Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA)
Vorkommen:
Zink-Trinatrium-pentetat
1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung
Verwendung:
Langzeitbehandlung von Vergiftungen durch radioaktiveMetalle (Americium, Plutonium etc.).
Dosierung und Art der Anwendung:
DieDosierung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) richtet sich grundsätzlich nach Art und Schwere
der Vergiftung.
Durchschnittlich erhalten:
Erwachsene: 1 Ampulle pro Tag
Kinder: 25–50 mg pro kg Körpergewicht und Tag
Die Tagesdosiswird in 20 ml physiologischer Kochsalzlösung oder in 5%iger Glukoselösung sehr langsam
i.v. (Injektionsdauer ca. 15 Minuten) oder besser als Infusion in 250 ml Verdünnungslösung über 1/2 bis
2 Std. gegeben.
Für die Therapie von Erwachsenen empfiehlt sich folgendes Dosierungsschema:
) ErsteWoche: Je 1055 mg Zn-DTPA an 6 Tagen.
) Folgende 6Wochen 1055 mg Zn-DTPA 2–3mal pro Woche.
) Anschließende 6Wochen Therapiepause.
) Weiter alternierend 3 Wochen Therapie (1055 mg Zn-DTPA 2–3mal wöchentlich) und 3 Wochen
Therapiepause oder 1055 mg Zn-DTPA i.v. alle 2Wochen.
) Abhängig vom Einzelfall kann die Therapiepause auch vier bis sechsMonate betragen.
Die notwendige Behandlung kann sehr langwierig sein (in Einzelfällen über mehrere Jahre) und eine Vielzahl
von Infusionen erforderlich machen.
Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom klinischen und laboranalytischen Befund (Schwermetallausscheidung
imUrin). Solange durch dieGabe von DTPA die Ausscheidungsrate der Metalle gesteigert wird,
sollte die Therapie fortgeführt werden.
Gegenanzeigen:
Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) darf nicht angewandt werden bei Hyperzinkämie, bei Überempfindlichkeit
gegen DTPA oder seine Salze sowie bei oralen Radionuklidvergiftungen, solange sich das
Nuklid noch im Gastrointestinaltrakt befindet, da das komplexierte Radionuklid im Vergleich zum
unkomplexierten besser resorbiert wird.
Bei Vergiftungen mit Uran oder Neptunium sollte Zn-DTPA nicht eingesetzt werden.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA) in der
Schwangerschaft liegen beimMenschen nicht vor, in den durchgeführten Tierversuchen ergaben sich keine
Hinweise auf embryotoxische/teratogeneWirkungen.
Im Falle einer Schwangerschaft sollte sorgfältig zwischen dem Risiko der Vergiftung und dem Risiko der
Gabe von Zn-DTPA abgewogen werden. Ist die Anwendung von Zink-Trinatrium-pentetat (Zn-DTPA)
während der Schwangerschaft aber aus vitaler Indikation erforderlich, ist der Mineralstoffhaushalt zu
kontrollieren, um eine Versorgung des Kindes mit essentiellen Spurenelementen zu sichern.
Gegengifte Zn-DTPA II–2.4.3
Daunderer – Klinische Toxikologie – 166. Erg.-Lfg. 12/03 1