Osteoporosebehandlung zuerst Zähne sanieren


 


Aseptische Kieferosteonekrosen sind eine Komplikation der Bisphosphonattherapie, die vor allem bei Tumorpatienten beobachtet wird. Vereinzelt trat sie aber auch unter der Osteoporose-therapie auf. Vorbeugend emp­fiehlt sich eine Zahnsanierung vor Therapiebeginn.

Bei allgemein guter Verträglich­keit werden Bisphosphonate mit Erfolg bei tumorbedingten Osteolysen, Hyperkalzämie, Multiplem Myelom, Morbus Paget und Osteoporose eingesetzt. Wermutstropfen ist die in den letzten Jahren beob­achtete Häufung von Kieferosteonekrosen unter lang anhaltender, hoch dosierter Behandlung.

Besonders gefährdet, eine Osteonekrose zu entwickeln, sind Pati­enten mit malignen Tumoren (vor allem Plasmozytom), vorausge­gangener Chemo,- Strahlen- oder Steroidtherapie, Anämie oder Koagulopathie. Auch zahnärztliche Ein­griffe und Infektionen im Bereich von Ober- und Unterkiefer scheinen das Risiko zu erhöhen.

Treten bei einem Patienten unter Bisphosphonattherapie Kieferbeschwerden auf, sollte man hellhörig werden. Bei der Abklärung kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomographie sowie histologische und mikrobio­logische Untersuchungen zum Ein­satz.

Vor Therapiebeginn sollte man Patienten auf diese Komplikation hinweisen, um bei Beschwerden ge­gebenenfalls auch den Zahnarzt oder Kieferchirurgen als erste Anlaufstelle auf einen möglichen Zusammen­hang aufmerksam zu machen. Vor­beugend empfiehlt Dr. Steiner allen Patienten eine zahnärztliche Unter­suchung und Sanierung. Außerdem gilt es, während der Behandlung auf sorgfältige Mund- und Zahnhygiene zu achten. Zahnextraktionen und elektive Eingriffe am Kiefer sind möglichst zu vermeiden.

Ist die Kieferosteonekrose ein treten, setzt man therapeutisch Kombination lokaler konservativer. und chirurgischer Maßnahmen so­wie Antibiotika ein.

Beate Steiner et al., Dtsch Med Wochenschr 2005; 130:2142-2145