Beim Zahnarzt totgespritzt

 Verschmitzt lächelt das Mädchen mit den braunen Kulleraugen. Es trug gern Spitzen-Kleidchen und spielte mit seinen Puppen Hochzeit. Jetzt lebt die kleine Sina (3) nicht mehr. Sie starb nach einer Zahnbehandlung.

 

„Sina hatte Karies an den Schneidezähnen“, erzählt Vater Alexander Höfner (37) aus Igersheim (Baden-Württemberg). „Die Ärztin empfahl, die Zähne zu ziehen.“ Tapfer kam das Töchterchen zur OP. Es sollte unter Vollnarkose behandelt werden. Ein Zahnarzt: „Das ist üblich bei Kindern, damit sie nicht traumatisiert werden.“

 

Anästhesist Dr. Peter B. (51) spritzte das Narkotikum „Propofol“. Ruhig schlief die kleine Patientin ein. Die Ärztin zog die kranken Zähne, behandelte 13 weitere. Dann fuhr Mutter Claudia (31) mit ihrem schlafenden Mädchen nach Hause. Eine Stunde später der Schock: Sina bekam hohes Fieber (40 Grad), zitterte. Der Vater: „Sie redete wirres Zeug.“ Die Eltern riefen den Notarzt. Seine Diagnose: „Fieberhafter Infekt nach Zahnextraktion in Narkose.“ Er gab dem Kind Antibiotika.

 

Doch dem Mädchen ging es immer schlechter. Arme und Beine wurden blau. In Panik fuhren die Eltern in die Klinik. Ärzte versuchten, ihre Tochter wieder zu beleben. Vergeblich. Sie starb elf Stunden nach der Zahn-OP.

 

„Der Schmerz ist so unendlich groß“, sagt der Vater. „Sie war unsere Prinzessin.“ Täglich geht er mit seiner Frau zum Grab, über das eine Statue der toten Tochter wacht. Bei der Beerdigung schmückten 1300 rote Rosen das Grab. 200 Luftballons stiegen in den Himmel.

 

Der Narkose-Arzt ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er soll das Narkose-Mittel aus einer angebrochenen Flasche benutzt haben. Bakterien lösten einen Endotoxin-Schock aus.

 

Sinas Vater: „Er hat meiner Tochter dieses heimtückische Zeug in den Arm gejagt, um Geld zu sparen. Und der darf immer noch praktizieren! Ich lebe nur noch für Gerechtigkeit.“

Quelle: BZ