Neuwagen Innenraumluft durch 98 Chemikalien belastet

Im Zuge der Kampagne "Sondermüll-Deponie Mensch" hat GLOBAL 2000 die Innenluft von sechs Neuwagen auf ihre Chemikalienbelastung untersucht. Erschreckendes Ergebnis: Bis zu 98 Chemikalien belasten die Innenraumluft im Auto. Sie werden als Weichmacher im Armaturenbrett, als Lösungsmittel in Lacken, Flammschutzmittel in der Elektronik, in Textilfarben oder in der Polsterung eingesetzt und gelangen durch Ausgasen in die Innenraumluft.

„Besonders Besorgnis erregend sind die als krebserregend bekannten Stoffe Benzol und Formaldehyd. Der Richtwert, den deutsche Wissenschafter selbst für kurzen Kontakt des Menschen mit Formaldehyd empfohlen haben, wurde beim Mercedes E220 sogar um das Dreifache überschritten. Das kann zu Augenbrennen, Atembeschwerden und Übelkeit führen“, warnt GLOBAL 2000-Chemikalienexpertin DI Karin Bartonek.

Zwei Dinge sind den 98 Chemikalien, die wir gefunden haben, gemeinsam: Sie alle wurden an Orten nachgewiesen, an denen sie nichts verloren haben und sie mussten niemals eine systematische Untersuchung hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Umwelt und Gesundheit durchlaufen.

Mit diesem Missstand könnte das geplante Europäische Chemikaliengesetz REACH endlich aufräumen. Im Herbst kommt der Entscheidungsprozess in die heiße Phase. GLOBAL 2000 fordert die österreichischen EU-Parlamentarier und die verantwortlichen Minister Josef Pröll und Martin Bartenstein auf, sich für ein strenges EU-Chemikaliengesetz einzusetzen.

Text von www.sonnenseite.de  23.09.2005
Dort auch die Studie zum runterladen.