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Wirkstoffe in
Pflanzenschutz- und Schädlings
bekämpfungsmitteln
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Industrieverband Pflanzenschutz e.V. |
Physikalisch-chemische und toxikologische Daten
Pestizide Vorkommen:
http://www.toxcenter.org/artikel/R8XZW6.php
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Inhaltsverzeichnis
1. Erläuterungen für den
Gebrauch des Buches
2. Hinweise zur
Behandlung von Vergiftungen
Leitschema
zur Behandlung von Vergiftungen
A:
Atemwege freimachen
B: Beatmen
C: Cirkulation (Kreislauf) aufrechterhalten
D: Diagnostik
E: Entgiftung vor der Resorption Entgiftung nach der Resorption
G: Gegengifte
3. Wirkstoffteil
3.1
Verzeichnis
einiger Abkürzungen und Symbole
3.2
Beschreibung der Wirkstoffe
3.3
Literaturverzeichnis
4.
Firmenanschriften und Kontaktadressen für Rückfragen
5.
Verzeichnis von Informations- und Behandlungszentren für
Vergiftungsfälle
6.
Sachregister
Gift
Alkylphosphate = Phosphorsäureester (Forts.)
Kampfstoffe (Tabun, Sarin, Soman, V-Stoffe) s. auch dort.
Giftwirkung
Therapie
4-200 mg pro Stunde im Dauertropf entsprechend der Symptomatik: Bronchialsekretion, Schweißsekretion, Verengerungstendenz der weiten Pupillen, Krämpfe, Bradykardie; ab 3. Tag Tracheotomie, falls noch eine maschinelle Beatmung erforderlich, tägliche Cholinesterasebestim-mungen, ein- bis zweimalige Wiederholung derToxogonin®-Gabe innerhalb der ersten 12 Stunden, Succinyl-Relaxierung bei Krämp-fen, Bicarbonatsubstttution, Plasmaexpandergabe, Kaliumsubstitution.
Das Schicksal entscheidet sich in den ersten Minuten!
Carbamate
Aldicarb, Allyxycarb, Aminocarb, Barban, Bendiocarb, Bufencarb, Butacarb, Butoxicarboxim, Car-banolat, Carbaryl, Carbetamid, Carbofuran, Cartap, CDEC, Ce-pyram, Chtorbufan, CMPO Dial-lat, Dimatan, Dimetilan, Die xa-carb, Ethiofencarb, Formetanat, Isolan, Isoprocarb, Methomyl, Mercaptodimethur, Mexacarbate, Molinate, Nabam, NaDDT, Oxamyl, Pebulate, Primicarb, Phenmedipham, Propham, Pro-poxur, Pyrolan, Pyramat, Thio-carboxim, Thiofanox, Thiolcarba-mat, Triallat, Triaram, Vernolat.
Wie bei Alkylphosphaten, nur sofort einsetzend und rasch wieder abklingend.
Wie bei Alkylphosphaten, jedoch kein Toxogonin!
Cumarine
Cumachlor, Cumafuryl, Cumate-iralyl. Pyranocumarin, Warfarin.
Einmalige Intoxikation harmlos; mehrmalige Aufnahme kleiner Mengen jedoch gefährlich: Hirnblutung, Hämaturie, Anämie, Schock.
Vitamin ki (lOTropfen Konakion fistündlich oral oder l Ampulle i.), Plasmaexpander bzw. Bluttransfusion, Kontrolle der Prothrom-binzeit. Nur bei lebensbedrohlicher Blutung eines Marcumari-sierten PPSB i.v.
IndamUone
Chlorophacinin, Pindon, Vitamin-K-Antagonisten.
Siehe Cumarine.
Siehe Cumarine.
Vergiftungen mit allen übrigen Pflanzenschutzmitteln werden durch Giftelimination und Elementarhilfe behandelt.
2. Hinweise zur Behandlung von Vergiftungen
In diesem Kapitel werden allgemeine und spezielle Hinweise für Maßnahmen im Vergiftungsfalle gegeben. Es handelt sich im wesentlichen um Auszüge aus dem Buch „Akute Intoxikationen — Hausärztliche und klinische Therapie" von Max Daunderer, Verlag Urban und Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore, 1980, 2. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Dieses Kapitel wurde wegen seiner grundsätzlichen Aussagen, die praktisch in jedem Vergiftungsfalle von Bedeutung sind, dem Wirkstoffteil vorangestellt. Entscheidend ist die Gliederung in die Abschnitte „Elementarhilfe", die oft schon durch einen Laien ausgeführt werden kann, und „Vergiftungstherapie", die dem Arzt vorbehalten bleiben muß. Eine Vergiftungstherapie kann meist nur dann wirkungsvoll sein, wenn auch die Elementarhilfe sachgerecht erfolgte. Daher sei ausdrücklich auf das „Leitschema zur Behandlung von Vergiftungen" und die richtige Sofortbehandlung Vergifteter hingewiesen. Das Kapitel geht über den Rahmen der Wirkstoffe von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln hinaus, insbesondere in den Abschnitten „Giftwirkung (Leitsymptome)", „Gegengifte" und „Gegengift-Indikationen". Dies ist jedoch von Vorteil, da Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel Formulierungshilfsstoffe enthalten können, die aus toxikologischer Sicht ebenfalls beachtet werden müssen. Die Informationen dieses Kapitels ergänzen somit diejenigen des dritten Kapitels über die Wirkstoffe.
Leitschema zur Behandlung von Vergiftungen
B-Beatmung
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EMENTARHILFE |
Atemwege-A Gegengifte-G
C-Circulation
D-Drogenauskunft-Asse rvierung
VERGIFTUNGSTHEUAP1E
Fürsorge-F Transport
E-Entgiftung
Kausale Therapie der aufgetretenen Störungen, da bei Vergiftungen eine symptomatische Therapie in der Regel nicht lebensrettend ist! Elementarhilfe: „Woran stirbt der Patient, wenn ihm nicht geholfen wird?"
Durch frühzeitige Elementarhilfe — insbesondere vor dem Transport — kann manche Reanimation erspart werden!
Bei Hinweis auf eine Vergiftung müssen also:
1. eine Elementarhilfe
zur Erhaltung vitaler Funktionen durchgeführt werden, das vermutete Gift
entfernt
werden (Entgiftung) sowie der Patient nach Erstbehandlung (Gegengifte)
unter ärzt
licher Begleitung einer fachgerechten Weiterbehandlung
zugeführt werden (Transport).
2.
Beweise für das Vorhandensein einer Vergiftung
zusammengestellt werden (Asservierung) und
damit
das Bestehen einer Vergiftung belegt oder ausgeschlossen werden, damit
gefährdete oder
geschädigte
Organfunktionen rechtzeitig therapiert werden können.
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