nur unterschiedlich stark ausgeprägter Haarausfall auf. Am

häufigsten betroffen sind alle Stellen, an denen leicht geleckt werden

kann, also Bauch, Beine, bei einigen Tieren auch der Rücken. Da keine

Veränderungen der Haut selbst auftreten und sich die meisten Katzen

selten bis niemals in Anwesenheit oder Sichtweite ihrer Besitzer lecken,

werden zunächst häufig Verhaltensprobleme oder Hormonstörungen vermutet.

 

Futtermittelallergien

Nur rund zehn bis 15 % der Katzenallergien sind auf die Futtermittel

selbst zurückzuführen. Häufiger ist eine allergische Reaktion auf

Futtermilben bzw. deren Ausscheidungen (im Trockenfutter). Gerade bei

der Futtermittelallergie kann es zu Magen-Darm-Problemen kommen, es

tritt aber auch häufig Juckreiz im Gesichtsbereich zwischen Auge und Ohr

auf (nicht verwechseln mit Ohrmilben!) oder sogar am ganzen Körper.

 

Um herauszufinden, ob und, wenn ja, auf welche Futter-Inhaltsstoffe die

Katze allergisch reagiert, muss eine Eliminationsdiät gefüttert werden.

Eine solche Diät darf nichts enthalten, was die Katze bereits einmal

gefressen hat, denn allergisch reagieren kann man nur auf Stoffe, die

das Immunsystem bereits kennt.  Wer sich also die Mühe machen möchte,

selbst zu kochen, sollte dies berücksichtigen (Kartoffeln und

unbehandelter, gekochter Reis sind hier bewährt; als Eiweißquelle: Wild,

Ente, Kaninchen, Ziege). Es gibt auf dem Markt eine nahezu allergenfreie

Fertigdiät, diese ist sehr teuer, aber auch sehr effizient. Ferner gibt

es die Möglichkeit, sich gegen Gebühr (ca. 80 EUR) an der

Tiermedizinischen Hochschule in München Diätpläne erstellen zu lassen.

 

(Ansprechpartner:   PD Dr. Dr. Petra Kölle,

Tel. Sprechstunde: Mo - Fr  10.00 - 12.00 Uhr, Tel.  089/2180

78780)

 tierernaehrung@tiph.vetmed.uni-muenchen.de

 

Eine Ausschlussdiät dauert mindestens sechs bis zwölf Wochen, erst

danach werden einzelne Bestandteile auf ihre Allergene Wirkung bei der

Katze getestet und zwar immer ein Futtermittelbestandteil zurzeit über

ein paar Tage gefüttert. Die Reaktion auf den Stoff erfolgt meist nicht

unmittelbar, sondern erst nach zwei bis drei Tagen.

 

Eine kurze Anmerkung zu Futtermilben: Vielfach wird empfohlen, das

Katzenfutter einzufrieren, um die Futtermilben abzutöten. Das tötet zwar

die Milben, aber für eine allergische Reaktion sind selbst einzelne

Teile bzw. tote Milben ausreichend. Es bliebe also nur, das Futter zu

entsorgen und das nächste Mal evtl. kleinere Trockenfutterpackungen zu

kaufen oder bei einem Allergiker gänzlich auf Trockenfutter zu

verzichten.

http://de.nntp2http.com/answers/2007/01/f31adeb2dec1efb02c1eb3f6329ce42d.html