Schimmelpilze
Bei
Schimmelpilzen gibt es eine breite Palette vom Nahrungsmittel eines
exquisiten Käses über ein lebensrettendes Arzneimittel, wie Penicillin, bis
zum tödlichen Kampfstoff Mykotoxin oder dem
krebserzeugenden Flavitoxin. |
Pathophysiologie
und Klinik
Schimmelpilzsporen
beinhalten effektive Allergene. Durch Inhalation von Schimmelpilzsporen können
Menschen mit einer bereits vorhandenen allergischen Atopie
ihr allergisches Spektrum verbreitern und eine vorhandene Symptomatik
verschlimmern. Eine latente Atopie kann sich durch die Exposition gegenüber
Schimmelpilzen erstmals manifestieren.
Menschen
mit einem schweren Immundefizit (z. B. AIDS im fortgeschrittenem Stadium, metastasiertes Neoplasma, Ganzkörperbestrahlung vor
Knochenmarkstransplantationen) können nach Inhalation von Schimmelpilzen
systemische Infektionen erleiden (Pneumonie, Sepsis, Meningitis). Zwar ist dies
bei immunkompetenten Personen weitgehend ausgeschlossen; durch eine ständige
unterschwellige Auseinandersetzung mit dem Schimmelpilz kann es allerdings zu
einer partiellen Überlastung des Immunsystems kommen, welche zu einem gehäuften
Auftreten zum Beispiel von Atemwegserkrankungen, anderer Genese führen kann.
Nach
Ingestion (Essen
Trinken) von Schimmelpilzen können giftige Stoffwechselprodukte zu
akutem und chronischen Vergiftungserscheinungen führen.
Labor
Direkt-Nachweise
(Kultur)
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Petrischale mit Spezial-Agar öffnen. 120
Minuten in der Mitte des Raumes aufstellen, den Raum verlassen, danach den
Deckel wieder auf die Petrischale legen und rundherum luftdicht (z. B. mit Tesa-Film) verschließen.
ggf. Gegenkontrolle der Außenluft nach Rücksprache
für die Auswertung werden neben der Adresse
des Auftraggebers und dem Untersuchungsauftrag, das Datum und die
Ortsbezeichnung der Probennahme benötigt
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Schimmelprobe abkratzen und auf den Nährboden fallen lassen
Antikörpernachweise
benötigtes
Material
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LTT (Allergie-Typ
IV) CPDA-Blut
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IgG (Belastung
oder Spätreaktion) Blutserum
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IgE (Allergie-Typ I) Blutserum
Literatur
Schleibinger, H.; Untersuchung von Schimmel- und Nichtschimmelwohnungen anhand sedimentierender Sporen (Umweltmed. Forsch. Prax. 9(5), 289-297, (2004)
Quelle:TOX LABOR, Bremen, Tel.0421/20720 (Entwurf Dr.Daunderer)