Streifenlegen nach Zähneziehen ist ein Muss

 

Zähne werden nur gezogen, wenn sie auf Eiter sitzen, andernfalls wäre es Körperverletzung.

In einem Gerichtsgutachten über einen Todesfall nach dem Ziehen eines Weisheitszahnes schrieb der Zahn-Ordinarius der Universität Würzburg, dass der Zahnarzt schuldhaft einen groben Behandlungsfehler begangen hätte, weil er nur ein Antibiotikum zum Schlucken verschrieben hatte und nicht die Wunde mit einem Gazestreifen offengehalten hatte, sodass der Eiter hätte abfliessen können. So kam es bei dem jungen (!) Patienten zum Eiterstau, der zu einer Sinusthrombose geführt hatte, an der der Patient plötzlich verstarb. Er sei ein "Ärztlicher Kunstfehler" nach dem Ziehen eines Weisheitszahnes keinen Streifen einzulegen.

In der Chirurgie herrscht seit jeher der eiserne Grundsatz, dass "jede eitrige Wunde von unten zugranulieren muss": "Ubi pus, ibi vacua"(Wo Eiter, da offenlassen) wußten schon die Alten Römer!

Wer heute dagen verstößt würde sofort ein Berufsverbot erhalten.

Selbst bei einem Katzenbiss oder einer Strassenverletzung darf keine verschmutzte Wunde zugenäht werden.

Zahnärzte sind die einzigen, die Eiterwunden zunähen und dann  wirkungslose Antibiotika Pillen verschreiben, obwohl sie wissen, dass damit nie ein wirkungsvoller Antibiotikaspiegel im Knochen entsteht.

Ähnliche Fälle hörte ich etwa zehnmal. Meine Assistentin war bei einer Sektion in der Rechtsmedizin München. Der Ärztliche Notdienst-Arzt hatte gegen Kopfschmerzen ein Schmerzmittel gespritzt. Er wußte nicht, dass der Patient drei Tage vorher einen Weisheitszahn gezogen bekam und die Kopfschmerzen wegen einer Venenthrombose im Kopf an dieser Stelle hatte und daran verstarb.

Das Streifenlegen hat auch  zusätzliche Effekte:

1.Der Zahnarzt kümmert sich auch nach dem Eingriff die nächsten Tage um seinen Patienten, entdeckt häufig Probleme wie eine abgebrochene Wurzel in der Wunde, Wundheilungsstörungen oder Nachblutungen durch nicht mit entferntes totes Gewebe.

2.Falls auf den Gazestreifen der Schwermetallbinder Tetracyclin aufgebracht wurde, kann Quecksilber und die anderen Gifte im Amalgam, Palladium und andere Metalle an den Chelatbildner gebunden aus dem Körper entfernt werden. Je öfter der Salbenstreifen gewechselt wurde, desto größer ist die Entgiftungswirkung.

3.Der Antibiotikastreifen Tetracyclin sorgt für einen hochwirksamen Spiegel im Knochen wie er niemals durch Infusionen erreicht werden könnte. Damit ist eine Fernwirkung der Eiterherde am Zahn optimal zu behandeln und der Patient fühlt sich nach dem Zähneziehen schlagartig wieder wohl.

 

Natürlich hat kein Zahnarzt Interesse an dieser Zusatzarbeit ohne den von ihm gewohnten Superlohn und versucht mit allen Mitteln dies zu vermeiden.

Rechtlich wird es für den Zahnarzt nur schwierig, wenn der Patient ohne Streifen nach dem Zähneziehen daran stirbt.