Wildschweinbraten 6700 Becquerel sind völlig harmlos

Die Kontamination von 6700 Bq/ kg scheint in der Tat viel zu sein, wenn man mit dem Durchschnitt all unserer Lebensmittel von 40 Bq/kg vergleicht. Das ändert sich jedoch, betrachtet man die Zusatzdosis, die ein Mensch beim Verzehr erhält. Durch Verspeisen von 200 g dieses Wildschweinfleisches ergibt sich die zusätzliche Dosis von 18 µSv (errechnet durch Multiplikation mit dem Dosisfaktor 1,4 E-8 Sv/Bq für Cs-137), 18 µSv ist die Zusatzdosis, die man bei einem dreistündigen Flug auf Reiseflughöhe in unseren Breiten erhält, und solch ein Flug - täglich vieltausendfach durchgeführt - hat keine Meldung des Bundesamtes für Strahlenschutz zur Folge. Weiter folgt für eine Person, die an allen Tagen des Jahres eine derartige Portion Wildschweinfleisch verzehrt, eine Zusatzdosis von 6,5 mSv. Nun erreicht die von Ort zu Ort schwankende Dosis aus natürlichen Quellen in Deutschland maximal ca. 10 mSv/a. Das bedeutet, dass eine Person beim täglichen Verzehr des Wildschweinfleisches gerade so in etwa die Dosis erhält, die viele Menschen auch in unserem Lande immer erhalten, ihr ganzes Leben lang, weil sie an Orten hoher natürlicher Strahlung leben. Die Strahlenschützer vom Bundesamt wissen das, nur spricht man darüber nicht. Und über die Orte mit hoher natürlicher Dosis spricht man auch nicht, denn wir wissen, das schadet den Menschen nicht; es macht allenfalls Angst.

Quelle: Medical Tribune - 40. Jahrgang - Nr. 40 - 07.10.05