1956 Radioaktivitätslüge uralt

Wie jedes Jahr zweimal gingen meine Eltern 14 Tage lang auf einen Ärztekongress nach Bad Gastein oder Brixen oder Grado. Ich ging immer mit und langweilte mich unendlich während den Vorträgen. Die Eltern meinten, ohne regelmäßige Fortbildung sei man kein guter Arzt. Später machte ich dort Kurse für Autogenes Training u.ä. oder begann mich für Vorträge zu interessieren.

Damals strich ich durch das noble, uralte Hotel der Österreichischen Monarchie. Plötzlich sah ich, wie Zimmermädchen mit dem Hausmeister einen Kleiderschrank von einem hohen Stockwerk mühsam in den Keller schleppten. Es war komisch. Kurze Zeit später wiederholte sich dieses. Da ich immer alle Leute ausfragte („Anamnese“) fragte ich auch hier. Ich war dort als Arztsohn bekannt und alle waren sehr freundlich zu mir. Dann sagten sie, sie „transportieren eine Leiche“. Ich lachte, weil ich es für einen Witz hielt. Dann sagten sie, wenn ich nicht weiter sage, dürfte ich in den Schrank sehen. Ich tat beides. Tatsächlich lag dort eine Leiche. Dann begleitete ich sie und fragte nach.

Ich hörte: „Immer kommen uralte Kranke zu uns. Die extreme Höhenlage setzt ihnen sehr zu. Dann gehen sie in den heißen Radon-Stollen und schlafen dort längere Zeit ein. Das hält ihr Kreislauf nicht aus. Wenn sie heimkommen ist es ihnen schwindlig und am Abend sterben sie im Herzversagen oder am Schlaganfall“.

Meine Eltern ergänzten: „Das stark radioaktive Radon ist ein Gift, das Ungewohnte zudem noch akut schädigt. Es sei völliger Quatsch, Alte oder gar Kranke damit zusätzlich zu belasten. Aber es ist jahrhundertlange Tradition und bringt dem Ort viel Geld, daher bleibt man bei diesem Mist.“

Danach übernachteten meine Eltern nur noch im gesunden Hofgastein.

Ich konnte jedoch diese widersinnige Behandlung nicht vergessen und diskutierte sie noch oft. Anlass dazu waren die sinnlosen Schritte der Medizin wie:

·        Röntgenbilder der Lunge oder gar Untersuchung unter dem Bildschirm bei jedem Wehwehchen

·        Röntgenbild der Lunge bei jeder Narkose, jedem Klinikaufenthalt

·        Kopfröntgen bei jedem Sturz

·        Galle- oder Magenröntgen oft, obwohl man dabei nichts sehen kann

·        Einzelbilder von jedem Zahn ohne jeglichen Gonadenschutz

·        Fußröntgen in jedem Schuhgeschäft, ob der Schuh passt

·        usw.

Die gesamte Medizin glänzte durch eherne Gesetze der Gedankenlosigkeit.

Kurz darauf kam der aufgeregte Direktor der Münchner Universität zu meinem Vater und warnte ihn, er solle uns Söhne nicht ungeschützt in den Regen lassen, denn der Physiklehrstuhl habe nachgewiesen, dass eine extrem hohe Plutonium-Radioaktivität durch die letzten 50 amerikanischen oberflächlichen Atombombenversuche über München abgeregnet war. Alles sei streng geheim. Die gesamte Universität sei gewarnt. Nur die Kinder, die Knochenkrebs zu erwarten hatten, erfuhren bis heute nichts.

Nach Tschernobyl, als ich Empfehlungen veröffentlichte, wie man Wild vor dem Essen mit Berliner Blau entgiften kann, erwiderte mir der Ordinarius der Toxikologie mit der damaligen Messtabelle, dass der Fall out 20 Jahre vorher über sehr viele Jahre wesentlich schlimmer gewesen wäre.(s.u.)

Heute wird die hohe Strahlenaktivität der Computertomographie, die leicht durch ein Kernspin ersetzt werden kann, für wenig aussagekräftige Krebsvorsorge-Untersuchungen ähnlich heruntergespielt.

Der Brand im Kernkraftwerk Krümmel 6/07 wurde auch anfangs bagatellisiert, genaues erfährt man stets erst nach Jahrzehnten. Wer nicht selbst die Radioaktivität misst, muss rechnen, bei jedem Unfall mit Freisetzung von Radioaktivität stoisch zu hören:

„Zu keinem Zeitpunkt war die Bevölkerung akut gefährdet“.

Diese Meldung ist für den schlimmsten Vorfall vorbereitet!

Heute übernimmt die staatliche GSF mit 1700 Mitarbeitern und einem Etat von 177 Mio Euros die Beruhigung der Bevölkerung:

http://www.gsf.de/Aktuelles/Zeitschiften/

(Nr.18: Strahlung, Von Röntgen bis Tschernobyl)

toxcenter.org/artikel/Radioaktivitaet-durch-Atombombenversuche-wurden-der-Bevoelkerung-natuerlich-strikt-verheimlicht-mein-Vater-erfuhr-sie.pdf