Waschsoda
Wasch-Soda ist eine kalzinierte, d.h.
wasserfreie Soda in Pulverform. Im Gegensatz zu früher üblichen wasserhaltigen
Kristallsoda ist dieses Pulver weit stärker konzentriert, nämlich 2,6 mal, und
verliert beim Lagern nicht an Gewicht.
Die chemische
Bezeichnung für Soda lautet Natriumcarbonat. Die chemische Formel ist Na2CO3.
Um das Hartwerden bei der Lagerung zu verzögern, haben wir einen geringen
Prozentsatz des chemisch fast identischen Natriumhydrogencarbonats (NaHCO3)
zugemischt. Hartwerden ist eine Folge von Wasseraufnahme aus der Luft. Es
beeinträchtigt nicht die Wirksamkeit.
Wie wirkt Wasch-Soda?
Soda ist im Wasser
gelöst stark alkalisch, also eine Lauge. Schmutz und Fett werden zum Aufquellen
gebracht oder teilweise chemisch verändert, d.h. verseift und damit gelöst.
Säuren werden neutralisiert, also unwirksam gemacht.
Härtebildende
Mineralien im Wasser werden ausgefällt und setzen sich ab. Beim Waschen mit
Seife kann sich also keine Kalkseife mehr bilden, wenn man das Wasser vorher
mit Soda enthärtet hat.
Zum Ausfällen der
Wasserhärte benötigt Soda einige Zeit – deshalb Soda möglichst immer vorher im
Wasch- oder Putzwasser lösen, etwas warten und erst dann waschen oder reinigen.
Ein weißer,
pulvriger Niederschlag, der sich am Boden des Gefäßes absetzt, ist der vorher
im Wasser gelöste Kalk. Er hat in dieser Form keinen Einfluß mehr auf die
Wasserhärte und wird nach dem Waschen mit dem Schmutzwasser fortgespült.
Wo soll man Wasch-Soda einsetzen?
Soda wird zum Einweichen oder Vorwaschen von stark
verschmutzter Berufswäsche und von Weißwäsche aus Baumwolle oder Leinen (Tisch-
und Bettwäsche) benutzt. Man verwendet Soda auch zum Spülen von Milchgefäßen, von Mehrwegflaschen, Blumenvasen,
Thermosgefäßen usw. Früher hatte man anstelle von Spülmittel nur Soda genommen.
- Auch zum Reinigen von Friteusen, fettigen Backblechen und Pfannen ist
Sodalösung sehr gut geeignet -. Zur Verstärkung von milden Reinigungsmitteln
gibt man etwas Soda hinzu, wenn die Wirkung nicht ausreicht. So wird aus einer
Geschirrspülmittellösung auf einfache Weise ein kräftiger alkalischer
Allzweckreiniger.
Zum Waschen mit Seifenflocken enthärtet man
das Waschwasser vorher mit Soda, um Kalkseifenbildung zu vermeiden. Zur
Wasserenthärtung rechnet man 0,1 g Soda für einen deutschen Härtegrad und einen
Liter Wasser. Beispiel: 20 Liter Waschlauge von 18° dH benötigen 20 x 18 x 0,1
= 36 g Soda.
Grüne Algenbeläge auf Steinplatten, Holzwänden
und –zäunen werden mit Sodawasser entfernt. Das Holz erhält dadurch einen gewissen Schutz.
Wofür soll man Soda nicht nehmen?
Für tierische
Fasern – Wolle, Seide – ist Soda nicht geeignet, vor allem nicht als heiße
Lauge, da die Fasern quellen. Vorsicht ist auch bei empfindlichen farbigen
Stoffen geboten.
Warum ist Soda besonders umweltschonend?
Soda bindet im
Abwasser die Säure (z.B. den sauren Regen) und die Wasserhärte
(Calciumbicarbonat). Es entstehen gewöhnlicher Kalkstein und Kohlensäure,
beides Mineralien, die fast jedes Mineral- oder Trinkwasser enthält.
Beim Entfernen der
Algen an Holzzäunen (Flechtzäunen) und
Mauern werden die nahebei wachsenden Pflanzen geschont. Trotzdem ist Vorsicht
bei wertvollen Stauden usw. geboten! Auch Mauern und Steinböden (Zementplatten)
werden geschont, da diese wie Soda, meistens alkalisch sind. Bei wertvollen
Steinböden, z.B. aus poliertem Granit, erst an unauffälliger Stelle probieren!
