Agro Gentechnik Gefahren

Rattensterben: Russische Wissenschaftler machten die Erfahrung, dass 35 Prozent einer Gruppe mit Gensoja gefütterter Ratten innerhalb von drei Wochen nach der Geburt starben. Die Sterberate in der Kontrollgruppe habe bei nur neun Prozent gelegen. Auch britische Ratten vertrugen keinen Genmais. Ihre Blutwerte stürzten ab.

Doch Krebs? Bei Mäusen, die mit der gentechnisch veränderten Roundup-Ready-Sojabohne gefüttert wurden, traten erst nach 120 Tagen Effekte auf. Dichtgepackte und vergrößerte Zellkerne der Leber wiesen auf Vorstadien von Krebszellen hin. Lebenslange Untersuchungen erscheinen daher notwendig, wie Studien über mehrere Generationen, um die Auswirkungen auf Fortpflanzungszellen zu erforschen.

Bt-Toxon in Boden, Tier und Mensch? Das Gift-Gen des Bacillus thurigiensis soll Mais und Baumwolle gegen Schädlinge schützen. Laut einer Studie von Greenpeace reichert sich das Bt-Toxin aus genmanipulierten Pflanzen im Boden und in der Nahrungskette an – im Gegensatz zum natürlichen Gift des Bacillus thurigiensis. Das Bt-Toxin soll sich nach wenigen Minuten im Magen auflösen. Bei Schweinen konnte das Toxin jedoch im gesamten Darmbereich nachgewiesen werden. Bei Mäusen löste es eine Immunantwort aus – ein potentielles Allergierisiko.

Nahrungsgene in der Blutbahn? Entgegen bisherigen Erwartungen gehen Bruchstücke von Genen aus Nahrungsmitteln in die Blutbahn, ins Lymphsystem und in einzelne Organe über und können auch in der Kuhmilch nachgewiesen werden. Nahrungsmittel von Tieren, die genverändertes Futter bekamen, sind also nicht sicher frei von Rückständen. Nahrungsgene können außerdem beim Menschen weit stärker auf die körpereigene DNA einwirken als bisher angenommen. Damit sind drastische Funktionsstörungen von Zellen und Organen, durch für den menschlichen Organismus bisher unbekannte Nahrungsgene, nicht auszuschließen.

Mehr Fehlgeburten? Ein wesentliches Ziel gentechnischer Veränderungen aus Nutzpflanzen ist der Einbau einer Toleranz gegen Totalherbizide (Wirkstoff Glyphosat). Diese Toleranz der Genpflanzen ist geradezu eine Voraussetzung dafür, Totalherbizide nicht nur vor der Aussaat, sondern auch während der Wachstumsphase der Pflanzen einsetzen zu können und damit seinen Absatzbereich ebenso zu erweitern wie den Eintrag in die Nahrungskette. 75 bis 80 Prozent aller heute gebräuchlichen gentechnisch veränderten Pflanzen tolerieren den Wirkstoff Glyphosat. In einem Greenpeace-Interview machte der französische Professor für Molekularbiologie, Gilles-Eric Seralini, auf Untersuchungen aufmerksam, laut denen Glyphosat problematisch sei für die menschliche Gebärmutter.

 

Schrot und Korn, September 2007.