2010 Ackeranbau in der Krise stets geraubt 

Am Ende und nach dem Ersten Weltkrieg verhungerten in München viele Tausende. Es gab nur „Dotschen“ und das auch nicht zum Satt werden. Daher kaufte mein Großvater für seine Familie mir vier Kindern einen Acker vor München (heute unser Familienzentrum). Dort baute er Kartoffel an und setzte über hundert Obstbäume ein. Hühner wuchsen in einem kleinen Stall. Ausnahmslos alles wurde längst vor dem Reifwerden geraubt, sogar wenn die Familie auf dem Grundstück schlief. Er hatte zum Übernachten ein Gartenhaus gebaut. Da dort jedes Wochenende die kleinen Scheiben eingeworfen waren, nahm man an, dass die Diebstähle nicht aus Hunger, sondern aus Neid geschahen. Es wurden Schrotflinten angeschafft, aber nie geschossen – außer in die Luft, da die ertappten Diebe stets Nachbarbuben waren. Man verlegte den Anbau auf den Balkon in der Stadtwohnung.

Meine Oma, die aus Tussenhausen stammte, dort war ihr Vater Lehrer, berichtete aus dieser Zeit, dass bei jeder Ankunft der Eisenbahn die Städter am Wochenende mit Schüssen aus Schrotflinten verjagt wurden. Die Bauern schossen regelmäßig den Plünderern auf ihrem Feld eine Ladung Schrot in den Po, sodass sie lange Zeit nicht mehr kommen konnten. Alle Verwandten berichteten, dass in ihren Orten stets bewaffnete Feldhüter die Felder bewachten und scharf auf Plünderer schossen. Dies war erlaubt, aber es half nur wenig gegen den Raub des mühsam Angepflanzten. Es war damals üblich, zu lesen, wie man in einem Zimmer mit ausgehängten Fenstern oder großen Wintergärten sein Gemüse anbaut.

Wenn man die heutigen Veröffentlichungen sieht, weiß man, dass keiner mehr die Ängste nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland kennt.

Die damals üblichen Selbstschussanlagen findet man überhaupt nicht! Das kommt alles bald wieder.

Stets wiederholt sich die Geschichte, spätestens wenn die „Alten“ verstorben sind!

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