Leichengifte
Schnelltest
Da der Nachweis von
Leichengiften durch verfaulte Zähne Tage im Labor benötigt, bietet sich dieser
Sekunden-Schnelltest mit Stäbchen an:
Kein Schimmel, kein fauler Geruch - und
trotzdem kann der Apfel, das Lachssteak oder das Schweinemedaillon verdorben
sein. Ein Schnelltest soll Hungrigen anzeigen: Ruhig reinbeißen - oder schnell
wegwerfen.
Der
Fäulnis-Test funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest: Stäbchen kurz
in die Probe stecken, keine Minuten warten, dann nach der Farbe der Streifen
sehen. Ist das Dunkellila gelb geworden, lautet das Ergebnis: Finger weg, das
kann man nicht mehr essen. Ist das Dunkellila in einen Rot-Ton übergegangen,
heißt das: Ein wenig angegammelt, aber wohl noch essbar.
Chemiker der University of South Carolina präsentierten den
"Da ist was faul"-Test jetzt erstmals auf der Jahrestagung der
American Chemical Society. Das Prinzip: In dem Teststab sind spezielle Polymere
eingebaut, die faule Substanzen erkennen - Stoffe, die krankheitserregende
Bakterien bilden, wenn sie das Eiweiß im Essen verfaulen lassen.
Diese
nichtflüchtigen biogenen Amine, Abkömmlinge des nach faulen Eiern stinkenden
Ammoniaks, seien ein indirekter Fäulnisgradmesser, so die Entwickler. Der Test
könnte somit helfen, Krankheiten oder gar den Tod wegen einer Lebensmittelvergiftung
zu verhindern, sind sie überzeugt. Zumal der Genauigkeitsgrad bei ersten
Laborversuchen 90 Prozent betragen habe. Da experimentierten die Chemiker mit
frischem Lachs, frischem Thunfisch und konserviertem Thunfisch aus der Dose.
Der Stab
könnte auch bei Fleisch eingesetzt werden, sagte Studienleiter John Lavigne,
sogar bei Obst und Gemüse. Zwar haben Früchte viel weniger Eiweiß als Fisch und
Fleisch, der Teststab erkenne aber selbst kleinste Mengen der verdächtigen
Substanzen, so der Chemiker.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,druck-473973,00.html