1) Entzündlichkeit,
Flammenausbreitung
Schaumstoffe
aus Styropor beginnen bei einer Temperatur über 100 °C langsam zu erweichen und
dabei zu schrumpfen. Bei weiterer Erwärmung schmelzen sie. Aus der Schmelze
entwickeln sich bei längerer Wärmeeinwirkung gasförmige, brennbare
Zersetzungsprodukte, die unter Brandbedingungen bei einer Temperatur oberhalb
350 °C entzündbare Gase bilden.
Emissionen bei Brandbeteiligung von Styropor
Die
Gesundheitsgefahr durch im Brandfall entstehende thermische Zersetzungsprodukte
von Schaumstoffen aus Styropor wurde bereits 1967 untersucht und
veröffentlicht.
Im
einzelnen wurden bei den nach DIN 53436 bzw. ISO/TR 9122 ausgeführten
Untersuchungen, in die neben Styropor-Hartschaum auch vergleichsweise cellulosische Baustoffe einbezogen wurden, die in nachstehender Tabelle angegebene Konzentration
der Einzelkomponenten thermischer Zersetzungsprodukte ermittelt.
Die
Toxizität von Brand- und Schwelgasen kann, wie allgemein bekannt, nicht allein
aufgrund ihrer Zusammensetzung aus Einzelkomponenten beurteilt werden. Hierzu
sind Untersuchungen am biologischen Modell erforderlich.
Die
biologischen Untersuchungen der akuten Inhalationstoxizität ergaben, dass die
von Styropor entwickelten Brand- und Schwelgase toxisch wirken können, wie dies
bei der Zersetzung aller organischer Stoffe der Fall ist. Bei diesen
Untersuchungen war die schädliche Wirkung allein auf Kohlenmonoxid im Brandgas
zurückzuführen. Außerdem wurde nachgewiesen, dass das relative Risiko der
Vergiftung durch Brand- oder Schwelgase, die sich bei der Brandbeteiligung von
Styropor bilden können, im Vergleich zu jenen von thermischen
Zersetzungsprodukten der vergleichsweise untersuchten und seit langem
angewendeten cellulosischen Baustoffe, wie z.B.
Holzfaserplatte und Kork, gering ist.
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Versuchsbedingungen nach DIN 53436, Luftzufuhr 100 l/h,
Probengröße in mm: 300x15x10
ppm = Volumenteile pro 1 Million Teile (parts per
million)
+ pyrolytische Zersetzung
* Glimmbrand
** Flammenbrand
- nicht gemessen
2)
Zunächst einmal ist bekannt, dass im Brandfall von natürlichen wie auch
industriell gefertigten Materialien Substanzen mit teilweise schädigender
Wirkung entstehen. Vorhandene Untersuchungen weisen Styropor in diesem
Zusammenhang jedoch keine besondere Position zu. Im akuten Brandfall von Styropor
entsteht fast ausnahmslos Kohlenmonoxyd in solch geringen Konzentrationen, daß Ratten während einer Versuchsreihe in den Brandgasen
von Styropor überlebten, aber in denen von Holz starben.
Alternative
Dämmstoffe wie Kork oder Holzfasern weisen in ihren Brandgasen wesentliche
höhere Konzentrationen von Kohlenmonoxyd auf als Styropor. Das gilt auch für
fast alle Einrichtungsgegenstände wie Möbel, Gardinen oder Teppiche. Zudem ist
Styropor als Dämmstoff grundsätzlich schwerentflammbar.
3) Polystyrol (PS) ist ein glasklares oder eingefärbtes
transparentes Material, das als Spritzgußartikel oder
als Schaumstoff Verwendung findet. Bekannt ist das aufgeschäumte Material unter
dem Handelsnamen Styropor, welches als Verpackungs- und Isoliermaterial genutzt
wird. Polystyrol brennt unter starker Rußbildung mit leuchtend gelber Flamme. Die dabei
entstehenden Brandgase haben einen süßlichen Geruch. Die Zersetzungsprodukte
sind in etwa mit den der Polyolefine identisch, es
tritt jedoch im erhöhten Maße Styrol auf.
4) Ein
Problem besonderer Art stellt das Verhalten von Kunststoffen im Brandfall dar.
Immer entstehen Atemgifte, bei der Verbrennung von Polystyrol
neben monomerem Styrol
unter anderem geringe Mengen von Benzol[1] und Toluol[2]. Die Flammschutzausrüstung
zur Verbesserung des Brandverhaltens ist, wenn sie bei thermischer
Beanspruchung ihren Bestimmungszweck erfüllen muss, von besonderer Brisanz. Im
Beisein von Flammschutzmitteln entstehen nämlich Substanzen noch größerer
Toxizität als bei der Verbrennung des "reinen" Kunststoffes.
Quellen:
1) http://www.ivh.de/kapitel_spezial/brandschutz_spezial/laendertabellen/brandsch.htm
2)
http://www.daemmen.de/idxspezial_bau.htm
3)
http://www.ff-rohrbach.at/dasfeuer/5.htm
4)
http://www.gruene-kreisludwigshafen.de/neueideen/daemmstoffe/waermedaemmstoffe_unter_ausgewaehlten_oekologischen_aspekten.htm