1972 Notarzttrauma ruft nach Vermeidung von Notfällen
Dass schwere Notarzteinsätze
bei Helfern bleibende Schäden auslösen ist nicht erst seit Eschede bekannt, nur
redet es heute leichter darüber.
Die wichtigste Frage ist
danach – für den Arzt ebenso wie für den Staatsanwalt – wie hätte er sich
vermeiden lassen. Am schlimmsten war:
1.
17 Jährige an der Balkontüre erhängt
Komischerweise wurden wir
von der Feuerwehreinsatzzentrale per Funk gefragt, ob wir diesen Einsatz in
München-Schwabing fahren wollen. Wir fuhren mit Blaulicht. Am Tor zum
Hinterhaus stand die Polizei, ebenso am Hauseingang. Die Wohnung war
stockfinster, die Jalousien geschlossen. Schon am Vorderhaus stank es
bestialisch. Niemand geleitete mich zum „Kranken“. Im Schlafzimmer war eine
eingetrocknete Kotspur bis zur Balkontüre und tausende Fliegen Dort hing ein
junges, elegantes, schlankes Mädchen in einem schwarzen Hosenanzug. Den Kopf
konnte ich nicht sehen, da er gedreht zum Fenster hinaus sah.
Damals meinte ich,
gewissenhaft die sicheren Todeszeichen feststellen zu müssen. Ich ging zum Zimmer
hinaus, ins Nebenzimmer, die Küche und trat dort auf den Balkon, um ihr ins
Gesicht zu sehen. Ich bemerkte nicht den warnenden Blick meines
Feuerwehrmannes.
Nun sah ich in das Gesicht
der Leiche. Aus beiden Augen krochen große, fette, weiße Madenwürmer heraus,
ebenso aus der Nase, dem Mund und den Ohren.
Ich taumelte. Mein Rettungssanitäter, der
Feuerwehrmann, stürzte herbei, führte mich zum Notarztwagen. Dort schrieb ich
den Leichenschauschein.
Dann war
Dienstende und wir tranken eine Maß
Bier.
Es war eine Mischung aus Neugierde und
Unwissenheit bei der ersten Todesfeststellung am Unfallort.
Später erfuhr ich vom
Gerichtsmediziner, dass am wichtigsten ist, nie der Leiche in die Augen zu
sehen, sich nur auf die wichtigen Handlungen zu konzentrieren.
So überstand ich viele
Sektionen, bei denen man immer etwas lernte, zumindest, dass zu Lebzeiten
nichts falsch gemacht wurde.
Die Monate nach diesem
Einsatz war ich oft schlaflos, sehr nervös und unausgeglichen. Seither kann ich
– bis heute- keine schwarzen Jacken bei Frauen sehen, immer fiere ich dabei,
auch im Unterbewusstsein.
2.Unfallopfer Organspender
Als wir nach einem langen
Einsatztag heimfuhren, erreichte uns kurz vor der Klinik ein Notruf. Ein
Lastwagen war bei strömendem Regen am Ring an die Mauer geprallt, die
Beifahrertüre öffnete sich, der Beifahrer fiel heraus und wurde von den
riesigen Reifen überfahren. Sekunden später waren wir dort. Das Gehirn des
Opfers war auf die Strasse gespritzt, der Kopf und Brustkorb ganz platt. Er war
eindeutig tot. Ein Feuerwehrmann, dem ich es vorher gerade gezeigt hatte, legte
von sich aus das Notfall-Ekg an und schrie: „Sinusrhythmus“. Das heißt, das
Herz schlägt völlig normal. Ohne viel zu reden, packten die Umstehenden mit den
Feuerwehrleuten das Opfer in den Notarztwagen und begannen die Reanimation. Ich
war wie gelähmt und machte mit. Sofort meldete ich über Funk der Zentrale: „Wir
bringen der Transplationsklinik einen Organspender mit Sinusrhythmus. Ich
intubierte, legte zahlreiche Infusionen und machte Herzdruckmassage bei der
Fahrt in die Klinik.
Dort hatte das
Transplationsteam gerade Betriebsausflug, dann brachten wir die Leiche in die
Rechtsmedizin.
So lernte ich, sofort
Entscheidungen zu treffen und nicht den Helfern dies auf zubürden.
3. Im Altenheim 7 Brandopfer
Nach einem arbeitsreichen
Tag in der Klinik holte mich die Feuerwehr in München-Süd bei
wolkenbruchartigem Regen ab, um mich nach München-Nord 15 km weit zu bringen, weil
kein anderer Notarzt zur Verfügung stand. Der Diensthabende Chef der
Berufsfeuerwehr und sein Fahrer hatten je einen Herzstillstand. Sie lagen in einem eigenen Rettungsfahrzeug. Weitere
fünf Altenheimbewohner hatten einen Herzstillstand. Zumindest die
Feuerwehrleute versuchte ich lange zu reanimieren.
