1964 Akupunktur nur zur Eigentherapie

Mein Lehrer für chinesische Medizin, der Gründer der medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Albert Schretzenmayr, erzählte mir ab 1964 folgendes:

„In China machten sich Schulkinder, die Kopfschmerzen hatten, mit rostigen Nadeln selbst eine Akupunktur, z.B. am Handgelenk. Das half ihnen. Als er ihnen aber eine Aspirin-Tablette gab, sagten sie ihm, dass dies tausendmal besser half. Er hörte, dass alle Chinesen, die Schmerzmittel aus dem Westen bekamen, sofort auf diese umstiegen. Niemand wollte danach mehr etwas über Akupunktur hören. Akupunktur war nur damals nötig, als es noch keine Ärzte in China gab, nur „Barfußärzte“, also Heilpraktiker.

 

Das menschliche Nervensystem kann nur einen Schmerz wahrnehmen. Darauf beruht das Prinzip, fest eine Faust zu ballen, dann spürt man den Zahnarzt nicht so fest. Der Nadelstich bei der Akupunktur lenkt vom Schmerzort, z.B. dem Hexenschuss ab.“

 

Keinerlei Unterschied zwischen den echten Akupunkturpunkten und Phantasiepunkten

 Da er nicht sicher war, ob die chinesischen Akupunkturpunkte nicht Firlefanz seien, bat er mich, diese zu überprüfen. Er glaubte nicht daran, da sie nicht eindeutig anatomisch fixiert waren und oft nicht in Verbindung mit Nervenpunkten standen. Tausende Male führte ich die Original chinesische Akupunktur durch. Von ihm bekam ich Gold- und Silbernadeln später geschenkt. Meist nahm ich sterile Einmal-Nadeln. Alle damals verfügbaren Atlanten der Akupunkturpunkte beschrieb ich als Rezensent für das Deutsche Ärzteblatt und erhielt dafür die teueren Bücher geschenkt.

Bei einer großen Praxisvertretung der Internistin Dr.Krott- Kurzer an der Landsbergerstrasse in München machte ich bei 400 Patienten einen Doppel-Blindversuch mit Punkten, die garantiert keine Akupunkturpunkte waren. Ausnahmslos alle Patienten waren mit der Akupunktur sehr zufrieden und gaben keinerlei Unterschied zwischen den echten Akupunkturpunkten und Phantasiepunkten an. Die Persische Regierung schickte sogar einen Schwerkranken mit dem Flugzeug zu dieser „erfolgreichen Akupunktur“.

 

Natürlich habe ich niemals Geld für eine Akupunktur genommen.

Akupunktur ist keine Leistung, sondern geschieht wie ein Händedruck beim Vorbeigehen beim üblichen Arztkontakt. Die Patienten bleiben etwa 20 Minuten mit ihren meist 6 Nadeln in einem ruhigen Zimmer liegen oder sitzen. Ihre Nadeln kamen in ein sauberes Gefäß und wurden wieder verwendet. Später gab ich den Patienten stets ihre Nadeln mit, um sie selbst zu setzen.

Telefonisch am Giftnotruf oder in der Zentrale des Ärztlichen Notdienstes empfahl ich den Patienten Nähnadel aus zu kochen und selbst  etwa 1mm in die Haut u stechen.

 

Akupunktur ist wie in China ein kostenloses Hilfsmittel für Laien zuhause, wenn sie Schmerzmittel einsparen wollen.

In hunderten Fällen konnte ich nachweisen, dass es keinerlei Wirkungsunterschied gibt zwischen dem Nadelstechen durch einen Arzt oder den Patienten selbst.

Akupunktur ist mit Sicherheit keine Leistung der Krankenkasse. Da gibt es viel Wichtigeres!

 

Erst sehr viel später erkannte ich, dass die Ursache der quälenden chronischen Schmerzzustände (auch bei Krebs!) Eiterherde im Kiefer waren, die nach örtlicher Betäubung des vereiterten Zahnes oft sehr lange aufhörten und stets zum Ziehen dieses Eiterzahnes geführt hatten, um völlig von dem Schmerz befreit zu werden.

 

Akupunktur selbst gemacht viel besser als Schmerzmittel

Schmerzmittel senken Endorphine

Akupunktur erhöht die Endorphine

Nach der Einnahme von Schmerzmitteln sind die körpereigenen Bekämpfungsmethoden von Schmerzen, die Endorphine,  verringert und nach dem Nachlassen des Schmerzmittels ist der Schmerz viel unerträglicher als er vorher war. Daher müssen Patienten mit starken Schmerzen wie bei der Migräne oder Krebsschmerzen sofort wieder ein Schmerzmittel nehmen. Die Gewöhnung und Abhängigkeit ist daher eine große Gefahr.

Die Akupunktur, die der Patient sofort selbst – an irgendeiner Körperstelle (Migräne-Stirne; Tumorschmerz-Bauch o.ä.)- setzt, erhöht den körpereigenen Endorphinspiegel und bekämpft damit den Schmerz nachhaltig. Wiederholte Akupunkturen reduzieren damit den Schmerz langfristig kontinuierlich.

Wichtig für das Schmerzgedächtnis ist, dass ein Schmerz möglichst sofort mit der eigenen Nadel bekämpft wird, de3nn ein Warten verstärkt den Schmerz.

(Auszug aus meiner neuen Biografie)