MERCURIUS
Quecksilber wurde in der europäischen Medizin des
Mittelalters als "Heilmittel" angewendet. Bereits im 17. Jahrhundert
erschienen jedoch Beschreibungen von Vergiftungserscheinungen durch
Quecksilber; es wurden aufgrund von
Tremoranfällen, Lähmungen, Anorexie und vorzeitigem Sterben- unter Arbeitern in
Quecksilberminen erstmals Schritte zum Gesundheitsschutz von Arbeitern
eingeführt. Zu dieser Zeit verlor auch die medizinische Anwendung von
Quecksilber an Popularität.
Man stellte fest, dass Quecksilber und andere Metalle gesundheitsgefährdend für Grubenarbeiter, Vergolder,
Chemiker, Töpfer, Zinnschmiede, Glashersteller, Spiegelmacher, Maler und in der
Medizin Tätige waren. Es gab sogar einen Gerichtsprozess gegen den Besitzer
einer chemischen Fabrik, in der Quecksilberchlorid hergestellt wurde. Es hieß, dass
die örtliche Umwelt dadurch dermaßen verseucht worden sei, dass die Anzahl der
Sterbefälle in der Gegend zugenommen hatten. Wirklich bedeutend an dem Fall
ist, dass er sich 1713 ereignete und eine der frühesten Auflehnungen der
Öffentlichkeit gegen die langfristige Gegenwart von Quecksilber samt seinen
vielfältigen Risiken für die Gesundheit darstellt.
Im 18. Jahrhundert löste die andauernde Anwendung von
Quecksilber als Heilmittel viele große Kontroversen aus, besonders in England.
Der Glaube, dass Quecksilber Geschlechtskrankheiten heilen könne, ließ den
verallgemeinerten lrrglauben bei den meisten
Medizinern aufkommen, dass Quecksilber dann auch Krankheiten heilen könne, die
auf andere Medikation nicht ansprechen.
Im 20. Jahrhundert hat die landwirtschaftliche und
industrielle Anwendung von Quecksilberverbindungen ihren Höhepunkt erreicht und
damit zu einigen der schlimmsten menschlichen Tragödien geführt.
Quecksilbervergiftungen waren die Todesursache für Tausende ahnungsloser
Menschen. Die bedeutendsten Zwischenfälle (neben Amalgam) ereigneten sich
1953-1965 an der Minamata Bay, Japan.
Quecksilber ist das Musterbeispiel für
N e u r o g e n i
c - & N e u r o - I n f l a m a t i o n,
d.h. für die neuen Erkenntnisse, dass auch Hirn und
Rückenmark
allen Entzündungsarten dieser Welt (über die Mikroglia) unterworfen sind.
Zahlreiche quecksilberhaltige Arzneimittel sind im Verlauf
der zurückliegenden Jahrzehnte vom therapeutischen Einsatz am Patienten ausgeschlossen
worden. Zu deutlich war die Gefahr gesundheitlicher Schädigungen
(Blutdruckmittel, Salben, Konservierungsmittel).
Es ist aus allgemeinärztlicher & human-medizinischer
Sicht unerklärlich und unvertretbar, dass nachgewiesene Quecksilberbelastungen
im menschlichen Organismus dann toxikologisch unbedenklich sein sollen, wenn
das Quecksilber aus Amalgamfüllungen herrührt.
Gegensätzliche Aussagen anderer Gutachter, die
angeschuldigten Amalgamfüllungen seien kein Risiko, erklären
Quecksilber(dampf) für toxikologisch unschädlich, zumindest in geringen Dosen.
Ein wissenschaftlicher Beweis dafür existiert nicht, er wird auch in Zukunft
nicht durchführbar sein.
Quecksilber gehört zu den toxischen Schwermetallen. Es ist
kein essentielles Spurenelement, sondern ein immun-toxisches Gift wie Dioxin,
Formaldehyd oder Terpentin:
d.h. Gifte ohne „Grenz“- oder „Schwellen“werte..
Dr.Schwinger