Sie hatten eine tödliche
Blausäurevergiftung durch den verbrannten Kunststoff- Teppich. Es gibt nichts schlimmeres als den verzweifelten Kampf um das Leben von
Leuten, die man gut kannte und mochte. Nur dadurch, dass ich diesen Fall
intensiv bearbeitet und veröffentlicht hatte, wurde ich langsam damit fertig.
Gasmasken bei
Wohnungsbränden wurden durch diesen Fall weltweit abgeschafft.
4.Sturz vom Fernsehturm
Kurz nach dem Bau des
Fernsehturms am Olympiagelände stürzte sich ein junger Mann von oben herunter.
Bei unserer Ankunft war die Fläche vor dem Turm wie ein künstlicher See
eingedrückt, in der Mitte lag das Opfer. Es lag wie gemütlich zum schlafen.
Äußerlich fanden sich auf Anhieb keinerlei Verletzungen. Beim Berühren gab es
keine Knochen, alles war teigig, formbar. Den Mund konnte man nicht öffnen,
ebenso nicht die Augen. Daraufhin überließen wir die Suche nach den
Ausweispapieren der Kripo.
Damals beantragte ich oben
geschlossene Gitter auf der Aussichts-Plattform unter der Turmspitze.
5.Taxigast zitterte am Unfallort
Ein junges Mädchen,
Beifahrerin in einem Taxi, dem von einer Nebenstrasse ein Auto auffuhr, stand
zitternd am Straßenrand als der verletzte Taxifahrer in den Krankenwagen stieg.
Sie lehnte den Kliniktransport vehement ab. Kurz darauf wurde sie bewusstlos und
starb. Nur ein Blutstropfen aus dem Ohr zeugte von der Hirnverletzung.
Seither brachte ich nach
jedem Unfall auch Leichtverletzte mit vielem Überreden in die Klinik.
6. Viele Kindstod-Säuglinge
Als es in München noch
keinen Kinder- Notarzt gab, fuhr ich zu allen schwerstkranken Kindern.
Fürchterlich war hier das Elend, wenn ein Säugling am Plötzlichen Kindstod
starb. Die Verzweiflung der jungen Eltern war entsetzlich.
Doch musste hier sofort die
Kripo verständigt werden und diese ermittelte unbarmherzig so, als ob alle
Eltern ihre Kinder absichtlich ermordet hätten. Es gab sogar Gerichtsverfahren
und Gefängnisaufenthalte für die Eltern.
Nur ein Fall ging gut, als
die Wiederbelebung klappte, aber der Säugling hatte noch andere schwere Amalgamschäden
wie Wasserkopf.
Hier schwor ich mir, dieses
Elend von den Eltern abzuweisen. Damals starben über 2000 Säuglinge jedes Jahr
am Plötzlichen Kindstod. Die Rechtsmediziner wussten nur zu gut, dass die
Messung der Quecksilberkonzentration im Atemzentrum im Stammhirn an der
kindlichen Leiche und das Zählen der Amalgame im Mund der Mutter sofort jede
Ermittlung zum Einstellen gebracht hätte.
Aber im Gegenteil, noch
heute wird alles andere untersucht, nur nicht die tödliche Vergiftung durch den
Zahnarzt der Mutter festgehalten.
Die vielen toten Säuglinge,
die ich nachts besucht hatte, geben mir heute noch die Kraft und Verbitterung
gegen die Phalanx der heimlichen und hinterhältigen Vergifter vorzugehen.
Eines Tages erfahren alle
Täter und Mittäter ihre gerechte Strafe!
Im Gegensatz zu sehr vielen
tödlichen Unfällen und Vergiftungen, die das Leben so mit sich bringt, sind
diese Kinderopfer völlig sinnlos und vermeidbar.
Jeder Rechtsmediziner weiß,
dass Zwillinge besonders gefährdet sind, wenn das Geschwisterchen am Kindstod
gestorben ist, aber die Sympathie mit den Zahnärzten verbietet ihnen, darauf
hinzuweisen, dass ein einmaliges DMPS/DMSA- Schnüffeln das Leben sicher retten
kann und die Mutter vor der nächsten Schwangerschaft unbedingt eine korrekte Amalgamsanierung
im Kieferknochen durchführen lassen muss, um nicht dasselbe zu erleben. So
hatte eine bekannte Umweltärztin sieben(!) Säuglinge am Kindstod verloren und kam deswegen ins Gefängnis.
Es ist erschreckend, dass
sich niemand für den Kampf um das Leben unserer Säuglinge beteiligt und man
hier völlig allein gelassen ist. Dank dieser Wurstigkeit der
Allgemeinbevölkerung konnten die Amalgamverherrlicher auch so große Umsätze
erwirtschaften. Einer der heutigen „Amalgamsanierer“ verdiente allein durch
Amalgamlegen jährlich 4 Millionen DM:
(Auszug aus meiner neuen Biografie)