1957 Opa bewirkte bei Franz Josef Strauss Bundeswehr Waisenkasse

Am 15.6.1957 führte ein Feldwebel der zwei Jahre zuvor von Adenauer gegründeten Bundeswehr unerlaubt 15 Wehrpflichtige in der reißenden Iller in den Tod. Sechs dieser jungen Männer mit Kindern hatten bei der Witwen- und Waisenkasse (WWK) eine Lebensversicherung, beim Rest waren die Witwen unversorgt.

Mein Großvater Wilhelm war Gründungsurheber der WWK für die Witwen der früh verstorbenen Postler als es noch keine staatlichen Hilfen gab.

Strauss wollte als damaliger Verteidigungsminister von meinem Großvater, der Aufsichtsratvorsitzender der WWK war, dass diese entgegen den Bestimmungen bis zur Abklärung der Schuldfrage des Unfalles unkonventionell die Versicherungssumme an die Witwen sofort auszahlen.  In einer langen, lautstarken Verhandlung erreichte mein Großvater, dass für die neun unversorgten Witwen noch nachträglich durch Spenden die Versicherungssumme aufgebracht wurde und alle Bundeswehrsoldaten zukünftig durch die Bundeswehr sofort bei der WWK lebensversichert wurden.

Diese umstrittene Übereinkunft rettete der jungen Bundeswehr das Überleben, zumal die Bevölkerung durch die strafbare Fehlleistung des Vorgesetzten für eine Abschaffung der Wehrpflicht votierte.

Dreißig Jahre später rettete mich die Erinnerung daran vor Sanktionen durch den dann Ministerpräsident gewordenen Franz Josef Strauss wegen meines Eintretens gegen die Atomfabrik in Wackersdorf zum Wiederaufbereiten der Brennstäbe aus allen europäischen AKW. Den von allen Bayern verhassten Bau der Anlage ließ Strauss verteidigen durch die Krebserzeugenden Kampfgase CN und CS, die aus Wasserwerfern und von Hubschraubern hochkonzentriert wahllos gegen alle Demonstranten gespritzt wurden.

Meine toxikologische Fortbildung vor bespritzten Demonstranten hielt er fälschlich für eine Volksverhetzung.

Bei meiner Vorladung bei ihm zusammen mit meinem Freund, dem bayerischen Landesanwalt, prallten unsere gegensätzlichen Meinungen sehr heftig aufeinander. Erst die Erinnerung an den ähnlichen Kampf meines Großvaters bewegte Strauss zum Einlenken.

Meine Argumente gegen den Irrweg der Atomenergie siegten und Strauss versprach mir die sofortige Einstellung des Baus von Wackersdorf. Im Gegenzug versprach ich, keine Rundfunkinterviews

wie im Radio Gong 2000 am 2.5.1986 zu geben bzw. mit dem Giftbus die Erstbehandlung der Giftgasopfer der Bayrischen Polizei durchzuführen. Die fertigen Veröffentlichungen durften noch erscheinen. Die auch dabei beschlossene Einstellung des AKW OHU an der Isar wurde durch den frühen Herztod von Strauss 1988 beendet. Strauss hatte akzeptiert, dass ohne risikolose Entsorgung gebrauchter Brennelemente niemals in der Welt ein AKW gebaut werden dürfe bzw. bestehende schleunigst still gelegt werden müssen. Nach seinem Tod verfolgten Nachfolger lange einen ignoranten Kurs. Ihnen fehlen bis heute diese Gesprächsinhalte.