Calcium-Trinatrium-pentetat
(Ca-DTPA)
Vorkommen:
Ditripentat-Heyl ˆ (DTPA)
1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung
enthält 1 g Calcium-Trinatrium-pentetat
Verwendung:
Antidot bei Schwermetall- und
Radionuklidintoxikationen
Behandlung und Erkennung akuter und
chronischer Metallvergiftungen, Vergiftungen mit Blei, Zink,
Eisen (Eisenspeicherkrankheiten,
Hämosiderose, Hämochromatose, Thalassaemia major), Mangan,
Chrom, Plutonium
und anderen radioaktivenMetallen.
Dosierung und Art der Anwendung:
Die Therapie von Vergiftungen
erfordert eine individuelle Dosierung in Abhängigkeit vom Vergiftungsbild.
Soweit nicht anders verordnet,
erhalten:
Erwachsene: 1 Ampulle pro Tag
Kinder: 25–50 mg pro kg Körpergewicht
und Tag
Initialwird 1 gCa-DTPA (ca. 15
mg/kg/d) in 20 ml physiologischer Kochsalzlösung oder in 5%iger Glukoselösung
sehr langsam i.v. (Injektionsdauer
ca. 15 Minuten) oder besser als Infusion in 250 mg Verdünnungslösung
über 1/2 bis 2 Std. gegeben. Die langsame intravenöse Injektion
sollte der Erkennung chronischer
oder der initialen Behandlung akuter
Metallvergiftungen vorbehalten sein.
Für die Therapie von Erwachsenen
empfiehlt sich folgendes Dosierungsschema:
– Erste Woche: Je 1 g Ca-DTPA an 5
Tagen.
– Folgende 6Wochen 1 g Ca-DTPA 2–3mal
proWoche.
– Anschließende 6Wochen
Therapiepause.
– Weiter alternierend 3Wochen
Therapie (1 g DTPA 2–3mal wöchentlich) und 3Wochen Therapiepause
oder 1 g Ca-DTPA i.v. alle 2 Wochen.
– Abhängig vom Einzelfall kann die
Therapiepause auch vier bis sechsMonate betragen.
Bei der länger andauernden Therapie
sollte regelmäßig Zink substituiert (z. B. 220 mg Zinksulfat täglich)
werden. Bei Vergiftungen mit
radioaktiven Metallen kann die Langzeittherapie auf Zn-DTPA umgestellt
werden.
Die notwendige Behandlung kann sehr
langwierig sein (in Einzelfällen über mehrere Jahre) und eine Vielzahl
von Injektionen erforderlich machen.
Die Dauer der Anwendung ist abhängig
vom klinischen und laboranalytischen Befund (Schwermetallausscheidung
imUrin). Solange durch dieGabe von
DTPA die Ausscheidungsrate der Metalle gesteigert wird,
sollte die Therapie fortgeführt
werden.
Gegenanzeigen:
Ditripentat-Heyl (DTPA) darf nicht
angewandt werden bei Überempfindlichkeit gegen denWirkstoff oder
seine Salze, während der Schwangerschaft,
bei Kindern, bei Hyperkalzämie, bei Patienten mit Schädigungen
der Nieren (nephrotisches Syndrom)
oder des Knochenmarks (Knochenmarksdepression, Leukopenie,
Thrombozytopenie) sowie bei oralen
Radionuklidvergiftungen, solange sich das Nuklid noch im
Gastrointestinaltrakt befindet, da
das komplexierte Radionuklid im Vergleich zum unkomplexierten
besser resorbiert wird.
Bei Vergiftungen mit Uran oder
Neptunium sollte Ditripentat-Heyl (DTPA) nicht eingesetzt werden.
Moderner und effektiver ist Zink
DTPA!
Daunderer –
Klinische Toxikologie – 165. Erg.-Lfg. 10/03 1