Lungenembolie fordert über 500 000 TOTE

Jedes Jahr kommen in der EU mehr Menschen durch venöse Thromboembolien zu Tode als durch

Brustkrebs, Pro­statakrebs, Aids und Verkehrs­unfälle zusammen.

Die VITAE*-Studie hat jetzt das Ausmaß der venösen Thromboem­bolie (VTE) hinsichtlich Morbidi­tät, Mortalität

und Belastungen für die Gesundheits- und Sozialsysteme ans Licht gebracht. Jährlich ereignen sich in der EU

1,5 Millionen venö­ser Thromboembolien und 543 000 Todesfälle. Da venöse Thromboem­bolien oft stumm

verlaufen oder als Sekundärerkrankung auftreten, wird ihr Stellenwert unterschätzt, erklärte

Dr. ALEXANDER COHEN VOM King's College Hospital in London auf der Jahrestagung der European Federati­on

of Internal Medicine (EFIM). Zwar geben die Guidelines nach evidenzbasierter Datenlage Empfeh­lungen für

die Prophylaxe mit nie­dermolekularem Heparin oder LDH, bei der Anwendung aber hapert es. Deshalb

engagieren sich die Exper­ten von VITAE für mehr Problembe­wusstsein hinsichtlich dieser heimtückischen

Krankheit und für eine systematische Risikoerfassung. Um gefährdete Patienten wirksam zu schützen, ist eine

Prophylaxe unerlässlich. In Deutschland ist bislang für die Primärprophylaxe bei internistischen Patienten

Enoxa­parin (als Fertigspritze Clexane® 40 mg oder zur Mehrfachentnahme Clexane® multidose 100 mg/ml)

zugelassen.                                                                                                                                                                                                               

 

*Alexander Cohen et al., VITAE = VTE Impact Assessment Group in Europe, Epidemiologica Study. Abstract at EFIM 2005

Medical Tribune • 40. Jahrgang • Nr. 46 • 18. November 2005