Polonium 210
Vergiftung wird erfolgreich mit DMPS/DMSA behandelt
Wie in meinem Taschenbuch „Vergiftungen“ im Springer Verlag
von 1978 auf Seite 121 oder in meinem Lehrbuch „Klinische Toxikologie“ im
Kapitel „Sabotagegifte- Radioaktivität“ nachlesbar ist, ist die einzige
Möglichkeit, um aufgenommenes 210Polonium aus dem Körper wieder zu entfernen,
ehe es zum Organuntergang oder Leukämie oder Nierenkrebs geführt hat, die Gabe
von DMPS (Dimercaptopropansulfonat), als Ampulle oder
Kapseln Dimaval ® der Firma Heyl in Berlin im Handel.
Falls das radioaktive Metall verschluckt
wurde (z.B. im Glas Wasser), eignen sich die Kapseln (zweistündlich 1-2
Kapseln), falls es eingeatmet wurde, sind die Ampullen unbedingt erforderlich
(sechsstündlich eine Ampulle i.m. oder i.v.).
Wie bei allen radioaktiven
Kontaminationen ist der Effekt umso größer, je eher das Antidot gegeben wurde.
Im Eilfall besorgt die Polizei den
Transport vom Hersteller in die Klinik. info@heyl-berlin.de
Im Spätfall ist möglicherweise als
Gegengift DMSA (Dimercaptobernsteinsäure) effektiver,
da es das giftige Metall besser aus der Zelle schleust. DMSA ist nur als
Ampulle erhältlich und nur in geringen Mengen vorrätig, kann aber kurzfristig
hergestellt werden. apotheke@kloesterl.de
Bei 30 000 betroffenen Flugpassagieren
in den kontaminierten Flugzeugen zwischen Moskau und London und (bisher) 1100
kontaminierten Kontaktpersonen in London ist mit einem Run nach den Antidoten
zu rechnen – zumal sowohl DMPS als auch DMSA selten gegeben als völlig
unbedenklich eingestuft werden kann. Erfahrungsgemäß decken sich jedoch
diejenigen mit Medikamenten ein, die sie am wenigsten brauchen und die wirklich
Vergifteten gehen leer aus.
Natürlich sind Patienten ohne Metalle im
Mund effektiver behandelbar, da sonst ein Großteil des Gegengiftes durch die
Bindung an diese Metalle verbraucht wird.
Dies war vor 45 Jahren im alten Russland
der Grund für ein „Amalgamverbot“, da sonst das Gegengift gegen metallische
Chemische Kampfstoffe (Arsen!) zu schwach gewesen wäre.