Von Herstellen
umweltfreundlicher Wasch- und Reinigungsmittel wird immer wieder auf die
Mitverwendung von Soda hingewiesen, da weniger Seife und Waschmittel
erforderlich sind und die Umweltbelastung verringert wird.
Die Abbauprodukte
synthetischer Tenside sind häufig sauer. Treffen sie im Abwasser mit der
Sodalösung zusammen, werden sie neutralisiert.
Wie wendet man Soda an?
Zum Einweichen 1-2 Eßlöffel auf 10l Wasser,
je nach Wasserhärte (1 Eßlöffel = 10 g). Am besten 1-2 Stunden wirken lassen,
dann Wäsche einstecken und möglichst über Nacht einweichen lassen. So wird die
Vorwäsche gespart und man kommt mit der Hauptwäsche und der halben
Waschmittelmenge (Angaben für das 2-Laugen-Verfahren) aus. Bei Verwendung von
warmem Wasser fürs Einweichen genügt eine halbe Stunde zum Umsetzen der
Wasserhärte.
Zum Vorwaschen Soda allein oder zusammen mit
HOBI Neutral-Waschcreme oder einer geringen Menge Waschpulver verwenden.
Zum Spülen von Milchgeschirren,
Einwegflaschen, Backblechen usw. 2-3 Eßlöffel Soda auf 5 l heißes Wasser nehmen
und einige Zeit wirken lassen. In der Friteuse diese Sodalösung einfach zum
Kochen bringen.
Zum Entfernen von Algenbelägen und Konservieren von Holz 4-5 Eßlöffel
HOLSTE-Wasch-Soda auf 5 l warmes Wasser nehmen und mit der Wurzelbürste
schrubben.
Welche Schutzmaßnahmen sind beim Arbeiten
mit Sodalauge erforderlich?
Da die Haut
entfettet wird, empfiehlt sich das Tragen von Gummihandschuhen und/oder
nachträgliches Eincremen.
Sodastaub reizt die
Augen – Staub nicht einatmen. Bei Berührung mit den Augen mit Wasser ausspülen
und Arzt aufsuchen. Packung von Kindern fernhalten.
Verwendungszwecke von Soda
-
Abbindezeit
von Gips velängern: Dem Gipsbrei
eine Prise Soda zumischen.
-
Blutflecke: Wäsche mit Blutflecken in kaltem Sodawasser
einweichen.
-
Holzbrettchen mit heißer Sodalösung abwaschen und
–bürsten, damit Fleisch-, Fett- und Stärkereste entfernt und die Brettchen
keimfrei werden.
-
Holzregale
keimfrei machen: Regale zum
Einlagern von Äpfeln und Birnen mit heißer Sodalösung abbürsten, damit die
Schimmel- und Fäulnispilz-Sporen abgetötet werden.
-
Kochlöffel
aus Holz werden
blitzsauber, wenn sie einige Tage in Sodawasser liegen.
-
Marmeladen-
und Einmachgläser reinigen
und keimfrei machen: In heißer Sodalösung waschen, dann mit kaltem Wasser
spülen und zum Ablaufen umgekehrt auf ein sauberes Tuch stellen. Nicht
austrocknen!
-
Sauna: Holzteile mit heißem Sodawasser (1 Eßlöffel
per Liter) reinigen und desinfizieren.
-
Schweißstrümpfe
und stark verschmutzte Socken
in Sodawasser – 2 Eßlöffel auf 10 l – einstecken und/oder etwas Soda ins letzte
Spülwasser geben. Wollstrümpfe nur kurz und kalt behandeln, Fasern quellen!
-
Speisereste
entfernen: eine starke
Sodalösung in Topf oder Pfanne aufkochen. Nicht
für Aluminium-Geschirr!
-
Verstopfte
Ausgüsse, die mechanisch –
durch Abschrauben des Siphons oder mit der Gummipumpe – schwer zu reinigen
sind, mit einer starken, heißen Sodalösung durchspülen – 2-3 gehäufte Esslöffel
auf 2 Liter Wasser. Das hilft auch gegen schlechte Gerüche aus Ausgüssen.
-
Wandfarben
und Türen abwaschen:
Anstelle der üblichen Salmiaklösung, die bekanntlich nicht jeder gern riecht,
nimmt man eine starke Sodalösung (1 Eßlöffel auf 1 Liter), die völlig geruchlos
ist.
Quelle: Holste, Sudbrackstr. 3, 33611
Bielefeld