Quecksilberfreisetzung:
Beeinflussung der zellulären
Immunabwehr
Bei einem Quecksilber-Mobilisierungstest an
dem 14 Studenten des Instituts für Ernährungswissenschaften der Universität
Wien teilnahmen, konnte Universitäts-Lektor Dr. Wolfgang Köstler, Wien, zeigen,
dass bei allen Probanden nach einem mechanischen (20 Minuten Kaugummikauen) und
einem chemischen „Angriff (20 Minuten schluckweise heißen Zitronensaft trinken)
auf das Amalgam das Quecksilber aus den Füllungen herausgelöst wurde und dass
sich bereits nach wenigen Minuten diese Quecksilberbelastung auf die Reaktionen
des Immunsystems auswirkte.
Quecksilber erniedrigt Blut-Selenspiegel
weil die Kombination im Gehirn eingelagert wird.
Die Quecksilberkonzentration des Blutes stieg bei allen Probanden deutlich an. In der Zitronensaft-Gruppe wurden dabei weitaus höhere Anstiege beobachtet als bei den Kaugummi kauenden Probanden. Nach der Provokation mit heißem Zitronensaft stieg der durchschnittliche Quecksilberepiegel von 0,19 μg/l auf 0,53 μg/l an.
Der Selenspiegel fiel in beiden Gruppen
signifikant ab, bei den Studenten aus der Zitronensaft-Gruppe stärker als bei
den Probanden der Kaugummi-Gruppe. Nach der Provokation mit heißem Zitronensaft
sank der durchschnittliche Selenspiegel von 93 μg/l auf 72 μg/l ab.
Dies ist für Köstler ein sicherer Hinweis darauf, dass der Organismus akut Selen
verbraucht, um das anflutende Quecksilber wirksam zu "entgiften". Mit
steigenden Quecksilberwerten sank der Selenspiegel im Blut. Noch sind aber die
Fallzahlen zu gering, um eine Korrelation statistisch belegen zu können.
Der Zinkspiegel hat sich Interessanterweise
nicht signifikant verändert. Dies steht im Widerspruch zu den bisher
publizierten Untersuchungen, in denen man davon ausging, dass auch das
Spurenelemente Zink zur Entgiftung von Quecksilber herangezogen werden kann,
Immunkompetente Zellen reagieren auf
Quecksilberbelastung überaus negativ
Die größte Überraschung brachte das
Immunmonitoring, denn bereits nach einer 2Q minütigen Provokation zeigte das
Immunsystem eine deutliche Reaktion auf die Quecksilberexposition. Die
Zeitzahlen der natürlichen Killerzellen, der T-Helferzellen und der
T-Lymphozyten insgesamt waren signifikant erniedrigt (p < 0,05}. Nach dem
Provokationstest mit heißem Zitronensaft nahmen die natürlichen Killerzellen
fast um die Hälfte ab.
Hinsichtlich der beobachteten Veränderungen
des zellulären Immunsystems gab es in den beiden Provokationsgruppen keinerlei
Unterschiede. Bei den B-Lymphozyten konnten dagegen in keiner der beiden
Gruppen signifikante Veränderungen nach der Quecksilber-Provokation
nachgewiesen werden. Als Schlussfolgerung aus seinen Untersuchungen gab Köstler
zu bedenken, dass für Personen mit mehreren Amalgamfüllungen jede Mahlzeit eine
Herausforderung an das Immunsystem" bedeute.
Quelle: (Dr. Wolfgang Köstler) FORUM des Praktischen und Allgemeinen Arztes, 2/91